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Penrhyn

Penrhyn, andere Namen: Tongareva (dt.: „südlich des leeren Raumes“), Te Pitaka (dt.: „der Kreis“), Fararauga oder Bennett Island, ist ein entlegenes, dünn besiedeltes Atoll im Pazifischen Ozean, das geographisch zur Nordgruppe der Cookinseln gehört. Die nächsten Nachbarn sind die Inseln Rakahanga und Manihiki, rund 350 km im Südwesten. Politisch zählt Penrhyn zum Inselstaat der Cook Islands.

Penrhyn ist ein geologisch weit fortgeschrittenes Atoll, dessen vulkanischer Zentralberg bereits seit langer Zeit unter der Meeresoberfläche versunken ist. Geblieben sind nur die aus Korallensand und -schutt bestehenden 53 Riffinseln (Motus) aus dem späten Tertiär. Sie erheben sich nur wenige Meter über den Meeresspiegel. Das Korallenriff mit den Motus sitzt einem alten, unterseeischen Vulkan auf, der sich steil 4800 m vom Meeresboden erhebt. Penrhyn zählt mit 11,2 km Breite und 24,1 km Länge zu den größten Atollen im Pazifik.

Die gesamte Landfläche der Riffinseln beträgt nur 9,8 km², die große Lagune hingegen bedeckt 233 km². In der bis zu 70 m tiefen Lagune liegen zahlreiche, nur teilweise über die Meeresoberfläche hinausragende Korallenriffe und -felsen, die den Bootsverkehr problematisch machen.

Zugang zu der Lagune gewähren drei für kleinere Boote passierbare Durchlässe: Die Siki-Rangi-Passage im Norden, die Taruia-Passage, die breiteste, im Nordwesten und die Takuua-Passage bei der Ortschaft Tautua im Osten.

Die Jahresdurchschnittstemperatur ist mit 28 °C relativ hoch, wird jedoch von einer ständig wehenden Brise gemildert. Durchschnittlich fällt ein Niederschlag von 2130 mm im Jahr, die regenreichsten Monate sind Dezember bis März.

Die insgesamt 226 Einwohner (2022) verteilen sich auf zwei Dörfer, den Hauptort Omoka auf dem Motu Moananui im Westen und das wesentlich kleinere Dorf Tautua auf dem Motu Pokerekere im Osten.

Penrhyn gehört zwar administrativ zu den Cookinseln, gibt aber seine eigenen Briefmarken heraus.


Geographische Lage

Lagekarte Penrhyn 

9° 0′ S, 157° 58′ W

Karte

Karte Penrhyn 

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Luftaufnahme

Penrhyn Aerial EFS 1280.jpg 

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Flora

Die Flora der nördlichen Cookinseln wurde im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert durch die großflächige Anlage von Kokosplantagen entscheidend verändert. Die Kokospalme ist auch auf Penrhyn die das Landschaftsbild prägende Pflanze.

Reste der ursprünglichen Vegetation sind nur noch auf einigen kleinen Motus erhalten. Sie entspricht der typischen, auch auf anderen Atollen im Pazifik vorkommenden Zusammensetzung.

Wirtschaft

Die Bewohner leben überwiegend von der Subsistenzwirtschaft. Süßkartoffeln, Taro und Yams, auf allen Pazifikinseln wichtige Grundnahrungsmittel, waren noch im 19. Jahrhundert auf Penrhyn unbekannt. Auch heute muss für den Gemüse- und Knollenanbau gemulcht und gedüngt werden, da die Böden relativ nährstoffarm und schlecht wasserhaltig sind. Grundnahrungsmittel auf Penrhyn sind auch heute noch Kokosnüsse, Brotfrüchte und Bananen. Wichtige Eiweißquellen sind Fische, Muscheln, Krustentiere und Schweine, die mit häuslichen Abfällen und Kokosnüssen gemästet werden. Haupteinnahmequelle ist die Zucht von Schwarzen Perlen, die schwimmenden Perlenfarmen sind überall in der Lagune verankert. Daneben wird noch ein wenig Kopra exportiert. Die Frauen von Penrhyn stellen aus jungen Palmwedeln kunstvoll geflochtene Hüte, Körbe und Matten her, die nach Rarotonga exportiert und dort an die Touristen verkauft werden. Die Männer fertigen Schmuck aus den Schalen der Perlenauster.  

Infrastruktur

Das Hauptverkehrsmittel ist auch heute noch das Boot. In beiden Dörfern gibt es für kleine Boote geeignete Anleger an der Lagunenseite. Befestigte Straßen gibt es nicht, lediglich die größte Insel im Westen wird von einer staubigen Piste durchquert, die auch die Ortschaft Omoka mit dem Flugplatz verbindet.

Penrhyn hat einen Flugplatz mit unbefestigter Landebahn (ICAO-Code: NCPY, IATA-Code: PYE) von 2295 m Länge südlich von Omoka, das ehemalige US-Militärflugfeld aus dem Zweiten Weltkrieg. Es finden jedoch keine regelmäßigen Linienflüge statt, die Insel ist nur mit Charterflügen der Air Rarotonga erreichbar.

Die Elektrizitätsversorgung mit Dieselgeneratoren ist nicht 24 Stunden am Tag gewährleistet. Sonntags bleibt der Generator ausgeschaltet. Regenwasser wird in Zisternen, die zu jedem Haushalt gehören, gespeichert.

Ein kleiner Laden in Omoka mit sehr beschränktem Angebot, der nach Belieben des Besitzers geöffnet ist, versorgt die Insulaner mit den Gütern, die nicht auf der Insel hergestellt werden. Sie werden von einem Versorgungsschiff aus Rarotonga gebracht, das gewöhnlich alle drei Monate verkehrt. Verspätet sich das Schiff oder bleibt es ganz aus, was nicht selten geschieht, gibt es Versorgungsengpässe.

Ein Verwaltungs-„Gebäude“, eher eine Hütte, sowie ein Gebäude für Bank-Post-Telefon in Omoka ergänzen die Infrastruktur. In Omoka gibt es außerdem zwei Kirchen.

Die Infrastruktur für Touristen erschöpft sich in einigen einfachen Privatzimmern in „Guesthouses“ im Hauptort. Hotels und Restaurants gibt es nicht.


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis