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Überblick über die zu Kiribati gehörenden Linieninseln

Die Linieninseln (engl. Line Islands), auch Zentralpolynesische Sporaden, oder Linie-Inseln genannt, sind eine Inselkette im östlichen Zentralpazifik mit acht Atollen, drei Einzelinseln und einem überfluteten Korallenriff. Die gesamte Landfläche der Inseln beträgt knapp 504 km². Die Line Islands bilden eine 2334 km (Luftlinie – Kingman-Riff bis zur Insel Flint) lange, von Nordwest nach Südost gestreckte Inselkette, welche 718 km nördlich des Äquators beginnt und 1273 km südlich des Äquators endet.

Politisch gehören die meisten Inseln zu dem Staat Kiribati, einige sind aber auch Kooperiertes oder nichtinkooperiertes Territorium der USA. Zu Kiribati gehören folgende Atolle/Inseln/Riffe (von Nord nach Süd):

Atoll/Insel/RiffInsel km²Lagune km²EntdecktKoordinatenEinwohner+
Nördliche Line Islands
Teraina (Washington)14,20*2179804° 41′ N, 160° 23′ W1.712
Tabuaeran (Fanning)33,70110179803° 52′ N, 159° 22′ W2.315
Kiritimati (Christmas)384,40324177701° 54′ N, 157° 24′ W6.456
Zentrale Line Islands
Malden39,30*13182504° 01′ S, 154° 56′ W
Starbuck16,20*4182305° 38′ S, 155° 53′ W
Südliche Line Islands
Millennium Island3,766,3179509° 56′ S, 150° 13′ W
Vostok0,24182010° 04′ S, 152° 19′ W
Flint3,20*0,01180111° 26′ S, 151° 49′ W

Übersichtskarte

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Detailkarte

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Geschichte

Die erste Insel wurde am 24. Dezember 1777 von James Cook entdeckt und „Christmas Island“ (heute Kiritimati) getauft, als letzte der Inseln wurde 1825 Malden Island gesichtet. Die meisten der Line Islands wurden unter Berufung auf den 1856 verabschiedeten Guano Islands Act für die Vereinigten Staaten in Besitz genommen; das Kingmanriff, die Jarvisinsel sowie das Palmyra-Atoll sind noch heute in US-amerikanischem Besitz und stellen je ein Außengebiet der Vereinigten Staaten dar. Die übrigen Inseln waren seit 1888 zunächst britisches Territorium und wurden 1979 ein Teil des Inselstaates Kiribati.

Änderung der Zeitzone

Am 23. Dezember 1994 kündigte die Republik Kiribati eine Änderung der Zeitzone für die Linieninseln an, die am 31. Dezember 1994 in Kraft treten sollte. Durch diese Anpassung wurde die Internationale Datumsgrenze innerhalb Kiribatis um mehr als 1.000 km nach Osten verschoben, wodurch ganz Kiribati auf der asiatischen oder westlichen Seite der Datumsgrenze liegt, obwohl der Längengrad der Millennium-Insel von 150 Grad West eher der UTC-10:00 als der offiziellen Zeitzone von UTC+14:00 entspricht. Die Millennium-Insel hat nun die gleiche Zeit wie die Hawaii-Inseln (Hawaii-Aleutische Zeitzone), ist aber einen Tag voraus.[13] Durch diese Verschiebung wurde die Millennium-Insel (damals Caroline-Insel) zum östlichsten Land in der frühesten Zeitzone (nach manchen Definitionen der östlichste Punkt der Erde) und zu einem der ersten Landpunkte, der am 1. Januar 2000 den Sonnenaufgang erlebte - um 5:43 Uhr morgens, gemessen an der Ortszeit.

Der angegebene Grund für diesen Schritt war die Erfüllung eines Wahlkampfversprechens, das der kiribatische Präsident Teburoro Tito abgegeben hatte, um die Verwirrung zu beseitigen, die dadurch entstanden war, dass Kiribati die Datumsgrenze überspannt und daher ständig an zwei verschiedenen Tagen ist. Die kiribatischen Behörden waren jedoch nicht abgeneigt, aus dem neuen Status des Landes als Besitzer des ersten Landes, das im Jahr 2000 den Sonnenaufgang erlebte, Kapital zu schlagen.

Andere Pazifikstaaten, darunter Tonga und die neuseeländischen Chatham-Inseln, protestierten gegen diesen Schritt, da er ihre eigenen Ansprüche darauf, das erste Land zu sein, das im Jahr 2000 den Sonnenaufgang erlebt, beeinträchtigte.

Im Jahr 1999 wurde Caroline Island offiziell in Millennium Island umbenannt, um das große öffentliche Interesse an den Feierlichkeiten zum Jahr 2000 zu unterstreichen. Obwohl die Insel unbewohnt ist, wurde dort aus diesem Anlass eine besondere Feier veranstaltet. Auf dem Programm standen Auftritte einheimischer kiribatischer Entertainer, an denen auch der kiribatische Präsident Tito teilnahm. Über 70 kiribatische Sänger und Tänzer reisten von der Hauptstadt Süd-Tarawa zur Millennium-Insel, begleitet von etwa 25 Journalisten. Die Feier, die weltweit per Satellit übertragen wurde, erreichte schätzungsweise eine Milliarde Zuschauer.

Bevölkerung

Zum Zeitpunkt der Entdeckung durch Europäer gab es auf den Line Islands keine indigene Bevölkerung, es wurden jedoch Hinweise auf eine frühe polynesische Besiedlung gefunden. Zur Produktion von Kopra wurden seit Beginn des 20. Jahrhunderts mikronesische Bewohner von den Gilbertinseln auf die Line Islands umgesiedelt. Heute sind drei Inseln (sie erhielten gilbertesische Namen) von insgesamt 10.483 Menschen laut Volkszählung 2015 (2010: 9236) permanent bewohnt und werden von Inselräten regiert.


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis