Geographie
Maryland liegt in der Mitte der
Ostküste. Im Südwesten grenzt es an Virginia und Washington, D.C., im Westen an West Virginia, im Norden an Pennsylvania und im Nordosten an Delaware. An der tief ins Land schneidenden
Chesapeake Bay liegen wichtige Häfen, wie Baltimore und Annapolis, wo sich die
Marineakademie der USA befindet. Die Bucht war lange
Zeit einer der ertragreichsten Fischgründe der Welt, doch
Überfischung und Wasserverschmutzung ließen die legendären
Austernbänke fast vollkommen verschwinden.
In dem
relativ kleinen Staat liegen die Extreme nahe beieinander:
Hier die
Metropole Baltimore, dort die abgelegenen Hügel der Appalachen und an der Küste beschauliche Fischerdörfer.
Überhaupt hat der Staat eine eigentümliche Form: Bei
Hancock liegt die schmalste Stelle des Staates. Die Grenzen
zu Pennsylvania im Norden und West-Virginia im Süden liegen
hier weniger als 3 Kilometer auseinander – damit ist dies
die engste Stelle eines Bundesstaates der USA überhaupt. Maryland
gehört zu den am dichtesten
besiedelten US-Bundesstaaten. Neben der Metropole Baltimore
gehört auch etwa die Hälfte des umfangreichen Großraums von
Washington, D.C. zu Maryland.
Die Fläche des Staates beträgt 32.133 km²; 21,2 % der Fläche, also 6.819 km², sind Gewässer.
Geschichte
Lord Baltimore, der 1632 für das Land eine Bewirtschaftungskonzession erhielt, benannte das Gebiet nach Königin Henrietta Maria, der Ehefrau des englischen Königs Karl I.
Am 25. März 1634 ließen sich die ersten Siedler in dem Gebiet nieder. Maryland war die einzige katholische unter den sonst strikt protestantischen britischen Kolonien in Nordamerika.
1774 erklärte sich die Assembly of Freemen zur Legislative der Kolonie. Mit der Maryland Constitution of 1776 sagte sich Maryland endgültig von Großbritannien los. Thomas Johnson wurde 1777 erster gewählter Gouverneur Marylands.
Die US-amerikanische Hauptstadt Washington, D.C. entstand in einem zu diesem Zweck von Maryland abgetrennten Distrikt.
Im Krieg von 1812 wurde Maryland Kriegsschauplatz, als die Briten vergeblich Zugriff auf die Kolonien zu gewinnen suchten. Die britischen Truppen scheiterten bei der Zerstörung der Schiffswerft und der Einnahme der Stadt Baltimore aufgrund des beharrlichen Widerstandes einer Hafenbefestigung. Das erbitterte Gefecht inspirierte den Augenzeugen Francis Scott Key zum Gedicht The Star-Spangled Banner, das zum Text der amerikanischen Nationalhymne wurde.
Während des Sezessionskrieges blieb Maryland weitgehend neutral. Der Staat erlaubte die Sklaverei, diese spielte aber wirtschaftlich eine weit geringere Rolle als in den Staaten des „tiefen Südens“, und Maryland gehörte nicht zu jenen Staaten, die sich als Konföderierte Staaten von Amerika von der Union lossagten. Die Sklaverei wurde 1864 mit seiner neuen Verfassung abgeschafft.
Ende des 19. Jahrhunderts hielt in dem Ostküstenstaat die Industrialisierung Einzug, zahlreiche Einwanderer aus Europa ließen sich hier nieder. Die Stadt Baltimore wurde zu einem Zentrum der deutschstämmigen Amerikaner, später kamen infolge der Great Migration, der Wanderungsbewegung von etwa 6 Millionen Afroamerikanern aus den ländlichen Gebieten der Südstaaten in den Norden viele Afroamerikaner hinzu.
Bevölkerung
In Maryland leben 5.938.737 Einwohner (Stand: 2013), davon 53,3 % Weiße, 30,1 % Schwarze, 9,0 % Hispanics, 6,1 % Asiaten, 0,6 % Indianer.
Abstammung
Die am häufigsten gemeldeten Vorfahren der Einwohner Marylands sind: Deutsch (15%), Irisch (11%), Englisch (8%), Amerikaner (7%), Italienisch (6%) und Polnisch (3%).
Viele Einwanderer aus dem Horn von Afrika haben sich in Maryland angesiedelt, mit großen Gemeinden in den Vororten von Washington DC (insbesondere Montgomery County und Prince George's County) und der Stadt Baltimore. Der Großraum Washington hat die größte Bevölkerung von Äthiopiern außerhalb Afrikas.