Nordstaaten
Mit Nordstaaten (seltener Unionsstaaten)
werden jene Staaten der
USA bezeichnet, die sich 1860/1861 weiterhin zu den
Vereinigten Staaten bekannten, als sich elf
Südstaaten abgespaltet hatten und die
Konföderierten Staaten von Amerika gründeten.
Unentschlossene bzw. neutrale Staaten wie
Maryland oder
Kentucky wurden von beiden Parteien unter Druck gesetzt,
sich der einen oder der anderen Seite anzuschließen.
Nach dem Einmarsch
konföderierter Truppen in Maryland schloss sich dieser
Staat im Interesse der Selbstverteidigung seiner
eigenstaatlichen Rechte den Nordstaaten an, obwohl man in
vielerlei Hinsicht mit dem Süden sympathisierte – eine
Loslösung von der Union kam für Maryland jedoch nicht in
Frage.
Der Begriff "Nordstaaten" ist allerdings teilweise
umstritten und kann auch als
Kulturraum gesehen werden. Zum Kulturraum Südstaaten
zählen dann Maryland und Delaware, mit Abstrichen auch
Kentucky und West Virginia (das sich genau deswegen
abspaltete).
Die Nordstaaten sahen sich in der Legitimation und in der
Kontinuität der zuvor bestehenden politischen Einheit als
die durch sie weiter bestehende Union, sodass Union
auch zum
synonymen Begriff für die Nordstaaten bei ihren
Anhängern und den feindlichen Konföderierten wurde.
Die Einteilung in Nord- und Südstaaten hat sich bis heute
gehalten und begründet einen sozio-kulturellen Gegensatz,
der sich durch alle Gesellschaftsschichten und Parteien
zieht und seit der Phase der
Reconstruction unausgesprochen jede Politik zwischen den
Einzelstaaten und dem Bund polarisiert. Nur im Westen der
USA, der im
Amerikanischen Bürgerkrieg kaum eine Rolle spielte, ist
diese Einteilung nicht anwendbar.
Die
Mason-Dixon-Linie bildet im allgemeinen
Sprachgebrauch traditionell die Grenze zwischen den Nord-
und den Südstaaten, obwohl ein Staat der Nordstaaten (Maryland)
und sogar der
District of Columbia inklusive der Stadt
Washington südlich dieser Linie liegen.
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