Klima
Das Klima ist subarktisch. Im Norden, wie etwa auf Herschel Island, ist es arktisch mit sehr kalten und langen Wintern und kurzen Sommern. Als kälteste Region Nordamerikas gilt das Gebiet um Snag, wo am 3. Februar 1947 −63 °C gemessen wurden. Im Winter 2004/2005 wurden in Burwash Landing −58 °C gemessen.
Im gesamten Territorium fällt recht wenig Niederschlag. Diese Niederschläge fallen etwa zur Hälfte als Schnee. Dabei sorgen die Gletscher mit ihrem Schmelzwasser für zahlreiche Flüsse und Bäche im Südwesten, obwohl im Windschatten der beinahe 6000 m hohen Gebirgskette, die die feuchten Westwinde fernhält, wenig Regen fällt. Ein besonders trockenes Gebiet bildet das so genannte Carcross Desert bei Carcross, wo seit der letzten Eiszeit auf rund 2,5 km² Sanddünen bestehen.
Die Durchschnittstemperatur in Whitehorse liegt im Januar bei −17,7 °C, im Juli bei 14,1 °C, die Niederschlagsmenge liegt bei 267,4 mm pro Jahr. Hingegen liegt die entsprechende Temperatur in Old Crow bei −31,1 °C bzw. 14,6 °C, die Niederschlagsmenge beträgt rund 267 mm.
Flora und Fauna
Abgesehen vom äußersten Norden mit seiner arktischen Tundra und den Gebirgskämmen sowie den Gletschergebieten, ist der überwiegende Teil des Territoriums von borealen Nadelwäldern durchsetzt.
Die auffälligste Tierart ist das Karibu, sowohl als Barrenground- als auch als Kanadisches Waldkaribu. Es kommt in riesigen Herden vor, wie der Porcupine-Herde im Norden, aber auch der Waldkaribuherden, wie der Carcross/Squanga-, Ibex- und Atlinherde (die fast ausgerottet wurde), aber auch der Wolf-Lake-Herde im Süden. Insgesamt unterscheidet man mehr als 20 Herden.
Dazu kommen Elche, die als Moose bezeichnet werden, Maultierhirsch, Schneeziege und Dall-Schaf sowie Bison und Wapiti, die jedoch erst spät wieder von Menschen hierher gebracht worden sind. So wurden Bisons 1986 wieder angesiedelt, etwa am Aishihik Lake. Zu den Raubtieren gehören der Wolf, der Grizzlybär, der Puma, Cougar genannt, aber auch Kojote (seit etwa 1900 eingewandert), Kanadischer Luchs (die größte Dichte Nordamerikas) und Amerikanischer Schwarzbär.
Zahlreich sind die Nagetiere vertreten, unter ihnen verschiedene als Squirrels bezeichnete Hörnchen, Ziesel, häufig als ground squirrels bezeichnet, Lemminge, Alaska-Pfeifhasen, Mäuse, der stachelschweinähnliche Urson (Canadian Porcupine genannt) und Biber. Letzterer war einer der zahlreichen Pelzlieferanten, zu denen auch die Bisamratte, der Vielfraß, vor allem aber Fichtenmarder, Hermelin, Mauswiesel, Nerz, Fischotter, aber auch Kanadischer Luchs, Polar- und Rotfuchs zählten und gelegentlich noch zählen.
Über die Verbreitung der bis dato drei nachgewiesenen Fledermausarten ist nur wenig bekannt.
Mehr als 250 Vogelarten sind im Territorium Yukon heimisch. Zu den für die First Nations kulturell bedeutsamsten zählt der Rabe, weniger der bei den südlicheren Indianern bedeutsame Adler, der in Yukon als Weißkopfseeadler und als Steinadler auftritt. An Falken sind der Ger- und der Wanderfalke verbreitet. Unter den Fasanenartigen finden sich Tannenhuhn und Felsengebirgshuhn, aber auch das Kragenhuhn, das hier Ruffed Grouse genannt wird. In höher gelegenen Gebieten findet sich auch das Alpenschneehuhn, seltener das Weißschwanz-Schneehuhn (Lagopus leucura).
Wichtigste Fische sind vier Arten der Pazifischen Lachse (Oncorhynchus), der Königslachs (Chinook), der Rot- (Sockeye), der Keta- (Chum) und der Silberlachs (Coho). Chinook-Lachse überwinden den gesamten, über 3000 km langen Yukon, um oberhalb von Whitehorse zu laichen. Hinzu kommen Saiblingarten wie die Dolly-Varden-Forelle (Salvelinus malma) oder die ursprünglich aus Nordwestamerika stammende, seit Ende des 19. Jahrhunderts auch in Europa heimische Regenbogenforelle, dann der Hecht, der als Pike bezeichnet wird, oder die Arktische Äsche (Thymallus arcticus) und zahlreiche weitere Fischarten.
Die auffälligsten Insekten sind die zahlreichen Stechmücken und ihre natürlichen Feinde, die Libellen, sowie Kriebelmücken und Schmetterlinge.
Bevölkerung
Seit mindestens zwölf Jahrtausenden
leben Menschen in Yukon. Für diese Zeit lassen sich die
Vorfahren der heutigen Indianer nachweisen, die der
athabaskischen Sprachfamilie angehören. Sie lebten bis
Mitte des 20. Jahrhunderts nomadisch, wobei sie die Winter
in immer denselben Dörfern verbrachten.
Nach frühen
Handelsbeziehungen, bei denen Pelze im Mittelpunkt standen,
brachten
Goldfunde am Klondike für kurze Zeit mehr als 100.000
Einwanderer in das dünn besiedelte Gebiet. Heute leben die
Yukoner überwiegend von Tourismus, Rohstoffindustrie und
Dienstleistungen, die Jagd spielt nur noch bei wenigen
indigenen Gruppen eine Rolle.
Nach den Ergebnissen der Volkszählungen von 2001 und 2006 ist die Zahl der Einwohner von 28.674 auf 30.372 gestiegen, womit Yukon eine Bevölkerungszunahme von 5,9 Prozent aufwies (zum Vergleich: Kanada 5,4 Prozent). Bis 2011 stieg die Bevölkerung um weitere 11,9 %, wobei dieser Zuwachs zu etwa 80 % in Whitehorse stattfand. 2016 wurden 35.874 Einwohner registriert, womit deren Zahl binnen fünf Jahren um 11,6 % angestiegen war. Insgesamt schwankte die Bevölkerung des Territoriums extrem. Ihren Höhepunkt erreichte sie mit dem Klondike-Goldrausch um 1897–1898.