Tristan da Cunha
(Inselgruppe)
Tristan
da Cunha ist eine
Inselgruppe im südlichen
Atlantischen Ozean, zu der neben der gleichnamigen
98 km² großen
Hauptinsel
Tristan da Cunha noch weitere, kleinere Inseln gehören.
Auf der Hauptinsel, die als die abgelegenste bewohnte Insel
der Welt gilt, leben z. Z. etwa 280 Menschen. Die
Inselgruppe gehört zum
britischen Überseegebiet
St. Helena, Ascension und
Tristan da Cunha und bildet
dort eine gleichberechtigte Einheit, ohne jedoch – wie St.
Helena – in weitere Distrikte untergliedert zu sein.
Tristan da Cunha liegt im
Südatlantik etwa 3.200 Kilometer vom Cabo Frio in
Brasilien sowie 2.800 Kilometer vom
Kap der Guten Hoffnung in
Südafrika entfernt und ist Teil des
Mittelatlantischen Rückens. Zu dem
Archipel Tristan da Cunha gehören auch die 399 km in
südsüdöstlicher Richtung gelegene Insel
Gough
mit einer bemannten Wetterstation sowie die 33 km
südwestlich gelegenen, unbewohnten Inseln
Inaccessible Island,
Nightingale Island,
Middle Island und
Stoltenhoff Island. Nightingale, Middle und Stoltenhoff
werden häufig auch als Nightingale Islands
zusammengefasst.
Geschichte
Die Insel Tristan da Cunha wurde im
März 1506 vom portugiesischen Admiral Tristão da Cunha
entdeckt, der sie nach sich selbst Ilha de Tristão da
Cunha taufte. Ihm gelang es jedoch nicht, auf der Insel
zu landen. Er entdeckte ebenfalls das südlich davon liegende
Nightingale Island.
Ebenfalls im frühen 16. Jahrhundert,
möglicherweise 1505 oder 1506, wurde die rund 400 km
südöstlich liegende
Gough-Insel vom portugiesischen Seefahrer Gonçalo
Álvares gesichtet.
Inaccessible Island hingegen wurde erst 1652 von der
Besatzung des holländischen Schiffs ’t Nachtglas
entdeckt.
Die erste Besiedlung der Insel
erfolgte durch den US-Amerikaner Jonathan Lambert und zwei
weitere Männer im Dezember 1810.
Am 14. August 1816 erfolgte die
formelle Annexion der Inseln durch Großbritannien, als
englische Truppen die Hauptinsel besetzten. Das Hauptmotiv
für die Annexion von Tristan da Cunha war, zu verhindern,
dass Frankreich die Insel als Stützpunkt für einen
Befreiungsversuch von Napoléon Bonaparte aus dem
Gefängnis auf
St. Helena nutzen konnte.
1834 wurde Tristan da Cunha mit St.
Helena eine britische Kronkolonie, 1981 ein Britisches
Abhängiges Gebiet und 2002 schließlich, basierend auf
der Overseas Territories Act, ein Britisches
Überseegebiet.
Im Jahre 1961 gab es einen
Vulkanausbruch aus. Die Bewohner der Insel wurden nach
England evakuiert, von wo sie 1962 wieder zur Insel
zurückkehrten.
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