Annobón |
---|
Gewässer | Golf von Guinea |
Geographische Lage | 1° 26′ 7″ S, 5° 37′ 51″ O |
|
Länge | 6,4 km |
Breite | 3,2 km |
Fläche | 17 km² |
Höchste Erhebung | Pico Quioveo 598 m |
Einwohner | 3400 (2012)
200 Einw./km² |
Bevölkerungsdichte | |
Hauptort | San Antonio de Palé |
Lage von Annobón im Golf von Guinea |
Annobón (portugiesisch Ano Bom) ist eine Insel im Golf von Guinea und gleichzeitig eine der sieben Provinzen Äquatorialguineas mit der Insel-Hauptstadt San Antonio de Palé.
Die Insel liegt 189 km südwestlich von São Tomé und 503 km von Mbini (früher Río Muni) entfernt (von der Insel Annobón bis zur Stadt Bata 587 km), dem Festlandsteil Äquatorialguineas. Die gabunische Küste ist dagegen nur 352 km entfernt.
Die Insel ist 6,4 km lang, bis zu 3,2 km breit sowie 17,0 km² groß. Rund 3.400 Einwohner verteilen sich auf die Dörfer San Antonio und San Pedro. Sie stammen von Sklaven ab, die von Spaniern und Portugiesen auf die Insel gebracht wurden.
Annobón ist vulkanischen Ursprungs.
Geschichte
Die damals unbewohnte Insel wurde am 1. Januar 1472 von portugiesischen Seefahrern für Europa entdeckt und nach dem portugiesischen Neujahrsgruß „Ano bom“ (Gutes Jahr) benannt. Ab 1474 besiedelten die Portugiesen die Insel mit angolanischen Sklaven, die sie über São Tomé hierher brachten. Die Portugiesen überließen Annobón 1778 im Vertrag von El Pardo Spanien und erhielten als Ausgleich dazu Gebiete in Südamerika. Später wurde Annobón mit dem Festlandgebiet Río Muni und der Insel Bioko zu einer einzigen Kolonie zusammengelegt, aus der am 12. Oktober 1968 der unabhängige Staat Äquatorialguinea entstand.
Umweltprobleme
Im Jahr 1988 erteilte der Präsident Äquatorialguineas, dem britischen Buckinghamshire-Konzern die Erlaubnis, rund zehn Millionen Tonnen Giftmüll auf der Insel zu entsorgen.
Noch im selben Jahr erhielt die amerikanische Axim Consortium Group eine Lizenz, rund sieben Millionen Tonnen Nuklearmüll zu vergraben. Bis heute kommen jedes Jahr rund zwei Millionen Tonnen Müll hinzu. Die Bevölkerung der Insel sieht von den Einnahmen (jährlich etwa 200 Mio US-Dollar) nichts und lebt in bitterer Armut. Die Insel steht vor dem ökologischen Kollaps - die Pflanzen können die Giftkonzentration im Grundwasser nicht bewältigen und sterben ab. Jedes zweite auf der Insel geborene Kind leidet an Unterernährung, Anämie oder anderen Krankheiten.