Bora Bora zählte im Jahre 2017 10.106 Einwohner.
Die größte Ansiedlung, Vaitape mit rund 4600 Einwohnern, liegt
auf der Westseite der Insel, gegenüber der Hauptpassage in die
Lagune, der Passe Teavanui, die so tief ist, dass sie auch mit
größeren Kreuzfahrtschiffen befahren werden kann. Sie liegen in
der Lagune auf Reede – oft mehrere gleichzeitig – weil der
Hafenkai von Vaitape nur für kleine Schiffe und Boote geeignet
ist.
Weitere Dörfer sind Faʻanui, der frühere Sitz der Herrscherfamilie, im Nordwesten und Anau im Osten.
Flora
Die für ein polynesisches Atoll relativ
dicht besiedelten und intensiv genutzten Flachlandregionen
beherbergen kaum noch Reste der ursprünglichen Vegetation. Die
Flora der hohen und steilen, nur schwer zugänglichen Berge ist
dagegen noch weitgehend unberührt. Bis zum Fuß der steilen
Bergregion erstreckt sich vorwiegend Kulturland mit
Kokosplantagen, Brotfruchtbäumen, Tahitikastanien (Inocarpus),
Kassava (Manihot), tropischen Früchten sowie Orchideenplantagen
für die Dekoration in den Touristenhotels.
Aufgegebene Bereiche
haben verwilderte Guaven und der Farn Dicranopteris linearis erobert. Die Spalten und Grate der Inselberge sind von noch
weitgehend ungestörten Resten der ursprünglichen Inselvegetation
bewachsen.
Tourismus
Die Wirtschaft der Insel stützt sich
mittlerweile nahezu ausschließlich auf den Tourismus. Bora Bora dürfte – neben Tahiti – zu den
touristisch am besten erschlossenen Inseln des Südpazifiks
zählen. Es gibt zahlreiche Hotels, vorwiegend der gehobenen und
höchsten Preisklasse, die vor allem von Amerikanern und Japanern
besucht werden. Das Preisniveau ist exorbitant, Bora Bora gehört
zu den teuersten Reisezielen der Welt mit Tagespreisen im hohen
dreistelligen Euro-Bereich.
Mehrere Luxushotels liegen auf den
Motus des Saumriffes und bieten sogenannte Überwasser-Bungalows
an, die auf Stelzen in die Lagune hineingebaut sind. Durch eine
gläserne Tischplatte hindurch kann man beim Frühstück, das mit
Auslegerkanus gebracht wird, die bunten Korallenfische
beobachten.
Bora Bora wird inzwischen häufig von
Kreuzfahrtschiffen angelaufen, oft im Rahmen ihrer
Weltumfahrungen. Die Schiffe gehen meist im Tiefwasser vor
Vaitape auf Reede, weil der kleine Hafenkai dafür nicht geeignet
ist. Die Passagiere werden an Land gebracht und sorgen einige
Stunden für eine Belebung des ansonsten geruhsamen Insellebens.
Infrastruktur
Auf der Hauptinsel verkehrt ein öffentlicher Bus (Le Truck), der auf der Ringstraße die Insel in rund einer Stunde umfährt. Haltestellen sind nicht notwendig, der Bus hält, wo die Passagiere es wünschen. Die bevorzugten Fortbewegungsmittel für Touristen sind jedoch Fahrrad und Moped oder Motorroller und der Shuttle-Service, den einige Hotels anbieten. In Vaitape kann man kleine Elektroautos mieten. Auf der Insel ist ein privater Hubschrauber stationiert, mit dem Rundflüge durchgeführt werden.
Der Flughafen Bora Bora ist ein ehemaliger Militärflugplatz der US-Luftstreitkräfte, der heute von lokalen polynesischen Fluglinien angeflogen wird. Er befindet sich auf dem Motu Mute im Norden des Atolls. Flugpassagiere werden mit dem Boot während einer bis zu drei Stunden dauernden Fahrt in ihre Hotels gebracht. Der Flug von Tahiti nach Bora Bora mit kleinen Propellermaschinen dauert etwa 45 Minuten.
Hauptort und Sitz der lokalen Verwaltungsbehörden ist Vaitape. Der Ort hat einige kleine Einkaufsmärkte, Banken, Post, eine katholische Kirche, eine Schule sowie eine Gendarmeriestation und weist ansonsten keine besonderen Sehenswürdigkeiten auf.