Geographie
Kentucky liegt zwischen 36°30′ und 39°9′ nördlicher Breite und zwischen 81°58′ und 89°34′ westlicher Länge. Das Staatsgebiet erstreckt sich damit über 225 km in nordsüdlicher und 610 km in ostwestlicher Ausdehnung und umfasst 104.659 km2.
Kentucky begrenzt den Mittleren Westen und Süden der USA. Es liegt zwischen West Virginia, Virginia, Tennessee, Missouri, Illinois, Indiana und Ohio. Im Norden wird es durch den Ohio River begrenzt.
Dabei ist es der einzige US-Bundesstaat mit einer Exklave, die nur von anderen Bundesstaaten umschlossen ist: Im Westen Kentuckys im Fulton County liegt der durch das New-Madrid-Erdbeben von 1811 gebildete kleine Landstreifen des Kentucky Bend auf dem Mississippi, begrenzt vom Bundesstaat Missouri und nur über Tennessee zugänglich.
Klima
Da Kentucky im südöstlichen inneren Teil Nordamerikas liegt, herrscht ein feucht-subtropisches Klima gemäßigter Natur mit kühlen Wintern und warmen Sommern. Die Durchschnittstemperaturen schwanken zwischen 30,9 °C im Sommer und −4,9 °C im Winter bei 1168,4 mm Niederschlägen. Das Jahresmittel liegt bei rund 14 °C in einem Großteil des Landes. Die Temperaturextreme schwanken zwischen −36,7 °C in Cynthiana im Jahre 1963 und +45,6 °C in Greensburg im Sommer 1930. Dagegen sind im Winter Schneedecken von mehr als 60 cm in den Ausläufern der Appalachen häufig anzutreffen.
Kentucky liegt im Durchzugsgebiet verschiedener Sturmsysteme, die meist zwischen März und September zum Teil als Tornado auftreten.
Fauna und Flora
Bis zur Ankunft der europäischen Siedler waren die Ebenen und Wälder Kentuckys Heimat von umherziehenden Großsäugetieren wie dem Bison, dem Wapiti oder dem Elch. Heute leben hier in der Regel lediglich kleinere Säugetiere wie Bisamratten, Füchse, Hörnchen, Kaninchen, Murmeltiere, Opossums und Waschbären, aber auch Hirsche.
Bei den Vogelarten ist eine deutlich größere Bandbreite vorzufinden: Vom Weißkopfseeadler bis zum Zaunkönig ist fast alles vorhanden. Typische Vögel sind der Rotkardinal, der „Staatsvogel“, die Spottdrossel, der Saftlecker, der Eisvogel und diverse Spechtarten. Vom Westen des Bundesstaates hin zum Ohio und zum Mississippi zieht sich einer der wichtigsten Zugvogelwege des Landes.
Die Cumberland Mountains als westliche Ausläufer der Appalachen im Grenzland zu Virginia gehören zu den artenreichsten mesophytischen Wäldern der temperierten Zone der nördlichen Erdhalbkugel. Dabei kommen rund 30 Arten in den bis zu 35 m hohen Baumschichten vor. Heute bedecken Wälder rund 40 % des Staatsgebiets. Überwiegend sind es Laubbäume wie Ahorn, Birke, Eiche, Rosskastanie und Walnuss. Doch auch Nadelgehölze wie Hemlocktannen, Kiefern, Virginischer Wacholder oder Zypressen sind häufig vertreten. Charakteristische Pflanzen der Umgebung sind Rhododendren, Lorbeerrose, Heidelbeere, Tulpenbaum, Goldrute und Minze. Auch die unteren Baumschichten sind sehr artenreich.
Geschichte
Kentucky war zunächst ein Teil Virginias und trat 1792 als 15. Staat den Vereinigten Staaten bei. Im
Sezessionskrieg versuchte Kentucky anfangs neutral zu
bleiben, dann standen Einwohner des Staates auf beiden
Seiten, wie z. B. Abraham Lincoln als Präsident der Union und Jefferson Davis als Präsident der Konföderation. Das United States Census Bureau zählt Kentucky heute jedoch
eindeutig zu den Südstaaten.
Bevölkerung
Kentucky hat 4.339.367 Einwohner (Stand: Census 2010), davon sind 86,3 % Weiße (ohne Hispanics und Latinos), 7,8 % Afro-Amerikaner, 3,1 % Hispanics- bzw. Latinos, 1,1 % Asiaten, 0,2 % Indianer.