Die Maskarenen sind eine 1512 (andere Quellen sprechen von 1505 oder 1510) vom portugiesischen Seefahrer Pedro Mascarenhas entdeckte Inselkette.
Die Maskarenen liegen ca. 850 km östlich von Madagaskar um den 20. südlichen Breitengrad im Indischen Ozean. Zu ihnen zählen das französische Überseedépartement La Réunion, die Insel Mauritius und die zum Staat Mauritius gehörende Insel Rodrigues. Ein früherer Name von Réunion war Isle de Mascareigne oder Maskareneninsel. Die Inseln liegen auf einem untermeerischen Hochplateau, welches vor ca. 200 Millionen Jahren beim Zerfall des südlichen Superkontinents Gondwana entstand. Sie sind vulkanischen Ursprungs.
Bedingt durch ihre abgelegene Lage und dadurch, dass sie nie mit dem Festland verbunden waren, haben die Maskarenen eine sehr ungewöhnliche Tierwelt mit einem hohen Anteil endemischer Arten. Vor Ankunft der Menschen gab es dort mehrere Arten flugunfähiger Vögel, von denen viele inzwischen ausgestorben sind. Dazu zählen unter anderem das Leguats Sumpfhuhn (Aphanapteryx leguati), der Mauritius-Papagei (Lophopsittacus mauritianus), der Rodrigues-Solitär (Pezophaps solitaria) und der Dodo (Raphus cucullatus). Die Rodrigues-Fruchttaube (Alectroenas rodericana) war zwar flugfähig, hier aber führten die durch Europäer eingeschleppten Ratten dazu, dass keine Jungvögel dieser bodenbrütenden Taubenart groß wurden. Außerdem gab es dort Riesenschildkröten der Gattung Cylindraspis, deren Panzer in unterschiedlichem Maße zurückgebildet waren.