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Yukon

Panoramafoto Kluane Lake

Yukon (bis 2003 Yukon-Territorium genannt) ist ein Territorium im äußersten Nordwesten Kanadas mit einer Fläche von 482.443 km². Im Westen grenzt das Territorium an Alaska (Vereinigte Staaten), im Osten an die Nordwest-Territorien und im Süden an die Provinz British Columbia. Der Arktische Ozean bildet die Nordgrenze.

Der Name Yukon geht auf den gleichnamigen Fluss Yukon River zurück, der durch das Territorium und dann nach Alaska fließt. Seine Bezeichnung geht wiederum auf yu-kun-ah zurück, die Bezeichnung des Flusses durch die Gwich'in-Indianer als „großer Fluss“.

Im Südwesten des Territoriums liegt der mit 5.959 Metern höchste Berg Kanadas, der Mount Logan. Er ist nach dem 6.194 Meter hohen Mount McKinley in Alaska der zweithöchste Berg Nordamerikas.

kein offizieller Wahlspruch

Basisdaten der Kanadischen Provinzen und Territorien

Yukon
Yukon
 (engl.)
Yukon  (franz.)
Kategorie: Territorium
Beitritt: June 13, 1898

  Flaggenlink Wappenlink
      [ Flaggeninfo ] [ Wappeninfo ]
Fläche482,443 km²
Land474,391 km²
Wasser8,052 km²
Bevölkerung33,897 (2012)
Bevölkerungsdichte0.07 Einw. pro km²
Arealitätsziffer14.00 m² /Einwohner
HauptstadtWhitehorse
Größte StadtWhitehorse
SprachenEnglisch, Französisch
Parlamentssitze1
Senatssitze1
Postalische AbkürzungYT
ISO-Code 3166-2CA-YT
Zeitzone 
Websitehttps://www.gov.yk.ca/
 Wikipedia Eintrag

Lagekarte
Flaggenlink

 
Übersichtskarte
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Klima

Das Klima ist subarktisch. Im Norden, wie etwa auf Herschel Island, ist es arktisch mit sehr kalten und langen Wintern und kurzen Sommern. Als kälteste Region Nordamerikas gilt das Gebiet um Snag, wo am 3. Februar 1947 −63 °C gemessen wurden. Im Winter 2004/2005 wurden in Burwash Landing −58 °C gemessen.

Im gesamten Territorium fällt recht wenig Niederschlag. Diese Niederschläge fallen etwa zur Hälfte als Schnee. Dabei sorgen die Gletscher mit ihrem Schmelzwasser für zahlreiche Flüsse und Bäche im Südwesten, obwohl im Windschatten der beinahe 6000 m hohen Gebirgskette, die die feuchten Westwinde fernhält, wenig Regen fällt. Ein besonders trockenes Gebiet bildet das so genannte Carcross Desert bei Carcross, wo seit der letzten Eiszeit auf rund 2,5 km² Sanddünen bestehen.

Die Durchschnittstemperatur in Whitehorse liegt im Januar bei −17,7 °C, im Juli bei 14,1 °C, die Niederschlagsmenge liegt bei 267,4 mm pro Jahr. Hingegen liegt die entsprechende Temperatur in Old Crow bei −31,1 °C bzw. 14,6 °C, die Niederschlagsmenge beträgt rund 267 mm.

Flora und Fauna

Abgesehen vom äußersten Norden mit seiner arktischen Tundra und den Gebirgskämmen sowie den Gletschergebieten, ist der überwiegende Teil des Territoriums von borealen Nadelwäldern durchsetzt.

Die auffälligste Tierart ist das Karibu, sowohl als Barrenground- als auch als Kanadisches Waldkaribu. Es kommt in riesigen Herden vor, wie der Porcupine-Herde im Norden, aber auch der Waldkaribuherden, wie der Carcross/Squanga-, Ibex- und Atlinherde (die fast ausgerottet wurde), aber auch der Wolf-Lake-Herde im Süden. Insgesamt unterscheidet man mehr als 20 Herden.

