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Corioliskraft

Die Corioliskraft ist eine Schein- oder Trägheitskraft, die einen bewegten Körper quer zu seiner Bewegungsrichtung ablenkt, wenn diese relativ zu einem rotierenden Bezugssystem beschrieben wird und nicht zu dessen Rotationsachse genau parallel liegt. Die Corioliskraft tritt nicht in Erscheinung, wenn die Bewegung aus Sicht eines nicht rotierenden Bezugssystems beschrieben wird. Sie wurde 1775 erstmals korrekt aus den Newton’schen Gesetzen der Mechanik hergeleitet und ist nach Gaspard Gustave de Coriolis benannt.

Im Unterschied zur Zentrifugalkraft und Eulerkraft, die auch als Scheinkräfte in rotierenden Bezugssystemen auftreten, verschwindet die Corioliskraft, wenn der Körper sich relativ zum rotierenden Bezugssystem (z. B. der Erdoberfläche oder seinem Platz auf einem Karussell) nicht bewegt.

Deutlich erkennbar wird der Einfluss der Corioliskraft auch bei langfristigen großräumigen Phänomenen, wie z. B. in der Meteorologie bei der Drehrichtung der Windfelder um Hoch- und Tiefdruckgebiete und bei der Ausbildung erdumspannender Windsysteme wie der Passatwinde und des Jetstreams. In der physikalischen Ozeanographie beeinflusst die Corioliskraft maßgeblich die Meeresströmungen. Die verbreitete These, dass sie auch für die Drehrichtung des Strudels in der Badewanne und im Spülbecken verantwortlich sei, trifft hingegen nicht zu.

Wie stark der Einfluss der Corioliskraft auf die Strömung eines Mediums ist, wird durch deren Rossby-Zahl beschrieben.

Animation zur Corioliskraft auf eine Kugel, die sich auf einer Drehscheibe nach außen bewegt: oben aus Sicht eines außenstehenden ‚unbewegten‘ Beobachters, unten aus Sicht eines mit der Scheibe ‚mitbewegten‘ Beobachters (der zum Beispiel am roten Punkt steht).


Quellen

Bildernachweis

Siehe auch

  • Corioliseffekt

Weblinks