Geographie
Palma de Mallorca erstreckt sich
entlang der Bucht von Palma an der Küste des Mittelmeeres im Westen der Insel. Die Agglomeration der
Stadt ist etwa 30 Kilometer lang und geht entlang der Küste
von Magaluf im Westen bis nach S’Arenal im
Osten. Hier leben mit etwa 500.000 Einwohnern mehr als die
Hälfte der Einwohner Mallorcas.
Nordwestlich der Stadt liegt die Serra de Tramuntana und nordöstlich einige kleinere
Hügelketten, die Palma de Mallorca von der zentralen Ebene
Mallorcas trennen. Nach Osten erstreckt sich an der Küste
der Sandstrand Platja de Palma über etwa zehn
Kilometer nach S’Arenal. Westlich liegt die Bucht Cala Major.
Das Zentrum der Stadt bildet die
historische Altstadt innerhalb der 1902 abgebrochenen
Stadtbefestigung, deren Verlauf heute von der städtischen
Ringstraße nachgezogen wird. Es folgt ein etwa ein bis zwei
Kilometer breiter Gürtel dichter städtischer Bebauung, der
unter anderem den im Südwesten gelegenen Hafen umfasst und
vom Autobahnring umschlossen wird. Außerhalb des
Autobahnrings (Ma-20) liegen die Vororte und Gewerbegebiete,
die teils eingemeindet sind und teils eigene Gemeinden wie
beispielsweise Marratxí bilden.
Zusätzlich gehört die südlich von
Mallorca gelegene Insel Cabrera administrativ zur Gemeinde Palma de Mallorca.
Geschichte
Im Jahr 123 v. Chr. eroberte Quintus Caecilius Metellus mit seiner Flotte die seit 5000 v. Chr. (Talayot-Kultur) besiedelte Insel Mallorca. Als eine seiner ersten Amtshandlungen gründete der römische Konsul die Stadt Palma (damals unter dem Namen Palmaria Palmensis).
Nach dem Untergang des Weströmischen Reichs im 4. Jahrhundert setzte der Niedergang der Stadt ein, der erst mit der Eroberung durch die Araber 903 gestoppt wurde. Sie bauten in Palma eine arabisch-islamische Kultur auf und wurden 1229 durch die Aragonier von der Insel vertrieben. Anschließend wurde das Königreich Mallorca gegründet (1276), welches aber 1343 nach Aussterben der Herrscherlinie wieder zurück an das Haus Aragon fiel. Die Aragonier bauten die Stadt aus, unter anderem durch Errichtung der Kathedrale La Seu und der Stadtbefestigung, sodass sie zu ihrer Blütezeit im 16. Jahrhundert etwa 40.000 Einwohner zählte.
Gemeinsam mit Aragon kam Mallorca später zu Spanien, zu dem es bis heute gehört. Ein erneuter Aufschwung setzte zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein, als viele Bauwerke im Stil des Modernisme entstanden. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann der Massentourismus auf Mallorca, der der Stadt seitdem eine gute Wirtschaftsgrundlage bietet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Palma ist eine Dienstleistungsstadt. Dominierende Wirtschaftszweige sind Tourismus, Handel (Vermarktung der lokalen Agrarprodukte), Verwaltung und Verkehr (Hafen und Flughafen). Seit den 1970er Jahren dürfen sich auf dem Gebiet der Gemeinde Palma keine Industriebetriebe mehr ansiedeln, weshalb diese in die Gemeinden des nordöstlichen Hinterlandes abwanderten.
Verkehr
Palma ist der Verkehrsknotenpunkt der Balearen. Straßen verbinden die Stadt mit allen Orten Mallorcas. Der öffentliche Verkehr auf der Insel besteht aus einem Busnetz und einigen Eisenbahnstrecken, die derzeit wieder erweitert werden. In der Stadt besteht ein dichtes Stadtbusnetz sowie die 2007 eröffnete Metro de Palma.
Mit dem europäischen Festland ist Palma über Fährverbindungen in die Städte der spanischen Mittelmeerküste und den Flughafen Palma, von dem fast alle Flughäfen Europas angeflogen werden, verbunden. 2016 hatte der nach Madrid und Barcelona drittgrößte Flughafen Spaniens 26,2 Mio. Passagiere.
Tourismus
Palma ist besoonders von des Auswüchsen des Massentourismus betroffen. Derzeit legen bis zu 500 Kreuzfahrtschiffe jährlich in Palma an, von denen täglich bis zu 22.000 Passagiere auf die Insel strömen.
Da in Palma von 2015 bis 2017 die Zahl der privat vermieteten Ferienquartiere um die Hälfte zugenommen hatte, so daß im Sommer 2017 bereits 20.000 der insgesamt 180.000 Wohneinheiten über Portale wie Airbnb vermietetwurden, sind die Mieten bis zu 40% gestiegen und der Wohnungsmarkt wurde immer knapper. Aus diesem Grund wurde die private Vermietung von Wohnungen an Touristen 2018 verboten.