Dazu kommen Elche, die als Moose bezeichnet werden, Maultierhirsch, Schneeziege und Dall-Schaf sowie Bison und Wapiti, die jedoch erst spät wieder von Menschen hierher gebracht worden sind. So wurden Bisons 1986 wieder angesiedelt, etwa am Aishihik Lake. Zu den Raubtieren gehören der Wolf, der Grizzlybär, der Puma, Cougar genannt, aber auch Kojote (seit etwa 1900 eingewandert), Kanadischer Luchs (die größte Dichte Nordamerikas) und Amerikanischer Schwarzbär.

Zahlreich sind die Nagetiere vertreten, unter ihnen verschiedene als Squirrels bezeichnete Hörnchen, Ziesel, häufig als ground squirrels bezeichnet, Lemminge, Alaska-Pfeifhasen, Mäuse, der stachelschweinähnliche Urson (Canadian Porcupine genannt) und Biber. Letzterer war einer der zahlreichen Pelzlieferanten, zu denen auch die Bisamratte, der Vielfraß, vor allem aber Fichtenmarder, Hermelin, Mauswiesel, Nerz, Fischotter, aber auch Kanadischer Luchs, Polar- und Rotfuchs zählten und gelegentlich noch zählen.

Über die Verbreitung der bis dato drei nachgewiesenen Fledermausarten ist nur wenig bekannt.

Mehr als 250 Vogelarten sind im Territorium Yukon heimisch. Zu den für die First Nations kulturell bedeutsamsten zählt der Rabe, weniger der bei den südlicheren Indianern bedeutsame Adler, der in Yukon als Weißkopfseeadler und als Steinadler auftritt. An Falken sind der Ger- und der Wanderfalke verbreitet. Unter den Fasanenartigen finden sich Tannenhuhn und Felsengebirgshuhn, aber auch das Kragenhuhn, das hier Ruffed Grouse genannt wird. In höher gelegenen Gebieten findet sich auch das Alpenschneehuhn, seltener das Weißschwanz-Schneehuhn (Lagopus leucura).

Wichtigste Fische sind vier Arten der Pazifischen Lachse (Oncorhynchus), der Königslachs (Chinook), der Rot- (Sockeye), der Keta- (Chum) und der Silberlachs (Coho). Chinook-Lachse überwinden den gesamten, über 3000 km langen Yukon, um oberhalb von Whitehorse zu laichen. Hinzu kommen Saiblingarten wie die Dolly-Varden-Forelle (Salvelinus malma) oder die ursprünglich aus Nordwestamerika stammende, seit Ende des 19. Jahrhunderts auch in Europa heimische Regenbogenforelle, dann der Hecht, der als Pike bezeichnet wird, oder die Arktische Äsche (Thymallus arcticus) und zahlreiche weitere Fischarten.

Die auffälligsten Insekten sind die zahlreichen Stechmücken und ihre natürlichen Feinde, die Libellen, sowie Kriebelmücken und Schmetterlinge.

Bevölkerung

Seit mindestens zwölf Jahrtausenden leben Menschen in Yukon. Für diese Zeit lassen sich die Vorfahren der heutigen Indianer nachweisen, die der athabaskischen Sprachfamilie angehören. Sie lebten bis Mitte des 20. Jahrhunderts nomadisch, wobei sie die Winter in immer denselben Dörfern verbrachten.

Nach frühen Handelsbeziehungen, bei denen Pelze im Mittelpunkt standen, brachten Goldfunde am Klondike für kurze Zeit mehr als 100.000 Einwanderer in das dünn besiedelte Gebiet. Heute leben die Yukoner überwiegend von Tourismus, Rohstoffindustrie und Dienstleistungen, die Jagd spielt nur noch bei wenigen indigenen Gruppen eine Rolle.

