Die Begriffe Luv und Lee setzten sich ab dem 17. Jahrhundert auch in anderen Gebieten durch, wie beispielsweise der Meteorologie oder der Geographie.
In der Luftfahrt werden die Begriffe Luv und Lee für die dem Wind zugekehrte bzw. abgewandte Seite eines Hindernisses oder Flugzeuges benutzt.
Luv und Lee in der Geographie
Klimageographie
In der Topografie und in der Landschaftsökologie bezeichnen Luv und Lee die der Hauptwindrichtung zugewandte bzw. abgewandte Seite eines Höhenzuges, eines Gebirges oder einer Wetterscheide. Auf der Luv-Seite, der windzugewandten Seite eines solchen topographischen Hindernisses, werden die Luftmassen zum Aufsteigen gezwungen, die dabei abkühlen, so dass Steigungsregen fallen. Lee bezeichnet die windabgewandte Seite des Hindernisses, an die Luftmassen wieder absinken und als Fallwinde zu Föhn werden, weshalb auf der Lee-Seite deutlich weniger Niederschläge fallen.
Geomorphologie
Beispielsweise an Dünen erfolgt an der Luv-Seite durch den Wind eine Abtragung, während auf der Lee-Seite durch die Verringerung des horizontalen Bewegungsmoments der nach unten sinkenden Luftmassen die vom Wind transportierten Partikel herabfallen und sich als äolische Sedimente ablagern. So erklärt sich nicht nur die Verlagerung von Wanderdünen, sondern auch die Sedimentation der Lössablagerungen, die vorwiegend in Beckenlagen und an ostexponierten Hängen zu finden sind.