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Dalmatien

Foto Küste in Dalmatien

Dalmatien (in den südslawischen Sprachen Dalmacija / Далмација, lateinisch Dalmatia, italienisch Dalmazia) ist eine geographische und historische Region an der Ostküste der Adria, im Westen und Südwesten Kroatiens und im südwestlichsten Montenegro. Die historische Region hat heute keinen offiziellen Status mehr. Sie erstreckt sich von der Insel Pag im Norden bis über die Bucht von Kotor im Süden. Das südliche Dalmatien grenzt im Nordosten großteils an Bosnien und Herzegowina. Die wichtigsten Städte sind Split, Zadar und Dubrovnik.

Die Bezeichnung Dalmatien besteht seit dem 1. Jahrhundert und geht auf den Namen der Delmaten (Dalmaten), eines Stammes der Illyrer, zurück. Die räumliche Ausdehnung Dalmatiens hast sich im Lauf der Zeit wesentlich verändert: die historische Region Dalmatia erstreckte sich zeitweilig auch auf Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Albanien und weite Teile Serbiens. Die Bezeichnung Dalmatien hielt sich bis heute nur in Kroatien und einem kleine Teil Montenegros.


Flagge von 1822

Flagge Damatien

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Karte

Lagekarte Dalmatien

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Historisches Wappen

Wappen Dalmatien

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Relief und Klima

Die dalmatinische Landschaft ist eine zerklüftete und verkarstete Küstenlandschaft. Wichtigstes Merkmal der Region sind die etwa 942 Inseln, Holmen, Klippen und Felsen. 78 % aller kroatischen Inseln liegen in dieser Region. Die Gesamtfläche der Inseln beträgt 2070 km², was etwa 4 % der Fläche Kroatiens entspricht. Der Ursprung der Inseln liegt im dinarischen Gebirge, die Inseln sind die über den Meeresspiegel herausragenden Teile dieser bergigen Landschaft. Die Inseln im Norden des Landes sind zahlreicher, aber auch kleiner. Ihre Form ist länglich und verläuft parallel zur Küste. Dazu gehören Pag, Ugljan, Pašman, Dugi otok, Kornati und Žirje.

Die offene Küste auf Höhe des Kap Planka (Rt Ploča) ist die unsichtbare Grenze zwischen Nord- und Mitteldalmatien. Die mitteldalmatinischen Inseln Hvar, Brač, Šolta, Korčula, Vis, Lastovo und Čiovo sind größer und haben eine östlich-westliche Ausrichtung im Gegensatz zu den Inseln im Norden, die nordwestlich-südöstlich ausgerichtet sind. Nordwestlich von Vis befinden sich Jabuka und Brusnik – diese Inseln sind vulkanischen Ursprungs. Die südlichsten Inseln Dalmatiens sind Mljet und die Elafitische Inseln sowie auch die Halbinsel Pelješac. Die meisten Inseln (vor allem die Erhebungen) bestehen aus Kreidegestein, während die Täler und Einsenkungen aus weniger durchlässigem Dolomitstein bestehen. Es gibt auf manchen Inseln in den Niederungen Moore. Durch die Korrasion entstanden an den Rändern der Niederungen die Kiesstrände.

Die Küste ist etwa 1200 km lang. Der südliche Teil der Velebit-Küste ist sehr steil und unzugänglich, die Verbindung zum Hinterland nur spärlich ausgebaut. Die Küstenregion um Zadar, Biograd und Trogir ist sehr fruchtbar. Die letztere liegt am Neretva-Delta, eine aus Flysch bestehende Landschaft. Südlich von Dubrovnik ist die Küste offen und somit am meisten von der Korrasion betroffen.

Das Mittelmeerklima zeichnet sich durch milde, feuchte Winter und sonnige, trockene Sommer aus. Der Niederschlag ist an der Küste Dalmatiens mit etwa 3000 mm im Süden und 1800 mm im Norden wesentlich höher als im Landesinneren. Die Durchschnittstemperaturen betragen im Juli 24,8 °C und im Januar 5,1 °C. Für die Region ist der Scirocco typisch, ein heißer Wind aus südlicher bis südöstlicher Richtung. Der gelegentlich auftretende kalte Fallwind Bora kann eine Geschwindigkeit bis 250 km/h erreichen und zählt zu den stärksten Winden der Welt.

Bevölkerung

Die Bevölkerung Dalmatiens besteht zur großen Mehrheit aus ethnischen Kroaten. Sie konzentriert sich entlang der Küste, wo auch fast alle größeren Städte liegen. Das Landesinnere ist hingegen nur dünn besiedelt.

Aufgrund seiner wirtschaftlichen Rückständigkeit war Dalmatien lange Zeit ein Auswanderungsland. Ein großer Teil der kroatischen Diaspora stammt von hier.

Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts lagen die bevorzugten Ziele der Auswanderer in Übersee: Nordamerika, Südamerika (vor allem Chile und Argentinien), Australien und Neuseeland.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hingegen gingen viele Bewohner Dalmatiens als Gastarbeiter nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz.


* Das Gebiet von Gračac war nicht Teil des österreichisch-ungarischen Kronlandes Dalmatien, wird aber aufgrund seiner Zugehörigkeit zur Gespanschaft Zadar oft als Teil Dalmatiens im modernen Sinne wahrgenommen.


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis