Bevölkerung
2016 zählte das Territorium 41.786 Einwohner
Die frühen Bevölkerungsangaben für das Territorium sind zum einen unzuverlässig, zum anderen beziehen sie sich auf das erheblich größere Gebiet der Nordwest-Territorien des 19. Jahrhunderts. So lieferte erst die Volkszählung von 1911, also nach der Abspaltung von Yukon, Alberta und Saskatchewan, genauere und vergleichbare Ergebnisse. Ähnliches gilt für die Volkszählung von 1991 und die Abspaltung von Nunavut.
Die ursprünglich hier lebenden First Nations und Inuit sowie Métis bilden die absolute Mehrheit der Bevölkerung, doch bezeichnet sich etwa ein Fünftel der Bevölkerung als Kanadier, rund die Hälfte hat europäische, vor allem englische, schottische und irische, aber auch französische und deutsche Vorfahren.
Im Territorium sind 26 First Nations anerkannt, denen im Februar 2009 zusammen rund 17.000 Menschen angehörten.
Städte und Orte
Die bei weitem größte Siedlungskammer bildet der Große Sklavensee mit dem oberen Mackenzie. Dort befindet sich Yellowknife, die Hauptstadt des Territoriums, und mit 18.700 Einwohnern der größte Ort. Er liegt am Großen Sklavensee, ähnlich wie die zweitgrößte Stadt Hay River mit 3648 Einwohnern. Etwas weiter südlich liegt Fort Smith, schon fast in Alberta. Ebenfalls im Raum des Großen Sklavensees liegt Behchokò mit 1894 Einwohnern, das frühere Rae-Edzo und mit 1770 Indianern die größte Dené-Siedlung, sowie Fort Simpson und Fort Providence am Mackenzie.
Außerhalb dieser großen Siedlungskammer findet sich eine weitere im Mündungsgebiet des Mackenzie, wo sich Inuvik, die drittgrößte Stadt befindet, ebenso wie Fort McPherson und Tsiigehtchic, das frühere Arctic Red River mit 175 Einwohnern.
Religionen
Der Anteil der Katholiken lag 2001 (damals 37.360 Einwohner) bei 45,7 % der Bevölkerung. Zweitgrößtes christliches Bekenntnis war die Anglikanische Kirche mit 14,9 %, ihr folgte die Vereinigte Kirche (6,0 %), Baptisten und Lutheraner mit 1,8 bzw. 1,1 %. Die sonstigen protestantischen Gruppen umfassen über 5 %, dazu kamen 65 griechisch-orthodoxe und zahlreiche weitere christliche Gruppen, jedoch mit geringen Mitgliederzahlen. Rund 180 Muslime, 30 Juden, 155 Buddhisten, 70 Hindus und 45 Sikhs kamen hinzu. 17,4 % der Bevölkerung gaben keine Religion an.
Wirtschaft
Die Wirtschaft basiert überwiegend
auf der Ausbeutung von Rohstoffen. Keine bedeutende Rolle
mehr spielt der Pelzhandel, der allerdings für die
Entwicklung des Gebiets von erheblicher Bedeutung war. Die Fallenstellerei ist zwar nur noch von geringer gesamtwirtschaftlicher Bedeutung (0,9 Millionen CAD im Jahr 1999), doch existieren noch rund 5.000 Jagdlizenzen.
Die Waljagd existiert nicht mehr, einzig bedeutsame Fischerei ist die auf dem Sklavensee, wobei fast nur Weißfisch gefangen wird. Auf dem Sklavensee ist kommerzielle Fischerei nicht erlaubt.
Holzwirtschaft wird nur im Tal des Mackenzie betrieben.
In verschiedenen Minen werden, vor allem seit den 1930er Jahren, Gold, Uran, Blei, Zink, Silber, Kupfer, Wolfram und Diamanten abgebaut. Im Jahr 2000 trugen Diamanten 636 Millionen, Gold 56 und Silber 0,25 Millionen Dollar zur Wirtschaftsleistung bei. 1999 musste jedoch die größte Goldmine, die seit 1935 bestehende Giant Mine, schließen, da die Inhaberin, die Royal Oak Company, bankrott war. Außerdem existieren im Mackenzie-Delta umfangreiche Reserven an Erdöl (bei Norman Wells) und Erdgas. Während das Öl nach Alberta fließt, wird das Gas von Bent Horn auf Cameron Island nach Montreal verschifft.
Bis 1986 kam die gesamte kanadische Wolframproduktion aus dem Territorium. Insgesamt beschäftigen die Minen rund 2000 Mitarbeiter, was etwa 15 % der Arbeitsplätze entspricht. Zu den Diamantenminen in den Nordwest-Territorien gehören die Ekati-Diamantenmine, die Diavik-Diamantenmine und die Snap-Lake-Diamantenmine.
Die Minen nördlich der Stadt Yellowknife sind von der Außenwelt abgeschnitten und an nur zwei Monaten im Jahr über die Eisstraße Tibbitt to Contwoyto Winter Road an das amerikanische Straßennetz angeschlossen. Die Doku-Serie Ice Road Truckers behandelt diese Besonderheit.
Stromproduzenten sind die Northwest Territories Power Corporation, die 49 Orte beliefert, und die Northland Utilities Enterprises Ltd., die fünf Orte versorgt. 1994 lagen dabei 84 % der Kapazitäten bei ersterer Gesellschaft. Rund drei Viertel der Energie stammten dabei aus thermischen Quellen, ein Viertel aus Wasserkraft, also von Kraftwerken bei Yellowknife, Snare (allein drei Kraftwerke) und Taltson.
Im Süden wird zwar etwas Landwirtschaft betrieben, doch die meisten Nahrungsmittel werden importiert, wobei die niedrigen Preise wiederum eine lokale Landwirtschaft verhindern. Rund die Hälfte der Bevölkerung ist im Dienstleistungsbereich tätig, etwa ein Fünftel in der öffentlichen Verwaltung. Aufgrund der Bodenschätze und der relativ geringen Bevölkerungszahl haben die Nordwest-Territorien das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf aller Provinzen und Territorien Kanadas.
Von wachsender Bedeutung ist der Tourismus, obwohl die Region nicht leicht zu erreichen ist. Dazu tragen erheblich die Nationalparks bei, wobei diese auch Verwaltungsstellen schaffen. So wird Wood Buffalo von Fort Smith, Nahanni von Fort Simpson und Aulavik von Sachs Harbour aus verwaltet.
Schließlich trägt der Kunstmarkt erheblich zu den Familieneinkommen der Ureinwohner bei, wie etwa Drucke und Skulpturen der Inuit. Fast 50 Kooperativen versorgen rund 5.000 Menschen mit Arbeit und Einkommen. Dabei unterhalten diese Kooperativen auch Hotels, Restaurants und Geschäfte.
Siehe auch
Weblinks
Quellen
Bildernachweis