Geographie
Wake besteht aus drei Koralleninseln mit insgesamt 7,37 km²
Landfläche, die durch einen Unterwasser-Vulkan geformt
wurden. Die Lagune mit einer Fläche von etwa 9,7 km²
entspricht dem ehemaligen Krater, die Inseln sind Teil des
ehemaligen Kraterrandes. Die Hauptinsel Wake Island liegt im Südosten des Atolls, Peale Island im Norden
und Wilkes Island im Westen. Die Gesamtfläche des
Atolls einschließlich des Riffkranzes umfasst ungefähr
22 km².
Geschichte
Auf Wake gibt es keine indigene
Bevölkerung. Am 4. Oktober 1568 wurde es vom Spanier Álvaro de Mendaña de Neira entdeckt und 'Isla de San
Francisco' getauft. 1796 fuhr der britische Schoner Prince William Henry das Atoll an; es wurde daraufhin
nach dessen Kapitän, William Wake, benannt; eine weitere
frühe Sichtung ist die von 1812 durch das amerikanische
Schiff Halcyon.
Am 17. Januar 1899 nahm die
Besatzung des amerikanischen Kanonenbootes USS Bennington auf direkte Anordnung des damaligen US-Präsidenten William
McKinley das Atoll für die Vereinigten Staaten in Besitz, um dort eine Telegrafen-Station
einzurichten. 1935 wurde auf Wake Island ein Landeplatz
gebaut, der als Zwischenstopp für zivile Flugrouten nach Asien diente.
Wake im Zweiten Weltkrieg
Im Zweiten Weltkrieg baute die US Navy ab Januar 1941 eine Militärbasis auf dem
Atoll. Zum Zeitpunkt des japanischen Überfalls auf den
Marinestützpunkt Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 war der
US-Stützpunkt nur bedingt verteidigungsbereit. Eine
U-Boot-Basis und ein Luftstützpunkt befanden sich noch im
Aufbau, die seit 19. August 1941 bestehende Garnison bestand
aus 452 Marineinfanteristen, die über 12×76 mm
Flugabwehrgeschütze und eine Küstenbatterie verfügten.
Wake gehörte zu den ersten
Zielen der japanischen Inseloffensive nach
Eröffnung des Pazifikkrieges. Die Insel wurde Schauplatz
einer Schlacht um Wake: Am 11. Dezember 1941 griff Japan die Insel an, doch die Garnison schlug den Angriff
zurück. Dabei wurden zwei japanische Zerstörer versenkt.
Der zweite Angriff der Japaner am
23. Dezember 1941 war erfolgreich. Die zur Verteidigung in
Marsch gesetzte US-Kampfgruppe mit dem Flugzeugträger USS
Saratoga kehrte wieder um, als die japanische Marine erneut
mit einer überlegenen Invasionsflotte Wake angriff. In der
Nacht gingen Truppen im toten Winkel der Küstenbatterie an
Land und überwältigten die amerikanischen Verteidiger, von
denen die meisten allerdings zivile Auftragnehmer der Morrison-Knudsen Company, eines US-amerikanischen
Bauunternehmens, waren. Wenngleich die Amerikaner das Atoll
von der See und aus der Luft angriffen, konnten die Japaner
es bis zum Kriegsende 1945 halten. Am 4. September 1945
ergab sich die japanische Garnison; die Übergabe wurde in
einer kurzen Zeremonie offiziell vollzogen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Im Kalten Krieg wurde die Basis von der US Air Force benutzt, die das Atoll
auch heute noch administrativ verwaltet.
Inzwischen wurde das gesamte
militärische Personal abgezogen, jedoch arbeiten heute noch
75 Zivilisten auf Wake. Der Flugplatz wird weiterhin vom US-Militär
verwendet, außerdem von einigen Frachtflugzeugen sowie für
Notlandungen bei Transpazifikflügen. Jährlich finden
insgesamt ca. 700 Landungen statt. Einige Einrichtungen und
Wracks aus dem Zweiten Weltkrieg blieben auf der Insel.
Pläne zur Ablagerung von Atommüll wurden 1998 nach
internationalem Protest aufgegeben.
Gemeinsam mit sechs weiteren
amerikanischen Inseln im Pazifik bilden die Gewässer des
Wake-Atolls seit dem 6. Januar 2009 das Pacific Remote
Islands Marine National Monument.