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La Palma

Bannerfoto La Palma

Die Insel La Palma, eigentlich San Miguel de la Palma, ist die nordwestlichste der Kanarische Inseln, die eine der Comunidades Autónomas (autonomen Gemeinschaften) Spaniens bilden und gehört zu der Provinz Santa Cruz de Tenerife. Die Inselgruppe liegt im Atlantischen Ozean zwischen Marokko, Kap Verde und Madeira sowie den Azoren.

La Palma ist mit einer Fläche von 708 Quadratkilometern die fünft größte der Kanarischen Inseln. Hauptstadt der Insel ist Santa Cruz de La Palma, auf der Westseite La Palmas befindet sich die größte Stadt der Insel, Los Llanos de Aridane. Der Spitzname von La Palma lautet "La Isla Bonita" (die schöne Insel).

La Palma
Geographische Lage:28°40′N 17°52′W
Gewässer:Atlantik
Inselgruppe:Kanarische Inseln
Coat of Arms of La Palma.svgFlagge La Palma
FlaggeWappen
Basisdaten
Land:Europäische Union Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft:Kanarische Inseln
Provinz:Santa Cruz de Tenerife
Fläche:708,32 km²
Einwohner:81.350 (2017)
Bevölkerungsdichte:120,16 Einwohner/km²
Hauptstadt:Santa Cruz de La Palma
Präsident der Inselregierung:Anselmo Pestana Padrón
Website des Inselrates:www.cabildodelapalma.es
Lage von La Palma innerhalb der Kanaren
Lage der Insel
Satellitenbild
La Palma
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Geologie

La Palma ist, wie alle Kanarischen Inseln, vulkanischen Ursprungs. Ihre Entstehung wird auf einen Hotspot im Erdmantel zurückgeführt, der auf dem – vom Atlantik überdeckten – Teil der Afrikanischen Platte die Kette der Kanarischen Inseln aufgebaut hat. Während die Afrikanische Platte über den stationären Hotspot nach Nordosten driftet, wuchsen in mehreren Millionen Jahren in anhaltenden Eruptionsserien Schildvulkane empor, die heute die Kanarischen Inseln bilden. Der vor etwa 2-4 Millionen Jahren aus 4000 Meter Tiefe des Kanarischen Beckens aufsteigende Schildvulkan erreichte vor 1,7 Millionen Jahren die Meeresoberfläche und ließ die Insel La Palma entstehen.

File:Aschefelder auf La Palma oberhalb von Puerto Naos.jpg
Aschefelder auf La Palma oberhalb von Puerto Naos

Klima

Das ganzjährig milde Klima auf La Palma wird entscheidend durch den Nordostpassat und den Kanarenstrom bestimmt.

Die Passatwolken treffen in einer Höhe zwischen 600 und 1700 Metern im Nordosten der Insel auf die mit Kiefern bewaldeten Berghänge von Barlovento, wo die bis zu 30 cm langen Nadeln der Kanarischen Kiefer die Wolken auskämmen (Nebelkondensation) und so Niederschlagsmengen zwischen 1.000 l/m² und 1.500 l/m² im Jahr erzeugen. Die dem Boden zugeführte Wassermenge beträgt ca. das Zwei- bis Dreifache der Niederschläge, die ohne die Wirkung der Nebelkondensation anfallen würden. Das stetig zu Boden tropfende Wasser sickert durch das poröse Lavagestein und sammelt sich in großen Höhlen im Inselinnern, die als natürliche Wasserspeicher fungieren. Der große Kiefernbestand der Insel trägt damit erheblich zum Gesamtwasserhaushalt La Palmas bei.

Die zweite klimabestimmende Größe ist der Kanarenstrom, eine kühle bis mäßig warme Meeresströmung. Er sorgt auf der Insel für ein ausgeglichenes Temperaturniveau über das Jahr. Am Flughafen La Palmas beträgt beispielsweise die durchschnittliche Jahrestemperatur 20,3 °C, wobei die niedrigsten Werte in den Monaten Januar und Februar mit 17,6 °C und die höchsten Werte im August und September mit 23,5 °C anfallen.

Die Temperaturen auf der Insel variieren jedoch abhängig von der Höhenlage erheblich. Hierfür gibt es eine einfache Faustregel, die besagt, dass die Temperatur pro 100 Höhenmeter um etwa 1 Grad fällt. Wenn in Puerto Naos auf Meereshöhe 20 Grad herrscht, dann wird es im 600 Meter hoch liegenden El Paso 14 Grad kühl sein.

Der mit Calima bezeichnete Wind, der über der Sahara entsteht, führt sehr trockene, heiße Luft und Sandstaub mit. Im Sommer kann er die Temperaturen bis auf 45 °C ansteigen lassen. Der feine Sandstaub verfärbt die Luft gelblich, setzt sich als Staubschicht ab, verschlechtert die Atemluft und beeinträchtigt die Sichtverhältnisse, was den Flugverkehr beeinträchtigen kann. Eine solche Wetterlage tritt auf La Palma mehrmals jährlich für jeweils etwa drei bis fünf Tage auf.

