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Zeitzonen

Eine Zeitzone wird durch diejenigen Teile der Erdoberfläche gebildet, in denen eine einheitliche, staatlich geregelte Uhrzeit und das gleiche Datum gelten. Diese Uhrzeit ist die zur Zeitzone gehörende Zonenzeit.

Die ideale Zeitzone ist ein geschlossenes Gebiet von 15° geographischer Längendifferenz, zu dem auch die betroffenen Meeresteile gehören und hat die Form eines Kugelzweiecks, das sich von Pol zu Pol erstreckt.

Die realen Zeitzonen weichen teilweise erheblich davon ab, weil sie sich auch nach den Staatsgrenzen richten. Durch die Anwendung der Sommerzeit können in einer Zeitzone zwei Zonenzeiten vorkommen: Normal- (Winter-) und Sommerzeit. Beide Zonenzeiten können in einer Zeitzone auch gleichzeitig angewendet sein, weil die betroffenen Staaten nicht gleiche Umschalttermine wählen. 

Weil Zeitdienst nationale Kompetenz ist, und um administrativen und kulturellen Zusammengehörigkeit bestimmter Gebiete Rechnung zu tragen, weichen die tatsächlichen Zeitzonen von diesen Referenzmeridianen ab. Es können auch mehrere unabhängig voneinander definierte Zeitzonen die gleiche Zonenzeit haben.

Harmonisiert werden die Zonenzeiten anhand einer weltweit gültigen koordinierten Weltzeit (UTC, Universal Time Coordinated). Die Zonenmeridiane spielen heute keine Rolle mehr, sie dienen nunmehr der Orientierung, entscheidend ist die Zeitverschiebung in Bezug zur UTC, die an die Atomzeit gekoppelt ist: Die Meridiane selbst sind für präzise Zeitbestimmung nicht ortsfest genug (Kontinentalverschiebung, Gezeitenkräfte), und mit dem modernen Koordinatennetz-Referenzsystemen (WGS84, GRS80/ETRS89), die an ein geodätisches Datum gebunden sind, nicht die Erdoberfläche, ist auch der aktuelle Nullmeridian in Greenwich um etwa 100 Meter ostwärts gegenüber dem GMT-Nullmeridian verschoben. Auch die Schaltsekunde wird harmonisiert um Mitternacht UTC in die Zeitmessung eingefügt.

Während eines Kalenderjahres wird in Gebieten bestimmter geographischer Breite entweder immer dieselbe Zeitverschiebung in Bezug zur UTC verwendet (so z. B. in den Tropen) oder im Halbjahreswechsel eine von der Normalzeit (englisch Standard Time) beziehungsweise Winterzeit abweichende Daylight Saving Time (dt. Sommerzeit). Die Zeitzonen-Datenbank enthält die Regeln der Zeitzonen mit ihren Zeitumstellungen und deren Namen wie Europe/Berlin oder Europe/Vienna (Wien).

 
Weltkarte mit Zeitzonen
Zeitzonen der Welt (Stand 25. Okt. 2023)*
 
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/b0/UTC_hue4map_X_world_Robinson.png/320px-UTC_hue4map_X_world_Robinson.png?uselang=de
Stilisierte Zeitzonenkarte**

Sommerzeit benutzt  Sommerzeit nicht mehr benutzt  Sommerzeit nie benutzt**

 

Die koordinierte Weltzeit (UTC)
mit sämtlichen Zeitzonen

Ideale und tatsächliche Zeitzonen

Teilt man die Erde in genau 24 gleiche Kugelzweiecke ein, so entstehen 24 ideale Zeitzonen. Diese erstrecken sich über je 7½ Längengrade zu beiden Seiten des Bezugslängengrades, der im Ideal ein ganzes Vielfaches von 15° mit Bezug auf den international vereinbarten Nullmeridian ist. Daraus ergeben sich folgende Vorteile:

  • Die Zeitverschiebung zu den benachbarten Zeitzonen beträgt ± 1 Stunde.
  • Die Zonenzeit weicht an den Zonengrenzen nur ± ½ Stunde von der mittleren Sonnenzeit ab.

Die meisten Staaten haben eine dieser 24 Zonenzeiten als gesetzliche Uhrzeit (oder mehrere Zonenzeiten in Staaten mit großer Ost-West-Ausdehnung) gewählt. Eine tatsächliche Zeitzone ist die Summe aus allen Staaten oder Staatenteilen mit gleicher gewählter Zonenzeit und aus Gebieten der Ozeane, die immer Teil einer idealen Zeitzone sind.

Die nebenstehende Karte zeigt die durch die staatlichen Grenzen und die individuelle staatliche Wahl einer beziehungsweise mehrerer Zonenzeiten entstandenen tatsächlichen Zeitzonen. Es sind mehr als 24, weil.

  • einzelne Staaten eine nicht ganzstündige Verschiebung zur UTC wählten (z.B. Indien, Nepal),
  • einzelne Staaten an der Datumsgrenze das Datum der anderen Seite dieser Grenze wählten (z. B. Tonga, Kiribati, Samoa).

Die gesetzlichen Uhrzeiten (Zonenzeiten, auch Standardzeiten oder Normalzeiten) der tatsächlichen Zeitzonen sind häufig nicht optimal:

  • Die Staatsgrenzen erstrecken sich über mehr als 15 Längengrade, so dass die Abweichung von der Sonnenzeit größer als ± ½ Stunde ist. Das trifft bei größeren Staaten zu, die mit nur einer oder wenigen Zonenzeiten auskommen wollen (Beispiel: nur eine Zonenzeit in China)
  • Der Bezugslängengrad ist nicht ein ganzes Vielfaches von 15°, wodurch die Verschiebung zur Zeit der benachbarten Zeitzonen nicht ± 1 Stunde beträgt. Das hat oft historische Gründe, indem keine Anpassungen vorgenommen wurden, als die weltweite Ordnung der Zeitzonen infolge der Vereinbarung über den Nullmeridian geschah (Beispiele: Iran, Afghanistan, Indien, Nepal, Mittel-Australien, Neufundland).
  • Der Bezugslängengrad liegt außerhalb des betroffenen (relativ großen) Gebietes, so dass eine erhebliche Abweichung von der Sonnenzeit besteht (Beispiele: Frankreich, Spanien, Argentinien).

Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis