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Südamerika

Der südliche Teil des amerikanischen Doppelkontinentes heißt Südamerika. Über die Landenge von Panama besteht nach Norden hin eine Verbindung nach Nordamerika. Mit einer Fläche von 17.843.000 km² hat Südamerika die viertgrößte kontinentale Landfläche der Erde. 2018 lebten ca. 423,5 Millionen Menschen auf dem Kontinent, was einer Bevölkerungsdichte von 21,4 Einwohner pro km² entspricht. In Südamerika sind Zeitzonen von UTC−6 (Ecuador) bis UTC−2 (Brasilien) gültig.

Südamerika ist im Osten vom Atlantischen Ozean und im Westen vom Pazifischen Ozean umgeben. Etwas südlich Feuerlands liegt Kap Hoorn, bei welchem Atlantik und Pazifik aufeinandertreffen. Die Insel Feuerland an der Südspitze Südamerikas wird durch die Drakestraße vom Nachbarkontinent Antarktika getrennt.


Lagekarte

Lagekarte Südamerika

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Physische Karte

Physische Karte von Südamerika

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Satellitenfoto

Satellitenfoto von Südamerika

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Politische Karte

Politische Karte von Südamerika

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Geographie

Der südamerikanische Teilkontinent lässt sich in drei wesentliche Großräume einteilen:

An der Westküste liegt mit den Anden die längste überseeische Gebirgskette der Erde. Das Hochgebirge zieht sich entlang des Pazifiks über 7500 km von Venezuela bis zur Südspitze Patagoniens entlang. Der höchste Berg der Anden, zugleich höchster Berg Südamerikas und höchster Berg außerhalb Asiens, ist mit 6961 m Höhe der Aconcagua. Er liegt an der Grenze zwischen Argentinien und Chile. Die Laguna del Carbón, mit 105 Meter unter dem Meeresspiegel der tiefste Punkt Südamerikas, befindet sich im San-Julián-Becken in Patagonien. Als südlichster Punkt Südamerikas wird in der Regel Kap Hoorn bezeichnet.

Die größte Stromebene bildet das Amazonasbecken (Amazonien), eine äquatoriale Regenwald-Tiefebene, die vom Amazonas mit seinen etwa 10.000 Zuflüssen entwässert wird. Der aus den Anden quer über den gesamten Kontinent nach Osten fließende Amazonas ist mit etwa 6448 km der längste Fluss Südamerikas und der wasserreichste Fluss der Erde. Nördlich liegt die Orinoco-Ebene, die zum Amazonasbecken nach Süden hin durch die Bergländer Guayanas und nach Norden durch das venezolanische Küstenbergland begrenzt wird. Eine weitere Stromebene liegt im Süden des Kontinents, wo das Flusssystems aus Río Paraguay und Río Paraná aus dem Pantanal im Norden kommend im Süden in eine subtropische Schwemmlandschaft übergeht.

Die Bergländer sind das Bergland von Guayana, das Brasilianische Bergland und das Ostpatagonische Bergland. Das Bergland von Guayana unterteilt sich in das Regenwaldbergland Südvenezuelas, das Zentrale Hochland von Guayana und das Östliche Bergland von Guayana, erstreckt sich zwischen der Stromebene des Orinoco und des Amazonas mit einer maximalen Erhebung von bis zu 2800 m. Das Zentralbrasilianische Bergland dominiert Zentralsüdamerika und zieht sich bis an die Küste Brasiliens bzw. die Pampa Argentiniens im Süden. Das Ostpatagonische Bergland erhebt sich im Osten der Anden an der Südspitze Südamerikas.

Geologie und Geomorphologie

Die pazifische Seite Südamerikas ist durch einen aktiven Kontinentalrand in Form einer Subduktionszone geprägt, die atlantische Kontinentalseite ist plattentektonisch passiv.

Die Andenregionen sind durch ihre Lage am aktiven Kontinentalrand durch Vulkanismus und Erdbeben geprägt. Südamerika war einst ein Teil des Urkontinents Gondwana. Hinweise hierzu sind die exakte Passform an Afrika, erhebliche Basaltvorkommen, welche sich beim Aufreißen an der heutigen Ostküste gebildet haben, die Strichrichtungen von Sandsteinen und Anzeichen der Perm-karbonen Vereisung. Der Süden Südamerikas ist durch glaziale Serien quartärer Vereisungen geprägt. Geomorphologische Erscheinungen sind Gletscherseen, Moränen und glaziale Abflussformen.

Südamerika weist weltwirtschaftlich bedeutende Vorkommen an Rohstoffen und Mineralen auf, es werden Erze, Salpeter, Erdöl, Kohle und Gold abgebaut.