Nach den Ergebnissen der Volkszählungen von 2001 und 2006 ist die Zahl der Einwohner von 28.674 auf 30.372 gestiegen, womit Yukon eine Bevölkerungszunahme von 5,9 Prozent aufwies (zum Vergleich: Kanada 5,4 Prozent). Bis 2011 stieg die Bevölkerung um weitere 11,9 %, wobei dieser Zuwachs zu etwa 80 % in Whitehorse stattfand. 2016 wurden 35.874 Einwohner registriert, womit deren Zahl binnen fünf Jahren um 11,6 % angestiegen war. Insgesamt schwankte die Bevölkerung des Territoriums extrem. Ihren Höhepunkt erreichte sie mit dem Klondike-Goldrausch um 1897–1898.

Wirtschaft

Die Lebensgrundlagen im für Landwirtschaft weitgehend ungeeigneten Yukon waren zunächst Jagd und Fischfang, dazu die Nutzung von zahlreichen essbaren Pflanzen. Einige der Güter wurden schon früh zu Tauschwaren im Fernhandel oder als Gaben und Geschenke genutzt, wobei sich ein Netz von Pfaden entwickelte, deren wichtigste inzwischen asphaltiert sind – abgesehen von Pfaden wie dem Heritage Trail über den MacMillan Pass in die Nordwestterritorien.

Mit den Pelzhändlern der Hudson’s Bay Company und den begehrten Glasperlen aus Murano entstand eine erste mittelbare Anbindung an die Weltwirtschaft. Dabei beanspruchten bis in die 1890er Jahre verschiedene Gruppen der First Nations regionale Handelsmonopole, die erst mit der dritten wichtigen Industrie, der Goldgewinnung sowie den damit in Zusammenhang stehenden Epidemien zusammenbrachen.

Mit den Goldgräbern stieg die Einwohnerzahl des dünn besiedelten Gebiets schlagartig auf eine Höhe an, die sie nie wieder erreichte. Damit entstanden neue Industrien, zunächst im Zusammenhang mit der Goldgewinnung, dann auch anderer Rohstoffe. Gleichzeitig entstand ein ausgedehnter Handel mit allem, was die zahlreichen Männer brauchten, dazu eine rudimentäre Verwaltung und ein Grundstock an Dienstleistungen. Nach dem Ende des Klondike-Goldrauschs brach die Bevölkerung jedoch völlig zusammen, am Ende lebten kaum mehr als 4.000 Menschen im Territorium.

Seit dem Ende der großen Straßen- und Pipelinebauten sowie der Schließung der großen Minen, wie in Conrad oder Keno, ist der Öffentliche Dienst der bei Weitem größte Arbeitgeber. Er nimmt rund 40 Prozent der etwa 12.500 Beschäftigten auf.[64] Whitehorse bietet die meisten Beschäftigungsmöglichkeiten, mit großem Abstand gefolgt von Dawson und Watson Lake. Allein der Flughafen der Hauptstadt fertigte 2008 fast 200.000 Passagiere ab.

Dennoch ist, mit stark schwankender Mitarbeiterzahl, eine Reihe von Rohstoffunternehmen im Territorium tätig. Einige von ihnen suchen Gold und Silber, wie Avino Silver & Gold Mines, die Tagish Lake Gold Corp. oder die Yukon Gold Corp. Andere suchen nach Industriemetallen, wie die Jinduicheng Molybdenum Co., die Molybdän und Zink abbaut, und die Yukon Zinc 2008 übernommen hat. Vielfach versuchen diese Unternehmen bekannte Lager mit verbesserten Techniken zu reaktivieren, wie die Columbia Yukon Explorations Inc., die in Cassiar Molybdän sucht. 2009 waren etwa 13 Explorationsunternehmen im Yukon tätig.

