Tanganjika
Tanganjika (Tanganyika)
ist die Bezeichnung für das Festland von
Tansania ohne
Sansibar und
Pemba, aber mit der Insel
Mafia.
Als Landesbezeichnung wurde sie
eingeführt, als nach dem
Ersten Weltkrieg der größere Teil des deutschen
Kolonialgebietes als
Mandatsgebiet an
Großbritannien übertragen wurde.
Die Entscheidung für den Namen traf
der britische Kolonialminister
Alfred Milner, der sich einen einheimischen Namen mit
deutlichem Lokalbezug wünschte. Deshalb wurden Vorschläge
wie New Maryland, Windsorland und Victoria verworfen. In die
nähere Auswahl wurden auch „Kilimanjaro“ und „Tabora“
gezogen, bevor sich Milner für „Tanganyika Territory“
entschied.
Das Gebiet wurde nach dem
Tanganjikasee an seiner westlichen Grenze benannt und
von Großbritannien seit seiner Eroberung im Ersten Weltkrieg
verwaltet. Im Jahr 1922 wurde Tanganjika vom Völkerbund als
Mandat an Großbritannien übertragen. 1946 wurde es
britisches Treuhandgebiet der Vereinten Nationen, in den
Jahren 1958 und 1959 fanden erstmals Parlamentswahlen in
Tanganjika statt. Am 9. Dezember 1961 erlangte es seine
Unabhängigkeit.
Am 9. Juni 1962 wurde die „Republik
Tanganjika“ gegründet, in der noch im gleichen Jahr die
letzten Präsidentschaftswahlen stattfanden. Tanganjika wurde
eine souveräne, aber kurzlebige Republik, die sich am
26. April 1964 mit dem Inselstaat
Sansibar zur „Vereinigten
Republik von Tansania“ vereinigte.
Innerhalb Tansanias verfügt Sansibar
über eigene politische Strukturen. Als seit dem Ausgang des
20. Jahrhunderts politische Spannungen zwischen Sansibar und
der Gesamtregierung zunahmen, bildeten sich auf dem Festland
Gruppen, die wieder eine eigene politische Identität für
„Tanganyika“ fordern.
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