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Alaska - Geographie und Geschichte

Das Wort Alaska lässt sich von "Alyeska" ableiten, das von den Aleuten kommt, und bedeutet soviel wie "großes, weites Land". In der Eiszeit, als die Meeresspiegel aufgrund der gewachsenen Gletscher niedrig waren, gab es eine Landbrücke nach Asien über die Beringstraße. Über diese Brücke gelangten die ersten Menschen nach Amerika, die die spätere indigene Bevölkerung bildete.

1783 kolonisierte der russische Geograph Grigori Iwanowitsch Schelichow als erster Mensch der "alten Welt" Alaska. Zuvor waren bereits Pelzjäger auf den Aleuten gelandet. Da das Gebiet dem Zarenreich zu unrentabel und zu schwer erreichbar war, verkaufte man Alaska 1867 für 7,2 Millionen US-Dollar (4,74$/km²) an die Vereinigten Staaten. Später sollte hier Öl gefunden werden.

1959 wurde Alaska der 49. Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika.

Geographie

Alaska besteht aus drei landschaftlichen Großräumen: der Gebirgskette entlang der gesamten südlichen Pazifikküste, der Yukon-Niederung mit ihrem Berg- und Hügelland sowie der Küstenebene („North Slope“) am Nordpolarmeer.

Der größte Fluss bzw. Strom des Landes ist der Yukon River, der in den kanadischen Rocky Mountains entspringt, in Richtung Westen fließend die Mitte Alaskas durchschneidet und in das Beringmeer mündet. Im Osten grenzt Alaska an das kanadische Territorium Yukon.

Auf dem Gebiet Alaskas befinden sich tausende Seen, die größten davon (Becharof, Iliamna, Naknek und Ugashik) liegen auf der Alaska-Halbinsel bzw. am Übergang des Festlands zu dieser Halbinsel.

Im Südwesten von Alaska liegt die schmale Alaska-Halbinsel, an die sich die Aleuten anschließen; sowohl auf der Halbinsel als auch auf der langgestreckten Inselkette befindet sich die Aleutenkette, die im Mount Redoubt bis 3109 m hoch aufragt. Im nördlichen Mittelteil des US-Bundesstaats liegen die Berge der Alaskakette, zu der auch der Mount McKinley gehört – mit 6194 m der höchste Berg dieser Kette und Nordamerikas.

Im arktischen Norden erhebt sich die Brookskette, die bis 2749 m hoch aufragt. Im Südwesten ragen die Wrangell Mountains im Mount Blackburn bis 4996 m, die Waxell-Barkley Ridge bis 3261 m und die an Kanada grenzenden Eliaskette mit dem in Alaska liegenden Mount Saint Elias bis 5489 m hoch auf.

Im äußersten Südosten liegt der Alaska Panhandle („Pfannengriff“), ein schmaler Streifen entlang des Pazifiks, westlich der kanadischen Provinz British Columbia, dessen Orte größtenteils nur per Schiff oder Flugzeug zu erreichen sind. Dort liegt auch die Hauptstadt Juneau. Die restlichen Gebiete Alaskas kennzeichnen teils sehr dicht bewaldete Hügelländer und zahllose Fjorde an der Küste.

Klima

Im Innern Alaskas herrscht ein kontinentales, im Norden ein subpolares Klima. Die Winter sind hier lang, dunkel und sehr kalt. Im kurzen Sommer kann es dann aber dafür recht warm werden, an der Nordküste steigen die Temperaturen nur dann über 0 °C. Sogar auf den Gipfeln der Berge nördlich der Rocky Mountains (bis 3000 m) schmilzt im Sommer ein Großteil des Schnees. Bis auf die Sommermonate fällt nur wenig Niederschlag (100–300 mm), meist in Form von Schnee. An der Süd- und Westküste ist es gemäßigter und regenreicher. Hier fallen auch im Winter die Temperaturen nur selten unter −10 °C. Die Sommer sind nur mäßig warm. Dafür ist es aber sehr feucht, es gibt teilweise 300 Regentage pro Jahr. Im Süden Alaskas reichen die Gletscher auch im Sommer teilweise bis zum Meer.

Alaska gehört zu den Weltregionen, in denen sich der Klimawandel am stärksten bemerkbar macht.

Geschichte

Alaska war der erste Teil des amerikanischen Kontinents, der von Menschen besiedelt wurde. Aus Sibirien kommend, erreichten die ersten Nomaden die Gegend vor etwa 12.000 bis 16.000 Jahren über die damals noch bestehende Beringia, eine Landbrücke zwischen Asien und Nordamerika. Erst mit dem Ende der Eiszeit hob sich der Meeresspiegel, und vor rund 10.000 Jahren wurden die beiden Kontinente durch die heutige Beringstraße getrennt. Aus diesen ersten Menschen in der Region bildeten sich die heutigen Stämme der Ureinwohner, tausende von Jahren vor der Besiedelung durch die Europäer.