Klima 

Das Klima Südamerikas ist ausgesprochen komplex. Ganzjährige klimatische Einflüsse sind der kalte Humboldtstrom an der Westküste Perus, die innertropische Konvergenzzone (ITCZ), die Entstehung tropischer Wirbelstürme am Rand des subtropischen Hochdruckgebietes und die Passatwinde. Der kalte Humboldtmeeresstrom bewirkt ein Abkühlen der Meeresoberfläche vor der Küste Perus und Nordchiles, was zu der Ausbildung von Küstenwüsten führt. Dieses Phänomen beruht auf der Tatsache, dass die abgekühlte Luft zu einer konstanten Inversion, somit zu einem stabilen Hochdruckgebiet führt, das keine Konvektion und somit keinen Niederschlag zulässt. Die Auswirkung sind ausgedehnte Wüstenregionen an den Küsten. Die äquatoriale Tropenlage bewirkt im Südwinter eine Ausbildung einer innertropischen Konvektionszone über der Zentralen Amazonasregion und führt zu starken Niederschlägen. Im Sommer verlagert sie sich weiter nach Süden, somit sind die inneren Tropen durch ganzjährigen Niederschlag gekennzeichnet. Ebenfalls im Sommer bildet sich ein kontinentales Hitzetief aus, welches sehr niederschlagsreich ist. Die südlichen Randtropen sind somit durch (Süd-)Sommerniederschlag geprägt. Die nördlichen Randtropen sind durch Passatstau im Osten (ganzjährig hoher Niederschlag) und durch kühle Meereswasser an der Küste im Norden (sehr geringer Niederschlag) gekennzeichnet.

Die Südpassatwinde an der Ostküste führen zu erhöhten Niederschlägen in den Küstenregionen, im Südsommer geprägt durch die Ausbildung monsunaler Ostwinde und im Südwinter durch Stauniederschläge an den Küstenregionen. Das stabile Hochdrucksystem am Westrand Südamerikas im Zusammenspiel mit den kalten Luftmassen der südlichen polaren Regionen führt zur Ausbildung von außertropischen Zyklonen vor der Küste Westpatagoniens. Die zyklonalen Fronten variieren in ihrer Lage im Südsommer und Südwinter. Die Verlagerung nach Norden im Südwinter führt zu periodischen Winterniederschlägen im Großen Süden Chiles (Urwaldchile) sowie zu sporadischen Winterniederschlägen im Kleinen Süden Chiles. Im Gegenzug führt die Verlagerung der zyklonalen Fronten im Südsommer (beeinflusst durch die veränderte Lage der ITCZ) zu einer ausgeprägten Sommertrockenheit in ganz Südchile, ausgenommen Patagonien. Die Zyklonalen Fronten bilden an der Anden-Luvseite des patagonischen Gebirges heftige Stauniederschläge, welche als hypermaritim bezeichnet werden können. Diese Stauniederschläge auf der Westseite führen dazu, dass die Anden-Leeseite Patagoniens durch Trockenheit gekennzeichnet ist.

Die Anden selbst haben eine weitere klimatische Unterteilung in der vwertikalen Dimension. Allgemeinhin lassen sich fünf Höhenstufen unterscheiden: Die Tierra Caliente (Warme Erde, bis 1000 m), die Tierra Templada (Gemäßigte Erde, bis 2000 m), die Tierra Fria (Kalte Erde, bis 3500 m, Anbaugrenze und Frostgrenze), die Tierra Helada (Eisige Erde, bis 4500 m, Schneegrenze) und die Tierra Glacial (glaziale Erde, bis 6000 m, Anökumene).

Des Weiteren sind in den Anden Vergletscherungen vorhanden. In Peru sind die größten innertropischen Vergletscherungen der Welt zu finden. In Patagonien gibt es eine ausgedehnte Inlandsvereisung und bis auf Meeresniveau hinunterreichende Zungengletscher.

Ein für die südamerikanische Westküste bedeutendes Klimaphänomen ist El Niño, denn obwohl es von seinem Ursprung her ein rein ozeanisches Phänomen ist, werden vor allem seine klimatischen Folgen wahrgenommen. Die Kaltwasserströme vor Südamerika reißen ab und es sammelt sich Warmwasser vor der südamerikanischen Küste. Als klimatische Folge hebt sich somit die normal vorherrschende stabile Hochdrucksituation auf und es kommt zu einer Umkehrung der Walker-Zirkulation mit schwerwiegenden Auswirkungen durch Starkniederschläge.


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis