Geographie
Somaliland liegt im Osten des afrikanischen Kontinents, am Horn von Afrika auf der Somali-Halbinsel. Das Land liegt zwischen 08° 00'–11° 27' nördlicher Breite und 42° 35'–49° 00' östlicher Länge. Es grenzt im Westen an Dschibuti, im Süden an die Somali-Region Äthiopiens und im Osten an die faktisch autonome Region Puntland innerhalb Somalias. Im Norden hat das Land eine über 850 km lange Küste am Golf von Aden, wo der Jemen nördlich gegenüberliegt.
Die weitgehend flachen Küstenstreifen – Guban genannt – reichen bis zu 70 Kilometer in das Landesinnere und weisen ein heißes Klima auf. Ihnen schließen sich die Berge des in Ost-West-Richtung verlaufenden Somali-Hochlands (Ogo-Bergland) an, einschließlich des 2.450 m hohen Shimbiris, der höchsten Erhebung in Somaliland und ganz Somalia. Ganz im Süden hat Somaliland Anteil am Haud-Plateau, das sich größtenteils im angrenzenden Äthiopien erstreckt.
Das Klima des Landes wird stark durch tropische Monsune geprägt. In den Küstengebieten kommt es mit bis zu 1.000 mm zum höchsten Niederschlagswert pro Jahr, wohingegen im Landesinneren durchschnittlich nur etwa 500 mm zu verzeichnen sind. Die Niederschlagsmengen fallen jedoch zeitlich sehr unterschiedlich aus. Man unterscheidet vier Jahreszeiten: Die Jilal-Trockenzeit beginnt etwa im Januar und bringt heißen und trockenen Wind ohne Niederschlag mit Temperaturen zwischen 26 und 32 °C. Gu, die erste Regenzeit im Jahr, beginnt abhängig von den Passatwinden üblicherweise im März und dauert bis Juni an. Ab August setzt die zweite Trockenperiode ein, Hagaa (Xagaa) genannt. Sie wird ausgelöst durch heiße und trockene Monsunwinde, die auch Staubwolken mit sich führen. Die zweite Regenzeit Dayr dauert von Anfang September bis Dezember, dem kältesten Monat im Jahr mit Temperaturen zwischen 15 und 26 °C.
Die größte Stadt ist die Hauptstadt Hargeysa mit etwa 500.000–800.000, manchen Schätzungen zufolge gar über einer Million Einwohnern. Zweitgrößte Stadt ist die Hafenstadt Berbera mit etwa 263.000 Bewohnern, weitere Städte sind Burao, Boorama, Las Anod und Erigabo.
Bevölkerung
Die Regierung Somalilands schätzt die Einwohnerzahl auf bis zu 3,5 Millionen, niedrigere Schätzungen gehen von zwei bis drei Millionen aus. Das durchschnittliche jährliche Bevölkerungswachstum beträgt 3,4 %. Auf einem km² leben durchschnittlich 25 Einwohner, wobei die Bevölkerungsdichte im Westen des Landes höher ist.
55 % der Bevölkerung sind Nomaden oder zumindest teilweise Nomaden, während 45 % in Dörfern oder Städten einen festen Wohnsitz haben. (1992 lag der Anteil der Nomaden bei etwa 65 % und der Anteil der Sesshaften bei 35 %.)
Religion
Die Mehrheit der Einwohner von Somaliland bekennt sich zum sunnitischen Islam schafiitischer Richtung, unter Nomaden und in Dörfern ist seit Ende des 19. Jahrhunderts der Sufi-Orden der Salihiyya verbreitet.