Russische Kolonisation

Der erste Europäer, der Alaska sichtete, war möglicherweise der russische Entdecker Semjon Iwanowitsch Deschnjow, der 1648 die Tschuktschen-Halbinsel umschiffte und so die These widerlegte, dass Amerika und Asien zusammenhängen. 1728 und 1729 scheiterte der im Auftrag des russischen Zaren segelnde Däne Vitus Bering bei dem Versuch, Alaska zu erreichen. Erst 1741 gelang das Unterfangen im Rahmen der zweiten Kamtschatkaexpedition.

Ab 1745 erkundeten die Russen ihre spätere Kolonie Russisch-Amerika auf der Suche nach Seeottern und deren wertvollen Pelzen. Wegen der großen Entfernungen und des widrigen Klimas waren diese Unternehmungen höchst riskant. 1783 landete Grigori Iwanowitsch Schelichow mit zwei Schiffen auf der Insel Kodiak. Nach feindlichen Übergriffen der Koniag-Eskimo ließ er das Feuer auf sie eröffnen und tötete und verwundete Hunderte. Nachdem er so seine Autorität sichergestellt hatte, gründete er die erste permanente Siedlung in Alaska an der heutigen Three Saints Bay. 1792 wurde die Siedlung an die Stelle der heutigen Stadt Kodiak verlegt, die sich zum Hauptumschlagsplatz für Pelze auch vom Festland entwickelte. Nach einiger Zeit gestaltete sich auch das Zusammenleben von Einheimischen und Russen halbwegs harmonisch.

Russisch-Amerika wurde für das Zarenreich immer wichtiger. So übernahm die russische Regierung 1818 mit verdienten russischen Marineoffizieren die Kontrolle über Russisch-Amerika.

Alaska war für die aufstrebende Weltmacht Russland die einzige Übersee-Kolonie, die aber kaum rentabel und schwierig zu verwalten war. Da die Passage durch das Eismeer zu gefährlich war, führte der einzige Weg von der damaligen russischen Hauptstadt Sankt Petersburg quer östlich durch das Land über die Tschuktschensee und dauerte mehr als ein halbes Jahr.

Mit der Zeit wurden die Pelztiere, insbesondere der Seeotter, infolge der Bejagung immer seltener und das Territorium für Russland immer schwieriger zu unterhalten. Zudem machten die einheimischen Indianer den Russen Schwierigkeiten. Um die Staatskasse nach dem verlorenen Krimkrieg wieder aufzufüllen, stimmte Zar Alexander II. einem Vertrag zu, den sein Botschafter in den USA am 30. März 1867 mit US-Außenminister in Washington unterzeichnet hatte. Danach verkaufte das Zarenreich Alaska für 7,2 Millionen Dollar an die Vereinigten Staaten (Alaska Purchase).

Alaska als Teil der USA

1867–77 wurde Alaska von der United States Army, 1877–79 vom Finanzministerium und 1879–1884 von der Kriegsmarine verwaltet. Bis 1884 war der Name des Gebiets Department of Alaska. Ausgelöst durch den Klondike-Goldrausch 1898 wurde die Grenze mit Kanada im Jahr 1903 genau fixiert. Von 1884 bis 1912 hatte Alaska als District of Alaska eine eigene Regierung und 1912 bis 1959 als Alaska-Territorium einen Sitz im Kongress der Vereinigten Staaten. Am 3. Januar 1959 wurde Alaska der 49. Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika.

1968 wurden riesige Erdölfelder an der Polarmeerküste bei Prudhoe Bay entdeckt. Dies führte in den Jahren 1974–1977 zum Bau der Trans-Alaska-Pipeline von Prudhoe Bay nach Valdez. 1989 gab es ein schweres Unglück mit einem Öltanker (Exxon-Valdez-Katastrophe). Dabei lief das Schiff mit einfacher Außenhülle auf Grund und das ausgetretene Öl verseuchte das empfindliche Ökosystem Alaskas. Als Konsequenz daraus änderten die US-Amerikaner ihre Vorschriften und ließen nur noch sicherere Doppelhüllentanker in ihre Häfen einlaufen.

Schätzungen zufolge wird das 1968 entdeckte Ölfeld ca. 2020 erschöpft sein – jedoch entdeckte man vor einigen Jahren ein weiteres riesiges Ölfeld weiter nördlich.


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis