Der Luftdruck an einem beliebigen Ort der Erdatmosphäre ist der hydrostatische Druck* der Luft, der an diesem Ort herrscht. Dieser Druck entsteht durch die Gewichtskraft der Luftsäule, die auf der Erdoberfläche oder einem Körper steht. Der mittlere Luftdruck der Atmosphäre (atmosphärischer Druck) auf Meereshöhe beträgt normgemäß 101 325 Pa = 101,325 kPa = 1 013,25 hPa ≈ 1 bar. Der Luftdruck nimmt rasch mit der Höhe ab.
Die international verwendete Einheit (SI-Einheit) des Luftdrucks ist das Pascal (Einheitenzeichen Pa) oder die in Deutschland und Österreich gesetzlich ebenfalls zulässige Einheit Bar (Einheitenzeichen bar, 1 bar = 105 Pa).
Die Erdatmosphäre hat eine Masse von rund 5·1018 kg, auf jedem Quadratmeter der Erdoberfläche (circa 5·108 km2 beziehungsweise 5·1014 m2) lasten also etwa 10.000 kg. Der Druck („Kraft pro Fläche“) beträgt auf Meereshöhe circa 105 N/m2. Beim Aufstieg in höhere Lagen lässt man einen Teil der Luftsäule unter sich – noch dazu den mit der größeren Luftdichte, denn die Dichte nimmt, wie der Luftdruck, mit zunehmender Höhe ab. Somit wirkt die Gewichtskraft einer geringeren Luftmasse, der Luftdruck nimmt also in der Weise ab, wie es die barometrische Höhenformel beschreibt.
Der Luftsäule (bei mittlerem Luftdruck) entspricht recht genau der Druck einer zehn Meter hohen Wassersäule. Wer also auf Meereshöhe 10 m tief in Süßwasser taucht, bewirkt dadurch in seiner Lunge das Doppelte des Luftdrucks, also etwa 2 bar. Die Druckzunahme verläuft in diesem Tauch-Beispiel linear, das heißt in doppelter Tiefe kommt der doppelte Druck dazu, da Wasser im Gegensatz zur Luft annähernd inkompressibel ist.
Der Mensch hat kein Sinnesorgan zur Wahrnehmung von Luftdruck. Lediglich schnelle und ausreichend starke Luftdruckschwankungen (Aufzug, Seilbahn, Tunneldurchfahrt, Flugzeugstart/-landung) können als Druckgefühl im Ohr wahrgenommen werden, wenn der Belüftungskanal des Mittelohres, die Eustachi-Röhre, während der Druckänderung geschlossen bleibt. Besteht eine Druckdifferenz zwischen Mittelohr und Umgebung, dann wird diese ausgeglichen, sobald sich die Eustachi-Röhre öffnet (kann z. B. durch Kauen und Schlucken provoziert werden).
Tagesgang
Der Luftdruck ist einer täglich wiederkehrenden Periodik unterworfen, die zwei Maximal- und zwei Minimalwerte pro Tag aufweist. Er wird durch die täglichen Schwankungen der Lufttemperatur angeregt, wodurch sich ein stärkerer 12-Stunden-Rhythmus (als semicircadian bezeichnet) und ein schwächerer 24-Stunden-Rhythmus (circadian) zeigen. Die Maxima finden sich gegen 10 und 22 Uhr, die Minima gegen 4 und 16 Uhr (Ortszeit).
Die Amplituden sind dabei breitengradabhängig. In Äquatornähe liegen die Schwankungen bei Werten bis zu 5 hPa. In den mittleren Breiten liegen die Schwankungen, aufgrund der größeren Corioliskraft, bei etwa 0,5 bis 1 hPa. Die Kenntnis des örtlichen Tagesganges des Luftdrucks erhöht die Aussagekraft eines Barogramms zur Einschätzung des Wettergeschehens, insbesondere in tropischen Gebieten.
Direkt zu beobachten ist der Tagesgang in der Regel jedoch nicht, da er von dynamischen Luftdruckschwankungen überlagert wird. Nur bei hinreichend genauer Messapparatur und stabilen Hochdruckwetterlagen ist es möglich, diese Schwankungen ungestört zu beobachten.
Jahresgang
Der Jahresgang des Luftdrucks, basierend auf entweder Tages- oder Monatsmitteln als langjährigen Durchschnittswerten, zeigt eine geringe, aber auch vergleichsweise komplexe Schwankung zwischen den einzelnen Monaten. Dabei zeigen sich ein Minimum im April, verantwortlich für den Begriff des Aprilwetters, und vergleichsweise hohe Werte für Mai und September (Altweibersommer).
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