Bevölkerung
Das historisch dünn besiedelte politische Arabien ist für ein hohes Bevölkerungswachstum bekannt - sowohl als Folge eines sehr starken Zustroms von Arbeitsmigranten als auch einer anhaltend hohen Geburtenrate. Die Bevölkerung ist in der Regel relativ jung und das Verhältnis der Geschlechter ist stark verzerrt, wobei Männer dominieren.
Die arabische Halbinsel ist dafür bekannt, dass sie eines der ungleichmäßigsten Geschlechterverhältnisse bei Erwachsenen in der Welt aufweist, wobei Frauen in einigen Regionen (insbesondere im Osten) in einigen Altersgruppen nur ein Viertel der jeweiligen Gruppe ausmachen. In vielen Staaten übersteigt die Zahl der Südasiaten die der lokalen Bevölkerung. Die vier kleinsten Staaten (nach Fläche), deren gesamte Küste am Persischen Golf liegt, weisen das weltweit extremste Bevölkerungswachstum auf und verdreifachen sich ungefähr alle 20 Jahre. Im Jahr 2014 betrug die geschätzte Bevölkerung der Arabischen Halbinsel 77.983.936 (einschließlich Expatriates).
Vorislamische Geschichte
Ein frühes Reich auf der in weiten Teilen unbewohnbaren Arabischen Halbinsel war im Süden das sagenumwobene Saba, das zeitweise ganz Südwestarabien beherrschte und Kolonien in Eritrea und Tansania besaß. Im 3. Jahrhundert v. Chr. gewann das Reich Himyar, das an der südwestlichen Spitze lag, die Vorherrschaft über Alt-Südarabien; es eroberte um 300 auch Hadramaut, das wegen des Weihrauch- und Myrrhe-Anbaus seit alters her bedeutend war. Im Norden bestand zunächst das Reich der Nabatäer, dann das Reich Palmyra, später auch die Reiche der Ghassaniden und Lachmiden.
Wohl unter dem Schutz der Sassaniden gelang es zu Beginn des 6. Jahrhunderts dem Himyarkönig Yusuf Asʾar Yathʾar, genannt dhū-Nuwās, im Süden der Halbinsel ein Großreich zu errichten; Nuwas nahm den jüdischen Glauben an. Nach einer Christenverfolgung durch Yusuf Asar Yathar unterwarf 525 das Aksumitische Reich von Abessinien das himjaritische Reich. Als Nachkommen der himjaritischen Elite um 570 die Sassaniden in Persien um Unterstützung baten, wurde der Jemen erneut zu einem sassanidischen Protektorat. Unter König Saif ibn Dhi Yazan (576–597) gelang mit persischer Hilfe die endgültige Vertreibung der Aksumiten, doch übernahmen die Sassaniden 597 die direkte Herrschaft im Jemen.
Auch die östlichen Teile der arabischen Halbinsel standen Ende des 6. Jahrhunderts unter sassanidischer Oberherrschaft. In Bahrain herrschte als sassanidischer Vasall König al-Mundhir ibn Sāwā aus dem arabischen Stamm Tamīm, in Oman König Dschulandā ibn al-Mustakbir aus dem Stamme Azd. Ihnen stand vor Ort jeweils ein sasanidischer Gouverneur zur Seite. Noch zu Lebzeiten Mohammeds, zu Beginn der Ausbreitung des Islams, kam die gesamte arabische Halbinsel im Jahre 630 unter islamische Herrschaft.