Geschichte
Unter französischer Kolonialherrschaft hieß die ursprünglich von den Indianern des Mi'kmaq-Stammes bewohnte Kap-Breton-Insel Île Royale. Die Besiedlung durch französische Kolonisten begann im 17. Jahrhundert. Hauptstadt war die 1758 von den britischen Truppen eroberte und in den Folgejahren demontierte Festungsstadt Louisbourg, deren Rekonstruktion heute eine Hauptsehenswürdigkeit der Insel ist.
Nach der Eroberung kamen zahlreiche britische, vor allem schottische Siedler auf die Kap-Breton-Insel. Hierzu gehören vor allem etwa 50.000 Hochlandschotten, die aufgrund der sogenannten Highland Clearances aus ihrer Heimat vertrieben oder deportiert wurden. Ihre Nachfahren prägen die Insel und ihre Kultur bis heute. Ihre keltische Sprache war über viele Jahrzehnte die wichtigste Umgangssprache auf der Insel, ist heute aber bis auf wenige Überreste beinahe vollständig erloschen. Ein Community College nahe der Stadt Ingonish am Cabot Trail jedoch lehrt diese Sprache bis heute.
Weitere Einwanderer stammten aus den USA (von dort vertriebene Loyalisten), Irland, Italien und Osteuropa. Siedlungsschwerpunkt war der wirtschaftlich am stärksten entwickelte Ostteil der Insel um Sydney. Heute ist Englisch die am häufigsten gesprochene Sprache, doch leben auch Französisch, Gälisch und die Sprache der Mi'kmaq weiter.
Seit 1955 ist die Kap-Breton-Insel durch den Canso Causeway, einen Damm, mit dem Festland verbunden. Der Haupthafen ist traditionell Sydney an der Ostküste. Die großen Fähren von Neufundland laufen North Sydney an, weitere Häfen liegen in Point Edward und Port Hawkesbury. Per Eisenbahn kann die Insel über den Canso Causeway erreicht werden, die wichtigsten Straßen sind der Trans-Canada Highway und der Cabot Trail. Wirtschaftlich lebte die Insel lange Zeit vom Kohlenbergbau und der Stahlherstellung, beide Industrien sind jedoch abgängig. Zunehmendes Gewicht bekamen in den vergangenen Jahrzehnten dafür der Tourismus und die Musikindustrie.
Dem aus Edinburgh (Schottland) stammenden Erfinder des Telefons Alexander Graham Bell wurde in der Stadt Baddeck ein Museum errichtet, das sehr genaue Einblicke in sein persönliches Leben und seine zahlreichen Erfindungen gibt. Bell hat einen Großteil seines Lebens in Baddeck verbracht und viele seiner Erfindungen sind hier entstanden. Es zählt zu den meistbesuchten Museen auf der Insel.
Siehe auch
Weblinks
Quellen
Bildernachweis