Startseite > Länder nach Kontinenten > Europa > Vereinigtes Königreich > Dominions
Dominions
Als Dominion (deutsch etwa
„Herrschaftsgebiet“) wurden ab Anfang des 20. Jahrhunderts offiziell die
sich selbst verwaltenden Kolonien des Britischen Reiches
bezeichnet.
Der Begriff wurde erstmals im modernen Sinne 1867 für das Dominion
Kanada
verwendet und stammt aus einem Psalm der
Bibel: He shall have dominion also from sea to sea, and
from the river unto the ends of the earth (deutsch: Er herrsche von
Meer zu Meer, vom Strom bis an die Enden der Erde. ).
Der Begriff dominion
sollte die Verbundenheit des neuen Landes zur monarchischen Staatsform
ausdrücken. Ursprünglich sollte Kanada „Königreich Kanada“ heißen, der
Begriff des Königreiches wurde aber vom damaligen britischen Außenminister
Lord Derby aus Sorge, er würde die US-Amerikaner verärgern,
abgelehnt. Der erfolgreiche Zusammenhalt im Zweiten Weltkrieg ist nicht
zuletzt der Tatsache zu verdanken, dass hier gemeinsame Interessen auf dem
Spiel standen.
Das Selbstverständnis der Dominions änderte sich
spätestens nach 1945. So wurde die
Charta der Vereinten Nationen 1948 von jedem Dominion selbst
unterschrieben. Eine weitere augenscheinlich kleine Änderung, die aber viel
aussagt, ist die Namensänderung des Dominions Office (DO) in
Commonwealth Relations Office (CRO) im Jahr 1947.
Im Zuge der
Entkolonialisierung Südasiens deutete sich für das Commonwealth eine
strukturelle Veränderung an. Mit
Indien,
Pakistan
und Ceylon (heute
Sri
Lanka) wurde drei ehemaligen asiatischen Kolonien der Dominion-Status
zuerkannt. Das weiße Commonwealth wurde aufgebrochen; es entstand das
New Commonwealth. Nach der Ausrufung der Republik in Indien 1950
wurde ermöglicht, dass auch solche Staaten Mitglied des Commonwealth werden
konnten, welche die britische Krone nicht als ihr eigenes Staatsoberhaupt
anerkennen.
Anfang der 1950er Jahre wurden die bisherigen
Dominions zunächst Commonwealth countries genannt und nach der
Thronbesteigung von
Elisabeth II. (1952)
Commonwealth realms.
Einen Sonderweg nahm die Südafrikanische Union,
die aufgrund einres 1960 abgehaltenen Referendums im Folgejahr zur Republik
wurde, ein Präsidentenamt schuf und noch im selben Jahr aus dem Commonwealth
austrat.
Seit den 1970er Jahren
dokumentiert auch ein geänderter Sprachgebrauch das gewandelte Wesen des
Commonwealth: Das Staatsoberhaupt beispielsweise in
Kanada,
Australien und
Neuseeland ist offiziell nicht mehr die britische Königin, sondern die
Königin von Kanada, die Königin von Australien oder die
Königin von Neuseeland.
Liste der
Dominions
|
Die weißen
Dominions:
|
Die asiatischen
Dominions:
|
Quellen
Weblinks