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Die (traurigen) Tropen

Die Tropen waren immer mehr als nur eine Gebiet auf der Erde. Sie waren gerade auch für die deutsche Seele, immer Sehnsuchtsort. Die Tropen sind mehr als eine klimatische Kategorie, sie sind auch eine kulturelle Bestimmung. Moderne Künstler befassen sich schon seit mehr als 100 Jahren mit der Interpretation der Tropen.

Vor 125 Jahren brach Paul Gaugin auf, um auf Tahiti eine neue, unverbrauchte Kunst zu schaffen. Doch nach seiner Ankunft in der Hauptstadt Papeete musste Gauguin feststellen, dass Tahiti längst kein kein unberührtes Paradies mehr war:

"Das war ja Europa - das Europa, von dem ich mich zu befreien geglaubt hatte - und noch dazu unter den erschwerenden Umständen des kolonialen Snobismus und der bis zur Karikatur grotesken Nachahmung unserer Sitten, Moden, Laster und Kulturlächerlichkeiten."

Die Tropen waren für Lévi-Strauss, der 1935 und 1937/38 Forschungsreisen ins brasilianische Hochland zwischen dem Rio Paraguay und dem Amazonas unternahm, in mehrfachen, miteinander verbundenen Hinsichten traurig. Zum einen Konnte er sich selbst nicht von dem Gefühl jener kollektiver europäischer Schuld distanzieren, die er mit dem Niedergang der indigenen amerikanischen Zivilisationen verband, der durch europäische Eroberer und Ausbeuter ausgelöst wurde. Zum andern machte dieser Niedergang selbst ihn als Beobachtenden traurig.

In der Wissenschaft wird der Begriff Tropen in verschiedenen Disziplinen verwendet, allerdings nicht nur räumlich mit leicht unterschiedlichen Definitionen.


Quellen

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