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Minicoy
Minicoy (Dhivehi މަލިކު lokaler Name Maliku) ist ein Atoll mit der zweitgrößten und südlichsten Insel des indischen Unionsterritoriums Lakshadweep in der Lakkadivensee, einem Randmeer des Indischen Ozeans. Die 10,6 km lange, aber nur maximal 820 Meter breite gleichnamige Insel Minicoy (Maliku) umfasst den östlichen und südlichen Teil des Atolls mit einer 30,6 km² großen Lagune, sowie über 99 Prozent der Landfläche des Atolls (437 von 439 Hektar). Daneben gibt es im Atoll noch eine weitere, gut 1,5 Hektar große Insel Viringili, die 650 Meter westlich der Südwestspitze der Hauptinsel liegt. Das Atoll Minicoy ist durch den über 200 km breiten Neun-Grad-Kanal von der Inselgruppe der Lakkadiven getrennt, während die Entfernung zur nördlichsten Insel der Malediven nur rund 130 km beträgt. Die Einwohnerzahl beträgt rund 10.200 (Berechnung; Stand: 1. Januar 2007).
Das Wahrzeichen von Minicoy ist ein über 90 Meter hoher, 1885 von den Briten erbauter Leuchtturm.
Minicoy hat starke kulturelle Bezüge zu den Malediven und unterscheidet sich daher von den übrigen Inseln Lakshadweeps, deren kulturelle Affinitäten im indischen Bundesstaat Kerala liegen. Sichtbar wird dies beispielsweise in der Siedlungsform: Die Malikun, die einheimischen Bewohner des Atolls, leben in zehn nebeneinander liegenden Dörfern, die Bewohner der Lakkadiven und der Amindiven dagegen verteilen ihre Gehöfte über die gesamte Fläche der jeweiligen Insel.
Die ausschließlich muslimische indigene Inselbevölkerung spricht Mahl, einen Dialekt des auf den südlich gelegenen Malediven gesprochenen Dhivehi, eine indoarische Sprache, die in der Thaana-Schrift geschrieben wird. Der Name des Dialektes entstand durch einen Irrtum, wie eine Anekdote erzählt: Als ein britischer Beamter einen Einwohner nach dem Namen seiner Sprache fragte, antwortete dieser „Mahaldibu ge bas“ (wörtlich: „Sprache der Malediven“), was der Beamte fälschlicherweise als „Mahal ist die Sprache der Insel“ verstand und notierte.