Die meisten Unternehmen existieren im Bereich des Einzelhandels, gefolgt vom Gastgewerbe, wenn man nur die aushäusigen Gewerbe berücksichtigt.[66] Unter Berücksichtigung der inhäusigen Gewerbe führen wissenschaftliche und technische Dienstleistungen – hier handelt es sich bei rund der Hälfte der Unternehmen um welche mit einem Jahreseinkommen von unter 25.000 CAD – vor Baugewerbe und Handel. Einschließlich der Gastgewerbe und Dienstleistungen ist in diesen Bereichen mehr als die Hälfte der Unternehmen zu finden.

Die meisten Beschäftigten im aushäusigen Gewerbe weist der Einzelhandel auf, mit über 2200 Arbeitnehmern. Das Gast- und Lebensmittelgewerbe beschäftigte mehr als 1500 Arbeitnehmer, davon die rund 100 Übernachtungsbetriebe etwa 800. Allein 20 Lebensmittelläden beschäftigten über 420 von ihnen, diesem folgten die fünf Kaufhäuser (Department Stores) mit knapp 220. Tankstellen beschäftigten über 160 Menschen.

Landwirtschaftliche Produkte für den lokalen Bedarf werden auf nur 12.500 ha erzeugt, die überwiegend im Takhini Valley westlich von Whitehorse liegen. Daneben gibt es Agrarwirtschaft in geringerem Umfang um Dawson, Watson Lake und Mayo. 24 Seen werden für Angler mit Fischen befüllt, um die natürlichen Bestände zu schützen, bzw. sie dem Fang der Indianer vorzubehalten, die ihre Bestände selbst pflegen. Die kleinteilige Holzwirtschaft trägt hingegen, bei einer Waldfläche von 81.000 km², vorrangig zur Bauindustrie bei, die jedoch im Jahr 2008 um über 26 Prozent zurückging. Schließlich besitzen 333 Yukoner Lizenzen zum Fallenstellen, von denen rund die Hälfte Indianern gehört.

Hauptenergieressource ist Wasser, daneben wird im Kotaneelee-Feld Gas gewonnen, das jedoch nur der Ausfuhr dient und stark rückläufig ist. Da es nicht verarbeitet wird, muss Gas für den Verbrauch eingeführt werden. Der Ausbau regenerativer Energien hat erst begonnen.

Mehr als ein Viertel der Unternehmen lebt zumindest partiell vom Tourismus, 128 Unternehmen lebten 2007 praktisch nur davon, wobei der Tourismus der Yukon-Bewohner selbst fast keine Rolle spielt. Entsprechend dieser Struktur liegt der Anteil der Saisonarbeiter bei über 18 Prozent. Sechs Besucherzentren versorgen mehr als 230.000 Touristen mit Informationen, 2007 kamen allein 329.203 Besucher, doch fiel diese Zahl 2008 um 9 Prozent.

Der Tourismus basiert zum einen auf den Nationalparks sowie auf zahlreichen Nutzungstypen der ausgedehnten, menschenleeren Gebiete, zu denen Kajak- und Raftingfahrten, Tierbeobachtungen und Wanderungen gehören, ebenso wie Lehrpfade und Einführungen in die indianischen Kulturen. Hinzu kommen kulturelle Veranstaltungen, wie Musikfestivals, aber auch zunehmend die historischen Relikte des Goldrauschs, vor allem in und um Dawson, aber auch historischer Eisenbahnen. Schließlich kommen die zahlreichen Hinterlassenschaften aus der Bauphase des Alaska Highways, wie Fahrzeuge und Baumaschinen hinzu, die im trockenen Klima gut erhalten bleiben.

14 First Nations haben sich in einem eigenen Verband zur Tourismusförderung zusammengeschlossen, zu dem auch verschiedene Kulturorganisationen gehören. Fast alle First Nations unterhalten Kulturzentren, die Artefakte, Fotografien und Literatur zur Regionalkultur und -geschichte bieten.


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis