Administrative GliederungSchleswig-Holstein (niederdeutsch Sleswig-Holsteen, dänisch Slesvig-Holsten, friesisch Slaswik-Holstiinj, Abkürzung SH) ist das nördlichste Land der Bundesrepublik Deutschland. Die Landeshauptstadt ist Kiel; die einzige weitere Großstadt ist Lübeck.
Das Land zwischen den Meeren Nord- und Ostsee ist vor dem Saarland das zweitkleinste deutsche Flächenland. Schleswig-Holstein nimmt mit einer Fläche von rund 15.800 km² Platz 12 unter den
16 deutschen Bundesländern ein und steht bei der Einwohnerzahl mit etwa 2,8 Millionen auf dem neunten Platz.
Das heutige Land ging nach dem Zweiten Weltkrieg aus der preußischen Provinz Schleswig-Holstein hervor. Es grenzt im Norden mit der Bundesgrenze an die dänische Region Syddanmark, über eine Seegrenze im Fehmarnbelt an die dänische Region Sjælland, im Süden an die Länder Hamburg und Niedersachsen sowie im Südosten an Mecklenburg-Vorpommern.
Sprachen
Schleswig-Holstein ist das an traditionell gesprochenen Sprachen reichste Land. Allgemeine Amtssprache ist Deutsch, wobei juristisch unklar ist, ob damit nur die hochdeutsche Sprache gemeint ist oder auch das Niederdeutsch.
Die Niederdeutsche Sprache, meist als Plattdeutsch bezeichnet, ist (zumindest) nach der europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen als Regionalsprache gemäß Teil III der Charta, die dänische Sprache (meist in Form des Sydslesvigdansk) und die friesische Sprache (in den Dialekten des Nordfriesischen) als Minderheitensprachen gemäß Teil III sowie Romanes als Minderheitensprache gemäß Teil II der Charta im Land Schleswig-Holstein anerkannt. In grenznahen Gemeinden zwischen Niebüll und Flensburg wird daneben noch Südjütisch (Plattdänisch) gesprochen, das allgemein als Dialekt der dänischen Sprache angesehen wird, darüber hinaus im Flensburger Raum Petuh, teilweise auch Missingsch.
Als ausgestorben gelten hingegen die einst in Friedrichstadt gesprochene niederländische Sprache und das in einzelnen Städten bis zur NS-Zeit teilweise gesprochene Jiddisch; wie hoch der Anteil der Jiddischsprecher unter den heute wieder knapp 2000 Bewohnern jüdischen Glaubens ist, ist unbekannt.
Anteile der Sprachen: Deutsch ca.
2,7 Millionen Einwohner, Niederdeutsch ca. 1,3 Millionen, Dänisch (Standarddänisch, Sydslesvigdansk und Sønderjysk) ca. 65.000, Friesisch ca. 10.000,
Romani ca. 5000.
Nach Annahme des "Friisk Gesäts" durch den Landtag im Jahr 2004 gilt im Kreis Nordfriesland und auf Helgoland (Kreis Pinneberg) Friesisch als Amtssprache. Im Kreis Nordfriesland finden sich so auch zweisprachige Ortsschilder; zum Beispiel wird dem Besucher von Niebüll die Stadt auch als Naibel angekündigt.
Der Südosten des Landes war bis ins
12. Jahrhundert von slawischen Völkern besiedelt, was sich heute noch an einigen slawischstämmigen Ortsnamen erkennen lässt (zum Beispiel Lübeck, Laboe, Eutin, Preetz, Ratzeburg).