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Die Krim

Die Krim (russisch Крым/Krym; ukrainisch Крим/Krym; krimtatarisch Qırım; i in der Antike Tauris) ist eine Halbinsel im nördlichen Schwarzen Meer mit einer Fläche von 26.844 km² und rund und 2.353.100 Einwohner (1. Januar 2014).

Eine nach modernen Kategorien indigene Bevölkerung gibt es heute nicht mehr. Die Krim wurde einst von Taurern und Kimmerern bewohnt. Gleichzeitig mit den Griechen stießen die Skythen auf die Krim vor. Später stand das Gebiet unter römischer, gotischer, sarmatischer, byzantinischer, hunnischer, chasarischer, kyptschakischer, mongolisch-tatarischer, venezianischer, genuesischer und osmanischer Herrschaft und wurde schließlich Teil des Russischen Kaiserreichs.

Am 16. März 2014 stimmten die Bewohner der Krim, die bis dahin eine Autonome Republik der Ukraine gewesen war, mehrheitlich für einen Anschluss an die Russische Föderation. Das Referendum wird von vielen Staaten nicht anerkannt. Defacto ist die Krim aber nun ein Teil Russlands.

Seit der Annexion der Krim 2014 durch Russland im Verlauf der Krimkrise ist die völkerrechtliche Zugehörigkeit der Halbinsel umstritten. Russland, das seither die faktische Kontrolle über die Krim ausübt, sieht diese als zwei seiner Föderationssubjekte (zeitweise auch als eigenen Föderationskreis), während die Ukraine und ein Teil der internationalen Gemeinschaft die Krim weiterhin als eine autonome Republik und Bestandteil des ukrainischen Staatsgebiets betrachten.


Lagekarte

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Satellitenfoto

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Landkarte

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Geographie

Die Krim ist die größte Halbinsel des Schwarzen Meeres. Sie ist im Westen und Süden vom Schwarzen Meer und im Osten vom Asowschen Meer umgeben. Im Norden ist die Halbinsel durch den Sywasch, ein großflächiges System flacher Buchten im Westen des Asowschen Meeres, mit dem Festland verbunden. Die Landenge von Perekop stellt eine durchgehende Landverbindung zum ukrainischen Festland her. Im Osten grenzt die Krim mit der Halbinsel Kertsch an die Straße von Kertsch, an deren gegenüberliegendem Ufer die zur russischen Region Krasnodar gehörende Halbinsel Taman liegt.

Der Nordteil der Halbinsel ist flach bis sanftwellig und bildet eine Steppenlandschaft aus, die bis zur Annexion der Krim über den Nord-Krim-Kanal mit Wasser aus dem Dnepr bewässert wurde.

Im Süden der Halbinsel liegt das Krimgebirge, das nicht nur ein geographisches Hindernis darstellt, sondern auch eine Wetter- und Klimascheide ist. Während nördlich der Berge eher gemäßigte Klimabedingungen herrschen und vor allem die Winter deutlich kälter sind, herrscht südlich des Krimgebirges mediterranes Klima, in dem Südfrüchte und auch Weinstöcke gut gedeihen.

Die höchsten Erhebungen des Krimgebirges sind der Roman Kosch (1545 m), der Tschatyr-Dag (1527 m) und der Lapata (1406 m). Hier bilden sich zahlreiche Flüsse wie die Alma, der Belbek, die Tschorna und die zwei Quellflüsse des Salhyr, des mit 232 Kilometer längsten Flusses der Krim. Der Utschan-Su-Wasserfall ist der höchste Wasserfall im Krimgebirge.

Eine weitere Besonderheit ist die Arabat-Nehrung, die das Asowsche Meer vom Sywasch trennt. Die Nehrung liegt zwischen der Stadt Henitschesk, Ukraine, im Norden und der Nordostküste der Halbinsel Krim im Süden. Die Arabat-Nehrung ist 112 km lang und 270 m bis 8 km breit. Ihre Fläche beträgt 395 km², die durchschnittliche Breite ist 3,5 km.

Etymologie

Die Bezeichnung der Krim leitet sich eventuell vom mongolisch-tatarischen kerim „Festung“ oder vom krimtatarischen qrım „Felsen“ ab, möglicherweise aber auch vom antiken Volk der Kimmerer, die auf der Krim lebten und von antiken griechischen Autoren erwähnt werden.

Wahrscheinlich ist, dass der Name Krim sich einst auf die Region im gebirgigen Süden der Halbinsel bezog. Diese erstreckte sich über das Hinterland zwischen der Bucht von Sewastopol (das historische Chersones) und Sudak (früher auch Soldaiam genannt).

Bevölkerung

Auf der Krim leben etwa 2,35 Millionen Menschen, davon rund 386.000 in Sewastopol, der größten Stadt der Halbinsel.

Etwa 60 % sind Russen, 25 % der Bevölkerung stellen die Ukrainer. Der Anteil der ethnisch russischen Bevölkerung ist seit Jahren sowohl in der Autonomen Republik Krim als auch in Sewastopol leicht rückläufig. Der Anteil der Ukrainer ist nur in der Autonomen Republik Krim rückläufig, in Sewastopol hingegen leicht steigend. Der Anteil der Krimtataren nahm durch die Rückkehr aus dem Exil seit 1989 deutlich zu. Er beträgt derzeit etwa 12 %.

Die russische Sprache ist auf der Krim dominierend. Die ukrainische Volkszählung aus dem Jahr 2001 ergab 10,1 % ukrainischsprachige, 11,4 % krimtatarischsprachige und 77,0 % russischsprachige Muttersprachler in der Autonomen Republik Krim (ohne Sewastopol).

Wirtschaft

Die Wirtschaft der Krim beruht hauptsächlich auf Landwirtschaft (Obst, Gemüse, Weinbau, Geflügel) und Tourismus. Begünstigt wird sie durch das besonders milde Klima auf der Halbinsel. Ein weithin bekannter Exportartikel sind Massandra Krimweine und der Krimsekt, der jedoch nur zum Teil auf der Krim hergestellt wird.

Der ehemals ukrainische Energieversorger Tschernomornaftogaz, der seinen Sitz auf der Krim hat, verfügt über 66 Milliarden Kubikmeter (zum großen Teil Offshore-) Erdgasreserven, die mit dem Anschluss der Krim und der Verstaatlichung des Unternehmens an Russland fallen. Die Sanktionen, die von der Europäischen Union, den USA und anderen Staaten gegen die Russische Föderation verhängt wurden, zielen insbesondere auf den Energie- und den Tourismussektor der Halbinsel.



Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis