Das Kingmanriff liegt größtenteils
unter Wasser, bei günstigen Verhältnissen werden 10.000 m²
(0,01 km²) trockenen Landes sichtbar, die Küstenlinie kann
dabei bis zu drei km betragen. Die Gesamtfläche innerhalb
des Riffkranzes, der im Westen ständig überflutet ist,
beträgt 60 km². Bedingt durch die geringe Landfläche sowie
häufige Überflutung des dreiecksförmigen Korallenriffs
existiert weder eine Landvegetation noch lassen sich
natürliche Ressourcen finden, der Boden ist komplett
unfruchtbar. Der höchste Punkt befindet sich östlich einen
Meter über dem Meeresspiegel.
Es herrscht tropisches Klima,
das jedoch wesentlich von den vorherrschenden Winden
beeinflusst wird.
Geschichte
Der amerikanische Kapitän Edmund
Fanning entdeckte das Kingmanriff am
14. Juni 1798 mit seiner Brigg Betsy.
In seinem Buch „Voyages and Travels“ berichtete er,
wie sein Schiff fast auf das Riff aufgelaufen und
steckengeblieben wäre, wenn er die Gefahr nicht gespürt und
es rechtzeitig gestoppt hätte. Das Riff beschrieb er
folgendermaßen:
Korallenriff oder Sandbank, in der
Form eines Halbmondes, über sechs Meilen Ausdehnung von Nord
bis Süd; unter seinem Lee, und innerhalb des Gebietes im
Halbmond, scheinen flaches und untiefes Wasser zu sein. Wir
haben keinen Fuß Erde, Fels oder Sand über dem Wasser
entdeckt, wo vielleicht ein Boot an Land gezogen werden
könnte.
Auf manchen Seekarten wurde es dann
als Danger Rock (deutsch
„gefährlicher Fels“) vermerkt.
Seinen Namen erhielt das Riff vom
Seeoffizier W.E. Kingman, der ihm am 29. November
1853 mit der Shooting Star einen Besuch abstattete.
Über die Entdeckung berichtete er im September 1855 in der
Honoluluer Zeitung „The Friend“. Dort wies er auch auf die
beträchtliche Bedrohung hin, die das Riff insbesondere bei
leichtem Wind und ruhiger See nachts darstellen würde, da
man Brecher erst erkennen könne, wenn das Schiff dem Riff
bereits gefährlich nahegekommen sei.
Unter dem Namen Danger zählte es zu den Inseln, die 1856 von den
US-Amerikanern unter Berufung auf den Guano Islands Act beansprucht wurden.
Die USA annektierten es am 10. Mai
1922 und gaben ihm zwölf Jahre später den Status eines
Marinereservats. Seine geschützte Lagune diente der
Fluggesellschaft Pan Am 1937/1938 als
Zwischenstation für Boeing 314-Flugboote zwischen Hawaii und Amerikanisch-Samoa.
Aufgrund seiner besonders
vielfältigen maritimen Flora und Fauna – laut Ökologen
beherbergt es 168 verschiedene Fischarten und 102
Korallenspezies – wurde es 2001 zum Naturschutzgebiet Kingman Reef National Wildlife Refuge erklärt, das
gemeinsam mit sechs weiteren amerikanischen Inseln im
Pazifik seit dem 6. Januar 2009 das Pacific Remote
Islands Marine National Monument bildet.
Südostbereich des Kingmanriffs
Siehe auch
Weblinks
Quellen
Bildernachweis