Politik
Die Balearen sind als eine der 17 autonomen Gemeinschaften (comunidades autónomas)
Spaniens teilautonom. Als gemeinsame Institution verfügen die
Balearen über ein Parlament, eine Regierung (Govern) und
einen Präsidenten der autonomen Gemeinschaft. Die Verwaltung der
einzelnen Inseln obliegt den jeweiligen Inselräten (consells
insulars). Alle bewohnten Inseln verfügen über einen eigenen
Inselrat, Formentera erst seit 2007. Die untere Verwaltungsebene
wird von den 67 Gemeinden mit Verwaltungssitz (municipis)
gebildet, in denen jeweils ein Gemeinderat besteht.
Die wichtigsten Kompetenzen der Autonomen Gemeinschaft sind Bildung und Gesundheit. Außerdem besitzt sie
Zuständigkeiten u.a. in den Bereichen Umweltschutz,
Tourismus, Soziales, Industrie, Handel und Energieversorgung,
ihre Kompetenzen finden sich in den Art. 30 bis 38 des
Autonomiestatuts. Nach Art. 33 besteht auch die Möglichkeit der
Bildung einer eigenen Polizei (Policía Autonómica), was
bis jetzt allerdings noch nicht umgesetzt wurde.
Wirtschaft
Mit dem Ausbau der Tourismuswirtschaft ging eine starke Steigerung der Wirtschaftskraft der balearischen Inseln einher. Das Pro-Kopf-Einkommen der Einwohner der Balearen ist eines der höchsten in ganz Spanien und beträgt etwa 118 % des Landesdurchschnitts. Im Vergleich mit dem Bruttoinlandsprodukt der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichte die Region im Jahr 2006 einen Index von 115 (EU-27:100).
Zentraler Beschäftigungsfaktor ist der Tourismus mit einer Beherbergungskapazität von insgesamt über 410.000 Plätzen. 2016 kamen mehr als 15 Millionen Touristen aus der ganzen Welt auf die Balearen, davon allein 4,5 Millionen aus Deutschland.
Von der Zunahme des Tourismus hat vor allem auch die Bauwirtschaft profitiert. Einhergehend mit dem starken Bevölkerungswachstum durch Zuzug auch aus anderen Landesteilen Spaniens stieg der Bedarf an Wohngebäuden deutlich an. Inzwischen existieren auf den Balearen über eine halbe Million Wohneinheiten.
Die negativen Folgen des Massentourismus sind aber aller Orten spürbar: Der Umwelteinfluss auf Strand und Grünflächen, Luftverschmutzung, Lärmbelästigung, Gentrifizierung der urbanen Räume, chronische Überlastung, ein Mangel an bezahlbarem Wohnraum, schlechte Arbeitsbedingungen für Einheimische sowie die Zerstörung der traditionellen Wirtschaftszweige und des belaearischen Lebensstils.
Siehe auch
Weblinks
Quellen
Bildernachweis