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Geozone

Der Begriff Geozone(n) (auch Geographische Zonen oder Zonales Modell) wird hier als Oberbegriff für alle Modelle der Bio- und Geowissenschaften verwendet, die Erdoberfläche nach verschiedenen naturgegebenen Merkmalen in Zonen einzuteilen. Eine „Zone“ ist in diesem Zusammenhang eine abgrenzbare Fläche mit auffallenden Ähnlichkeiten verschiedener naturräumlicher Parameter, die sich (im engeren Sinne der Definition) in etwa parallel zu den Breitenkreisen gürtelförmig um die Erde erstreckt und deren Entstehung insbesondere auf gleichartige Klimabedingungen zurückzuführen ist.

Höhenstufen sind daher keine Geozonen, obwohl auch hier der prägende Faktor das Klima ist. Biogeographische Modelle, die keinen direkten Bezug zum Klima aufweisen (wie z. B. das Floren- oder Faunenreich) werden ebenfalls nicht zu den Geozonen gerechnet!

Begriff

„Geozonal“ ist zusammengesetzt aus den altgriechischen Worten "γη / ge" (Vorsilbe Erd-) und "zṓnē" (sich gürten). Der Begriff bezeichnet eine der geographischen Maßstabsebenen zwischen „global“ und „regional“.

Der Ausdruck „Geozone“ ist fast ausschließlich im Zusammenhang mit der Didaktik der Geographie, vor allem in Schulen und Schulbüchern, gebräuchlich. Er wird als Sammelbegriff für die verschiedenen Modelle zur Einteilung der Erde verwendet, die sich mit den klimaabhängigen Erscheinungsformen der Naturräume befassen. Da der Begriff lediglich undifferenziert aus den Worten "Erde" und "Zone" zusammengesetzt ist, eignet er sich gut als lexikalischer Oberbegriff für alle Arten von Zonen.

Der Begriff wird in Wissenschaft und Literatur selten und uneinheitlich verwendet. Synonyme sind häufig Geographische Zone und Zonale Modelle. Die ebenfalls in verschiedenen Publikationen angewandten Begriffe Geoökologische Zone, Vegetationszone, Florenzone, Biozone und Ökozone werden zusammenfassend als Zonale Modelle der Biogeographie bezeichnet und damit als zweiter Unterpunkt den Geozonen untergliedert.

Die Teilaspekte, auf die Wert gelegt wird, sind bei allen Modellen jeweils andere; immer ist aber das Klima ein bestimmender Faktor, gefolgt von der Vegetation. Den Pflanzen und hierbei besonders ihren typischen Formationen kommt vermehrt Aufmerksamkeit zu: Einmal lassen sie sich relativ leicht erfassen und kartografieren, zum anderen nimmt man eine besondere Indexfunktion der Pflanzen an. Das heißt, dass aus einer Pflanzenformation recht sichere Schlüsse auf andere Faktoren wie Klima und Boden, aber auch vorhandene Tiere gezogen werden können.

Grundlage und Gliederung

Klimazonen

Aufgrund der Kugelgestalt der Erde wird der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen vom Äquator zu den Polen immer flacher. Damit nimmt die Strahlungsenergie (mathematisch berechenbar) entsprechend ab. Dies ist die primäre Ursache für die Entstehung der unterschiedlichen Klimate auf dem Planeten und damit der Klimazonen als Grundlage aller geozonaler Modelle.

Mit den sogenannten Klimaklassifikationen entstanden detaillierte Modelle der Klimatologen, die bereits große Ähnlichkeiten mit den biogeographischen Modellen aufweisen.

Zonale Modelle der Biogeographie

Der zweite Zweig der Geozonen umfasst die aus dem Klima und weiteren sekundären Merkmalen (Flora, Fauna, Wasserhaushalt, Boden u. ä.) abgeleiteten Modelle, die zonalen Modelle der Biogeographie. Zum Teil wird der Begriff „Landschaftszone“ als Oberbegriff verwendet

Die Vielfalt der geozonalen Modelle

Die folgende Karten-Animation zeigt nacheinander 11 Karten verschiedener geozonaler Modelle und veranschaulicht ihre Unterschiede. (Schleifendauer ca. 3 Min.):

  1. Satellitenbildkarte der Erde (Hybrid aus Satellitenbild und physischer Karte der Landflächen)
  2. Solare Einstrahlung, vereinfacht (rot = stark, weiß = gering)
  3. Beleuchtungsklimazonen (Wendekreise und Polarkreise als Grenzen)
  4. Klimazonen (genetisch)
  5. Klimazonen, effektiv (nach Köppen/Geiger)
  6. Vegetationszonen
  7. Vegetationszonen, vereinfacht
  8. FAO-Ökozonen
  9. Zonobiome (nach Walter und Breckle)
  10. Ökozonen (nach Schultz)
  11. abschließend erneut Satellitenbildkarte

Die Auswahl der in dieser Grafik für ein Geozonen-Modell verwendeten Daten und Parameter (wie Sonneneinstrahlung, Temperatur, Niederschlag, Pflanzendecke, Böden, Tierwelt u.v. a.) sind je nach Autor und Zweck unterschiedlich. Während die Vegetationszonenmodelle aus sehr vielen Zonen bestehen, kommt beispielsweise das Ökozonenmodell (Schultz) mit nur neun Zonen aus. So sind auch die Grenzen zwischen den Zonen sehr unterschiedlich gewählt. Zudem kommt es zwangsläufig zu Abweichungen, da die Übergänge in der Realität fließend sind und jeder Autor demnach seine eigene Festlegung vornehmen muss.

(Anmerkung: Die in der Animation verwendeten Karten Vegetationszonen, FAO Ecozones, Zonobiome und Ökozonen sind auch als statische Wikipedia-Karten vorhanden.)


Quellen

Bildernachweis

Siehe auch

Weblinks