Waldbrände

Waldbrände, die auf den Kanarischen Inseln immer wieder aufgetreten sind, trugen wesentlich zur biologischen Evolution bei, wie durch Stimulation des Pflanzenwachstums, natürliche Verjüngung und Biodiversität. Nach einem Brand regeneriert sich der kanarische Kiefernwald in 8 bis 10 Jahren. Bereits nach einem Jahr treiben junge Kiefernnadeln aus den verkohlten Baumrinden der Kiefern. Nur eine Häufung der Brände (in Zeitabschnitten <6 bis 8 Jahre) würde die Regeneration des Waldes verhindern.

Wirtschaft

Die Landwirtschaft wird durch ein einzigartiges Bewässerungssystem aus Wasserleitungen und Tunneln ermöglicht, die das Wasser aus den Bergen in die agrarisch genutzten Gebiete führen. Diese Tunnel sind zum Teil Hunderte von Metern durch Felsen getrieben und bringen das Wasser über mehrere Kilometer in die bewohnten Gebiete an der Küste.

Die Produktion von Bananen auf La Palma im Jahr 2012 trug mit 125 Millionen Kilo zu 60 % am Gesamtumsatz der Insel und zu 35 % an den Gesamtausfuhren der Kanarischen Inseln bei. Der Anbau der Bananen findet auf rund 3000 Hektar Land statt. Daneben werden zur Diversifizierung der Landwirtschaft zunehmend Wein, Avocado, Zitrusfrüchte und Gemüse angebaut.

Der großflächige und durch Spanien und die EU subventionierte Bananenanbau führt aber auch zu ökologischen Problemen. Beispielsweise wird seit Jahren durch die Landwirtschaft mehr Wasser verbraucht, als die ohnehin nachlassenden Niederschläge ausgleichen können. Zur Bewässerung werden auch wasserführende Schichten des Vulkangesteins genutzt. Hierdurch sinkt der Grundwasserspiegel und die wenigen natürlichen Quellen versiegen.

Im Vergleich zur Landwirtschaft spielen Industrie, Handel und Handwerk auf La Palma nur eine untergeordnete Rolle. Der Export von La Palma beschränkt sich auf Agrarprodukte. Insgesamt hat die Insel eine negative Handelsbilanz. Dreiviertel der Lebensmittel müssen importiert werden, auch Zitrusfrüchte wie Orangen und Zitronen und etwa 80 Prozent des Bedarfs an tierischen Produkten. Andere wichtige Importwaren, die meist vom spanischen Festland geliefert werden, sind Rohöl, Konsumgüter, mechanische und elektrische Geräte sowie Kraftfahrzeuge.

Tourismus

1890 gab es auf La Palma erste kleine Hotels, die von Engländern frequentiert wurden. Bis Ende der 1980er Jahre blieb der Tourismus auf La Palma auf niedrigem Niveau.

Vom Beginn des Massen- und Chartertourismus auf Teneriffa und Gran Canaria in den 1980er Jahren profitierte La Palma zunächst nicht. Erst im Jahr 1985 mit der Vergrößerung des Flughafens auf La Palma, auf dem dann auch Chartermaschinen aus Europa landen konnten, setzte der organisierte Pauschaltourismus auf La Palma ein. Dieses löste einen verstärkten Ausbau der Feriensiedlungen im flughafennahen Los Cancajos und auf der Westseite der Insel in Puerto Naos aus. Die Anzahl ausländischer Gäste auf der Insel betrug 1992 80.994. In den Folgejahren stieg die Zahl stetig, bis sie 1999 mit 135.376 Gästen den höchsten Stand erreichte.

In den 2000er Jahren entstand, abgeschieden in Las Indias an der Südspitze La Palmas gelegen, eine größere Hotelanlage („Princess“) mit 880 Betten, von denen nur 400 genutzt werden. Neben den wenigen größeren Hotels werden Touristen vorwiegend in Pensionen, Ferienwohnungen und -häusern untergebracht.

2006 betrug die Gästezahl auf La Palma 111.328 und 2013 104.953. Sie macht nur 1 % der gesamten Gästezahl auf den Kanarischen Inseln aus. Eine Erhebung der Gästezahlen 2004 weist eine Konzentration auf der Westseite der Insel mit etwa 80 % aus, wobei etwa 57 % auf die Orte Puerto Naos, La Laguna und Todoque der Gemeinde Los Llanos entfallen. Auf der Ostseite der Insel (überwiegend in Los Cancajos) betrug der Anteil 13 %. In den anderen elf Gemeinden der Insel lag der Anteil bei 19 %. Die Verteilung der Gästezahlen aus den verschiedenen Herkunftsländern im Zeitraum 2006 bis 2013 zeigt nebenstehendes Diagramm.

La Palma ist traditionell eine Insel für Wanderer. Sie wird von einem Netz von gekennzeichneten Wanderwegen überzogen.


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis