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Hauptinsel
Von einer Hauptinsel spricht man, wenn in
einer Inselgruppe eine die bei weitem größte oder wirtschaftlich
bedeutendste ist. Einige Inselgruppen haben jedoch auch zwei, drei oder
vier Hauptinseln.
Bei manchen Inselgruppen hat die Hauptinsel
keinen eigenen, von dem der Inselgruppe abweichenden Namen. Beispiele
sind Mainland (Orkney) und Mainland (Shetlandinsel) (Mainland ist englisch für
Hauptinsel).
Die der Hauptinsel benachbarten Inseln einer
Gruppe nennt man Nebeninseln.
Inselgruppen mit einer Hauptinsel
Dänemark mit seinen 470 Inseln liegt zwar
größtenteils auf der Halbinsel Jütland,
die Insel Seeland mit rund 16 Prozent der Fläche und der Hauptstadt Kopenhagen ist aber bedeutsamer als der Festlandteil oder die
übrigen Inseln. Dänemark ist das einzige Land außer Äquatorialguinea, dessen Territorium überwiegend auf dem Festland,
dessen Hauptstadt aber auf einer von mehreren Inseln liegt, die in
diesem Sinne die „Hauptinsel“ ist.
Zahlreiche Staaten bestehen praktisch nur aus einer Insel – allenfalls von einem
Kranz winziger Eilande umgeben. Hierzu zählen vor allem:
Kuba, Jamaika, Hispaniola (zwischen Haiti und
der Dominikanischen Republik geteilt), Irland (zwischen Großbritannien und der Republik
Irland geteilt), Island, Malta, Madagaskar, Sri
Lanka (Ceylon), Singapur und Papua-Neuguinea. Australien gilt hingegen im Gegensatz zu Grönland als Kontinent.
Weniger bedeutsam – außer teilweise für den
Tourismus – sind folgende „Hauptinseln“, die in vielen Fällen einem
weit entfernten Staat angehören:
Åland, Antipodeninseln, Azoren, Bermudas, Cookinseln, Färöer, Franz-Joseph-Land, Galápagos, Guam, Hebriden, Kerguelen, Kommandeur-Inseln, Korsika, Mauritius, Neukaledonien, Osterinsel, Réunion, Samoa, Seychellen, Shetlandinseln, St.
Lucia, St. Kitts, St. Martin, Südgeorgien, Tahiti, Tasmanien, Timor, Trinidad, Tuvalu.
Inselgruppen mit zwei Hauptinseln
Unter den 7.100 Inseln der Philippinen ist Luzon mit
der Hauptstadt Manila eindeutig am wichtigsten, obwohl die große Südinsel Mindanao flächenmäßig kaum kleiner ist. Rund 65 % der Filipinos wohnen auf diesen zwei Hauptinseln.
Über tausendmal dünner besiedelt sind die subantarktischen Falklandinseln. Ihre 200 Eilande sind meist nur einige
Quadratkilometer groß, während die Ost- und Westinsel je eine Fläche von
6.000 Quadratkilometern haben. Den nur 3.000 Bewohnern stehen immerhin
600.000 Schafe gegenüber.
Fast gleich bedeutend sind die zwei Teile Neuseelands. Auf der klimatisch angenehmeren Nordinsel liegt die Hauptstadt Wellington, auf der landschaftlich
reizvollen Südinsel der höchste Berg der Neuseeländischen Alpen (3.763
m).
Ähnlich „ausgeglichen“, aber nur ein
Fünfzehnstel so groß, sind die zwei Fidschi-Inseln.
Die riesigen arktischen Doppelarchipele Nowaja Semlja und Sewernaja Semlja sind hingegen fast menschenleer – ähnlich wie die
fünf bis acht großen Inseln der kanadischen Nordwest-Territorien.
Inselgruppen mit mehreren Hauptinseln
Japan hat vier große Inseln, von denen Honshū (Hondo) die größte und wichtigste ist. Sie nimmt rund 60 Prozent der
Fläche des Landes ein. Auf ihr leben zudem etwa 70 Prozent der Bewohner
Japans.
Unter den 17.508 Inseln von Indonesien (davon sind 6.044 bewohnt) sind die indonesischen Teile Borneos (Kalimantan) und Neuguineas sowie Sumatra und Sulawesi (Celebes) flächenmäßig die größten, doch leben rund 150
Millionen Menschen – das sind über 60 Prozent der Bevölkerung des Inselstaates – auf der mit 7 Prozent der Staatsfläche fünftgrößten
Insel Java, die damit die Hauptinsel ist.
Mehrere kleine Inseln, aber mit jeweils fast
gleich großen Flächen, haben beispielsweise die Färöer,
die Salomonen, die Nikobaren und Vanuatu.