Die Ausdehnung des Baskenlandes ist
politisch und gesellschaftlich umstritten und steht im
Spannungsfeld von baskischem, spanischem und französischem
Nationalismus. Besondere Kontroversen gibt es um die
Zugehörigkeit Navarras zum Baskenland, da im Süden dieser
Provinz ebenso wie im Süden der Provinz Alava der Anteil der
Baskisch-Sprecher an der Gesamtbevölkerung deutlich geringer
ist (siehe Karte „baskisches Sprachgebiet“).
Das Baskenland ist benannt nach dem
Volk der Basken, Eigenbezeichnung Euskaldunak, die mittlerweile auch wieder zu einem
beträchtlichen Teil Sprecher der im spanischen Baskenland
seit etwa 1980 wieder geförderten baskischen
Sprache (baskisch Euskara oder Euskera) sind. Die Basken gelten traditionell als eigenwillig und traditionsbewusst.
Geographie
Das Baskenland wird auf der Seeseite durch das kantabrische Meer (Golf von Biskaya) begrenzt, im Süden durch den Ebro. In seinen Anteilen am Ebro-Tiefland ist der baskische Bevölkerungsanteil allerdings sehr gering.
Landschaftlich besteht das Baskenland im Wesentlichen aus dem Übergang der Pyrenäen (baskisch Pirinioak) in das Kantabrische Gebirge (baskisch Kantauriar mendilerroa). Südlich der Pyrenäen fällt das Land nur langsam zum Ebrobecken ab. Auf der Nordseite liegt das Talniveau dagegen bis ins Gebirge hinein nur bei 100 msnm. Der höchste Gipfel des Baskenlandes ist die Tafel der drei Könige (baskisch Hiru Erregeen Mahaia) mit 2444 msnm am Dreiländereck (2421 m) von Navarra (E), Aragón (E) und Béarn (F). Es folgen der 2007 m hohe Orhi an der Grenze Navarras mit dem französischen Baskenland (somit höchster Berg innerhalb des Baskenlandes) und der 1551 msnm hohe Aitxuri in Gipuzkoa. In den Tälern der Provinzen Bizkaia und Gipuzkoa drängen sich zahlreiche Städte, außerhalb der verwinkelten Altstädte industriell geprägt.
Im Westen und Südwesten grenzt das Baskenland an die spanischen autonomen Gemeinschaften Kantabrien und Kastilien-León, im Süden an die spanische autonome Gemeinschaft La Rioja, im Südosten an die spanische autonome Gemeinschaft Aragonien, im Norden an das französische Département Landes und im Nordosten an die historische Provinz Béarn, mit der zusammen der französische Teil des Baskenlandes heute das Département Pyrénées-Atlantiques bildet.
Das Klima ist auf der Nordseite der inneriberischen Gebirge zu jeder Jahreszeit mild und deutlich vom nahen Atlantik und somit feuchtgemäßigtem maritimem Klima geprägt. Aus diesem Grund ist das Baskenland im Vergleich zum Landesinneren sehr grün und vegetationsreich. Das Ebrobecken ist dagegen eher kontinental geprägt, vergleichsweise niederschlagsarm und im Sommer mitunter extrem heiß.
Politische Gliederung
Politisch besteht das Baskenland heute aus drei verschiedenen Gebieten:
- Die spanische Autonome Gemeinschaft Baskenland (baskisch Euskadi) umfasst die drei Provinzen Gipuzkoa (spanisch Guipúzcoa), Biskaya (baskisch Bizkaia, spanisch Vizcaya) und Álava (baskisch Araba). Hauptstadt der autonomen Region ist Vitoria-Gasteiz. Weitere bedeutende Städte sind Bilbao und Donostia-San Sebastián, Hauptstädte der Provinzen Bizkaia bzw. Gipuzkoa.
- Die spanische autonome Region Navarra (baskisch Nafarroa) gehört nicht zur Autonomen Gemeinschaft Baskenland; in ihrem nördlichen Teil ist Baskisch verbreitete Umgangs- und zugelassene Amtssprache.
- Zum französischen Teil des Baskenlandes (baskisch Iparralde) gehören die drei historischen herrialdes (Gebiete) Lapurdi (französisch Labourd), Zuberoa (französisch Soule ) und Behenafarroa oder Nafarroa Behera (französisch Basse-Navarre, deutsch Nieder-Navarra).