Fauna
Die größeren Tiere Polynesiens wurden alle vom Menschen eingeführt. Bereits die ersten Siedler brachten Hunde, Schweine, Hühner und die Pazifische Ratte als Nahrungstiere mit, die Europäer führten Ziegen, Kühe, Schafe und Pferde ein. Autochthone Landtiere sind lediglich Insekten, Krebse, Schnecken und Eidechsen.
Endemische oder autochthone Landvogelarten waren wenige Jahre nach Ankunft der Europäer auf Tahiti ausgestorben. Heutzutage kommen noch der sehr seltene Tahiti-Monarch (Pomarea nigra), die Purpurkappen-Fruchttaube (Ptilinopus purpuratus), die gefährdete Tahiti-Fruchttaube (Ducula aurorae) sowie der Tahitiliest (Todiramphus veneratus) vor.
Für den Menschen gefährliche Tiere gibt es auf Tahiti nicht, insbesondere keine Schlangen. Unangenehm sind Sandflöhe am Strand, eine giftige Hundertfüßerart aus der Familie der Scolopender und die im Landesinnern überall präsenten Stechmücken.
Die Meeresfauna des Korallenriffes ist sehr artenreich. Neben Hunderten verschiedenartiger Korallenfische sind zahlreiche Mollusken, Kraken, Stachelhäuter und Krebstiere des tropischen Meeres vorhanden. Hinter dem Riff gibt es Haie, Rochen, Schwertfische, Meeresschildkröten und, besonders von August bis November, gelegentlich auch Wale.
Forscher entdeckten im November 2021 im Zuge eines internationalen Projekts zur Meeresbodenerforschung und Biodiversität vor der Küste Tahitis ein drei Kilometer langes Korallenriff. Die Struktur befindet sich in 35 bis 70 Metern Tiefe und in einem guten Zustand.
Politik, Verwaltung und Bevölkerung
Politisch gehört Tahiti heute zu Französisch-Polynesien. Die Insel ist Französisches Übersee-Territorium und damit der EU angegliedert. Sie wird durch eine Unterabteilung (Subdivision administrative des Îles du Vent) des Hochkommissariats von Französisch-Polynesien (Haut-commissariat de la République en Polynésie française) mit Sitz in Papeete verwaltet.
Tahiti gliedert sich politisch in zwölf eigenständige Gemeinden (Communes des Îles du Vent). Politisch zählt zu Tahiti außerdem noch die Gemeinde Moorea-Maiao mit den Teilgemeinden Afareaitu, Haapiti, Paopao, Papetoai, Teavaro und Île de Maiao.
Amtssprache ist Französisch. Währung ist (noch) der an den Euro gebundene CFP-Franc. Der Verwaltungshaushalt Tahitis wird mit Mitteln aus Frankreich und der EU subventioniert.
Größte Stadt ist Papeete im Nordwesten von Tahiti Nui, zugleich der Verwaltungssitz von Französisch-Polynesien, mit 25.769 Einwohnern. Außerdem gibt es auf Tahiti zwei weitere Kommunen mit über 20.000 Einwohnern: Faa’a und Punaauia.
Die Insel beherbergt etwa 70 % der Gesamtbevölkerung Französisch-Polynesiens. Das hängt wesentlich mit ihrer zentralen Funktion in Politik und Wirtschaft zusammen. Der Lebensstandard ist der höchste in der Region. Die Bevölkerung setzt sich aus 83 % Polynesiern, 11 % Europäern, 4 % Asiaten und 2 % Mischlingen zusammen.
Tahitianische Sprache
Das Tahitianische, auch Tahitisch (Eigenbezeichnungen Reo Mā'ohi und Reo Tahiti), ist eine polynesische Sprache, die noch von insgesamt etwa 150.000 Personen in Französisch-Polynesien gesprochen wird. Die Mehrheit von ihnen lebt auf den Gesellschaftsinseln, vor allem auf Tahiti.
Wirtschaft und Infrastruktur
Der wichtigste Wirtschaftsfaktor ist mittlerweile der Tourismus. Tahiti ist, neben Bora Bora, die touristisch am besten erschlossene Insel Polynesiens. Es finden sich Hotels aller Preisklassen, das Preisniveau ist allerdings außerordentlich hoch.
Das zweite wirtschaftliche Standbein ist der Handel mit Perlen. Vor der Insel selbst finden sich zwar keine Perlenfarmen, aber Tahiti hat sich in den letzten Jahren zum Zentrum des Handels mit schwarzen Perlen entwickelt. Das führt so weit, dass schwarze Perlen mittlerweile als „Tahitiperlen“ angeboten werden, obwohl sie tatsächlich von den Austral-, Gesellschafts- und Marquesas-Inseln sowie dem Tuamotu-Archipel stammen.
Mit zunehmender Beliebtheit der alternativen Kosmetik und Heilkunst gewinnen zwei weitere Erzeugnisse Tahitis an Bedeutung: Monoi-Öl, ein traditionelles Pflegemittel aus natürlichen Bestandteilen, und der Saft der Noni-Früchte, dem gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben werden.
Tahiti ist das wirtschaftliche Drehkreuz für Französisch-Polynesien. Hafen und Flughafen haben Verteilerfunktion für die übrigen Inseln der Region. Im Norden von Tahiti Nui, unweit der Stadt Papeete, liegt der recht große Aéroport international Tahiti Faa'a. Das große Hafenbecken kann auch größere Fracht- und Passagierschiffe aufnehmen. Die Anlegestellen für Kreuzfahrtschiffe befinden sich unmittelbar am Boulevard Pomaré in der Nähe des Stadtzentrums von Papeete.
Tahiti Nui ist von einer Fernverkehrsstraße umgeben, im Großraum Papeete und um den Flughafen sogar mit mehreren Fahrstreifen. Tahiti Iti ist bis Teahupoo im Süden und Tautira im Norden über befestigte Straßen erreichbar.
Siehe auch
Weblinks
Quellen
Bildernachweis
- Bannerfoto: Mayumi Ishikawa from JAPAN, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons
- Flagge Tahitis: Fred the Oyster, Public domain, via Wikimedia Commons
- Wappen Polynesiens: Public domain via Laenderservice.de
- Lagekarte 1: Uwe Dedering, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
- Lagekarte 2: Fp-map.svg: EliseEtcthis file: Furfur, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
- Satellitenaufnahme: NASA, Public domain, via Wikimedia Commons
- Topographische Karte: Flappiefh, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons