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Crozetinseln

Die Crozetinseln (franz. Îles Crozet) sind eine Gruppe vulkanischer Inseln im südlichen Indischen Ozean zwischen 46° und 47° südlicher Breite sowie 51° und 52° östlicher Länge. Sie umfassen eine Landfläche von 352 km² und gehören zu den Französischen Süd- und Antarktisgebieten.

Die Inselgruppe ist nur von der wechselnden 15- bis 60-köpfigen Besatzung der wissenschaftlichen Station Alfred-Faure bewohnt. Im Jahr 2019 wurde die Inselgruppe, als Bestandteil der französischen Südgebiete und -meere, zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt.


Lagekarte

Lagekaerte der Cozetinseln 

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Karte

Karte der Crozetinsel 

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Foto

Foto der Crozetinsel
Ein Forschungsschiff verlässt die Île de la Possession,
die Île de l’Est im Hintergrund

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Geschichte

Die Inseln wurden am 24. Januar 1772 von Marc-Joseph Marion du Fresne entdeckt, der sie nach seinem Ersten Offizier Jules Crozet benannte. Du Fresne befand sich zu dieser Zeit auf einer Expedition, die ihn im Weiteren nach Tasmanien und Neuseeland führte.

Die Inseln liegen in den sogenannten Roaring Forties, einer Westwinddrift auf der Südhalbkugel, die mit Segelschiffen schnelles Reisen von Afrika aus nach Australien oder Südamerika ermöglicht. Daher waren Fahrtrouten nahe den Crozetinseln vor allem im 19. Jahrhundert sehr beliebt. Allerdings sorgen die starken Winde auch für äußerst unbeständiges Wetter, und mit den beschränkten Navigationstechniken jener Zeit war es schwierig, sicher um die Crozetinseln herum zu navigieren.

Die Inseln bieten kaum Vegetation, so dass die einzige Ernährungsmöglichkeit aus dem Fang von den auf den Inseln lebenden Tieren besteht. Wegen der geringen Überlebenschancen und dem Risiko, auf den Inseln Schiffbruch zu erleiden, sandte die Royal Navy in Abständen von zwei bis drei Jahren Schiffe zu den Inseln, um nach Spuren von verunglückten Schiffen und deren Besatzungen Ausschau zu halten.

Trotz ihrer kargen Landschaft wurde die Natur der Inseln ab Beginn des 19. Jahrhunderts ausgebeutet. Die reiche Tierwelt war für Walfänger, Robbenjäger und Fischer zunächst eine Goldgrube. Allerdings wurden die Bestände fast bis zur Ausrottung einzelner Arten reduziert. Seit 1938 sind die Inseln deshalb Naturschutzgebiet, was den Raubbau an der Natur etwas eingedämmt hat. Allerdings kommt illegaler Fischfang immer noch vor, da die Kontrolle des Fischfangs in der Region um die Crozetinseln sehr schwer ist.

1924 wurden die Inseln der Verwaltung der französischen Kolonie Madagaskar unterstellt. 1955 wurde das Territorium der Französischen Süd- und Antarktisgebiete (TAAF) gebildet, dem die Crozetinseln als Distrikt angegliedert wurden.

1964 erfolgte die Errichtung der ersten wissenschaftlichen Station in Port Alfred, wie der Ort genannt wurde. Allerdings ist die Bezeichnung „Port“ nicht ganz treffend, da es sich um keinen echten Hafen handelt, sondern alle Transporte über Boote oder Hubschrauber stattfinden müssen. Der Ort verfügt auch über ein Postamt und eine Kirche.

Da die Inseln seither ständig bewohnt sind, war es Frankreich auch erlaubt, eine exklusive Wirtschaftszone um sie einzurichten. Dies geschah im Jahr 1978, als eine 200-Meilen-Zone geschaffen wurde. Seither verfügt Frankreich offiziell über eine der größten Gewässerflächen weltweit.

Klima

Das Klima der Inseln ist wegen ihrer Lage in den Roaring Forties von den starken Winden geprägt, die an rund 100 Tagen im Jahr mit einer Windstärke von 10 und mehr wehen, und daher äußerst unbeständig. Die Temperaturen liegen zwischen 3 °C im Winter und 8 °C im Sommer. Die Temperaturen können im Sommer auf bis zu 18 °C steigen, fallen im Winter aber selten unter −5 °C. An rund 300 Tagen im Jahr regnet es. Die jährliche Niederschlagsmenge liegt bei 2000 mm.

Dieses Klima macht auch Landungen auf den Inseln äußerst schwer. Selbst heute, da die Inseln zweimal jährlich von dem mit einem Helikopter ausgestatteten Schiff Marion Dufresne II versorgt werden, schlägt die Landung gelegentlich fehl. In der Vergangenheit mussten schon viele Expeditionen den Plan aufgeben, zu landen.

Flora und Fauna

Die Vegetation ist – wie für eine subantarktische Insel typisch – eher spärlich. Sie besteht hauptsächlich aus Gräsern, Flechten, Moosen und Sträuchern. Diese Vegetation wird aufgrund ihres Erscheinungsbildes zum Teil als Tundra bezeichnet, obwohl das mildere Klima und die fehlenden Permafrostböden deutlich vom typischen Tundrenklima abweichen. Auf den Crozetinseln verbreitet ist der auf den Inseln des südlichen Indischen Ozeans endemische Kerguelenkohl.

Die Tierwelt ist dagegen sehr reich. Es kommen verschiedene Robbenarten wie Antarktischer Seebär, Seeleopard und See-Elefant vor. Die Meeresvögel sind durch Pinguine, Riesensturmvogel und Albatrosse vertreten. In den Gewässern um die Inseln leben Blauwal, Pottwal, Minkwal und Orca sowie Marmorbarsch, Schwarzer Seehecht und Eisfische.


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis