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Iberische Halbinsel
Die Iberische Halbinsel bzw. Pyrenäenhalbinsel ist der Teil Europas,
der südwestlich der Pyrenäen liegt. Spanien, Portugal, das Fürstentum Andorra und Gibraltar sind die heutigen Staaten bzw. Territorien auf der Halbinsel. Spanien nimmt etwa 6/7 der
Fläche ein. Portugal liegt an der Westküste. Andorra liegt im Nordosten,
und zwar auf dem Grenzgebirge zu Frankreich. Gibraltar an der Südspitze der Halbinsel ist eine
britische Kronkolonie. Die Straße von Gibraltar, die an der schmalsten Stelle 14 km breit ist,
trennt die
Halbinsel von Afrika.
Der Name der Iberischen Halbinsel ist von der
Volks- oder Stammesgruppe der Iberer abgeleitet, die die Halbinsel in der Antike bewohnten. Deren Name
wiederum leitet sich vom Fluss Ebro (Lateinisch Iberus) ab, der vom Norden aus ins Mittelmeer fließt.
Topographie
Die Halbinsel wird von fünf großen Flüssen durchzogen (Ebro, Guadiana, Guadalquivir, Tajo (span.) bzw. Tejo (port.) und Duero (span.) bzw. Douro (port.)) und ist fast vollständig von Gebirgszügen umschlossen. Im Norden trennt die westliche Fortsetzung der Pyrenäen, das Kantabrische Gebirge, den Golf von Biskaya mit der Costa Verde von einer Hochebene, die sogenannte Meseta (von span. Mesa = Tisch), welche einen großen Teil des Binnenlandes einnimmt. Salamanca, León und Burgos sind die beherrschenden Orte.
Die Meseta wird vom Kastilischen Scheidegebirge in eine Nord- und Südhälfte geteilt. Im Südwesten geht die Hochebene in die bergigere Extremadura über, mit der sie geologisch eine Einheit bildet. Aragonien, das Flusssystem des Ebro, bildet im Osten südlich der Pyrenäen ein Flussdreieck um Saragossa, das durch ein niedriges Randgebirge (v. a. der Costa Brava) vom Mittelmeer getrennt ist.
Ost-West-Flüsse
Die Flusssysteme von Duero, Tajo, Guadiana und Guadalquivir – von Nord nach Süd aufgezählt – verlaufen von Osten nach Westen quer durch die Iberische Halbinsel. Ihren gemeinsamen Ursprung haben sie an den Sierras des iberischen Gebirges (span. Sistema Ibérico). Das iberische Gebirge bildet von Westen betrachtet den hohen Ostrand des zentralen Tafellandes und ist die Hauptwasserscheide zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Mittelmeer.
Berge und Küstengebirge
Die Nordküste Spaniens verläuft fast in gerader Linie und bildet nur zwischen Gijón und Avilés sowie zwischen Ribadeo und A Coruña (spanisch La Coruña) bedeutendere Vorsprünge nach Norden. Im Westen schließen sich die Bergketten der Region Galicien an. Der die Grenze zwischen Spanien und Frankreich bildende Fluss Bidasoa läuft am nordwestlichen Ausläufer der Pyrenäen zwischen Hendaye und Irun in den Golf von Biskaya.
Die Süd- und Ostküste bildet die Sierra Nevada mit ihren Vorgebirgen und im Meer endenden Landvorsprünge. Der höchste Berg der Halbinsel ist mit 3482 m Höhe der Mulhacén, der in Andalusien in der Provinz Granada liegt. Die zum Mittelmeer davor liegenden Küstenabschnitte bilden die Buchten/Golfe von Cádiz, Málaga, Almería, Cartagena, Alicante und den Golf von Valencia (von Westen nach Osten).
Das europäische Faltengebirge findet seine Entsprechung durch die Auffaltung der Atlasgebirge an der Nordwestseite der afrikanischen Platte.
Portugiesische Küstenregionen
Die portugiesischen Küstenregionen bilden den Südwesten der Halbinsel. Der Minho liegt davon im Nordwesten und im Nordosten Trás-os-Montes („Hinter den Bergen“).
Die wichtigsten Landschaften in Mittelportugal sind die Beira, der Ribatejo (die Tejo-Ebene mit Beinamen „Garten Lissabons“), die Estremadura sowie das Mündungsgebiet des Tejo.
Der Süden Portugals setzt sich aus den drei Landschaften Terras do Sado, Alentejo und Algarve zusammen (Von Norden nach Süden).
Geschichte
Der Name der Iberischen Halbinsel ist von der
Volks- oder Stammesgruppe der Iberer abgeleitet, die laut der griechischen Überlieferung die Halbinsel in der Antike bewohnten. Deren Name wiederum leitet sich vom Fluss Ebro (lateinisch Iberus) ab, der vom Nordosten Spaniens aus ins Mittelmeer fließt. Die Griechen nannten diese Gegend Iberia (Ιβηρία).
Im Lateinischen wurde die Region Hispania genannt, wovon España und Spanien abgeleitet sind. Die
römische Provinz Lusitania im Südwesten der Halbinsel umfasste den größten Teil
des heutigen Portugal sowie Teile von Extremadura. Lusitania wurde daher zum lateinischen Namen Portugals,
eingedeutscht Lusitanien.
Im Mittelalter gehörten große Teile der
Iberischen Halbinsel zur islamischen Welt. Der maurische
Einfluss hat die hispanische Kultur auf nachhaltige Art und Weise
geprägt. Vom 8. Jahrhundert an bis zum 2. Januar 1492 verlief die
allmähliche Reconquista (Rückeroberung) von Al-Andalus durch die christlichen Reiche. Die verbliebenen Muslime
und auch die spanischen Juden mussten im Zuge dieser Eroberungskriege
Spanien verlassen oder zum Christentum konvertieren.
Siehe auch
Weblinks
Quellen
Bildernachweis