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Mesopotamien

Mesopotamien (von altgirechisch Μεσοποταμία Mesopotamía) oder Zweistromland bezeichnet die Kulturlandschaft in Vorderasien, die durch die großen Flusssysteme des Euphrat und Tigris geprägt wird.

Zusammen mit Anatolien, der Levante im engeren Sinne und dem Industal gehört es zu den wichtigen kulturellen Entwicklungszentren des Alten Orients. Mit der Levante bildet es einen großen Teil des sogenannten Fruchtbaren Halbmonds, in welchem sich Menschen erstmals dauerhaft niederließen. Es entwickelten sich Stadtstaaten, Königreiche – Neuerungen für die Menschheit mit den Erfindungen der Schrift, der ersten Rechtsordnung, der ersten Menschheitshymnen, des Ziegelsteins, des Streitwagens, des Biers und der Keramik: Evolutionen in der Stadtentwicklung, Kultur- und Technikgeschichte. Das vor allem in seiner Wasserverfügbarkeit höchst unterschiedliche Land bot den dort lebenden Menschen zu allen Zeiten höchst unterschiedliche Siedlungsvoraussetzungen, die massiven Einfluss auf die historische Entwicklung nahmen.

Der Begriff Mesopotamien geht angeblich auf Alexander den Großen zurück, der damit das Land „zwischen den Flüssen“ (griechisch: μέσο ποταμός, méso potamós) Euphrat und Tigris nördlich des heutigen Bagdad bis zur Südflanke des Taurusgebirges bezeichnete. Im Altertum bezeichnete Mesopotamia in der Regel nur den nördlichen Teil des Gebietes, während der südliche Babylonia genannt wurde. Der einzige überlieferte antike Autor, der den Begriff Mesopotamia auf das gesamte Gebiet von den Quellen bis zum Persischen Golf bezog, war um 150 n. Chr. der Geograph Claudius Ptolemaeus. Dieser Gebrauch ist heute üblich.


Karte von Mesopotamien

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/fe/Karte_Mesopotamien.png/320px-Karte_Mesopotamien.png

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Ökoregion PA1320: Mesopotamian shrub desert

Ökoregion PA1320: Mesopotamian shrub desert

Die auf Englisch als Mesopotamian shrub desert bezeichnete Ökoregion.*

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* Der historische Begriff Mesopotamische Wüste ist nicht genau definiert und überschneidet sich zu großen Teilen mit der Syrischen Wüste.


Während von Politik und Presse heute der Begriff Mesopotamien häufig mit dem Staatsgebiet des Irak gleichgesetzt wird, verwenden die Wissenschaften, die sich mit der Erforschung des Alten Orients beschäftigen, meist eine Definition, die auf den Flusssystemen des Euphrat und Tigris, ihrer Zuflüsse sowie dem Unterlauf des Karun beruht. Somit haben die Südosttürkei, Nordostsyrien, der Irak, Irakisch-Kurdistan, Nordostkuwait und der Westiran Anteil an Mesopotamien.

Als natürliche Grenzen Mesopotamiens gelten meist die östlichen Tal-Randlagen des Zagros- und des Taurusgebirges, das Küstengebiet des Persischen Golfs und die beginnende syrisch-arabische Wüste. Die Quellregionen von Euphrat und Tigris gehören dagegen geographisch nicht zu Mesopotamien. Mit dem Ende des neubabylonischen Reichs endete auch der historische Geschichtsbegriff Mesopotamien, das fortan politisch nicht mehr unabhängig war. Die nachfolgenden Epochen mit ihren neuen politischen Staatsgebilden fallen daher aus Sicht der Assyriologie nicht unter die Bezeichnung Mesopotamien. Althistoriker hingegen benutzen den Begriff durchaus auch für die folgenden Jahrhunderte bis in die ausgehende Spätantike, da er die in dieser Zeit gängige Bezeichnung der Region zwischen Euphrat und Tigris war (siehe oben). Als der Norden dieses Gebietes um 200 n. Chr. unter römische Kontrolle geriet, gründeten die Kaiser dort die Provinz Mesopotamia, die noch bis ins 7. Jahrhundert bestand.


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis