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Balearen

Die Balearischen Inseln (katalanisch: Illes Balears, spanisch: Islas Baleares) oder Balearen sind eine Inselgruppe im westlichen Mittelmeer und eine Autonome Gemeinschaft Spaniens. Zur Autonomen Gemeinschaft gehören neben den Gymnesischen Inseln Mallorca und Menorca auch die Pityusen mit Ibiza und Formentera.

Neben diesen fünf bewohnten umfasst die Autonome Gemeinschaft der Balearen 146 unbewohnte Inseln, zu denen auch die unter Naturschutz stehenden Felseninseln Dragonera und Pantaleu gehören. Größte Insel ist mit 3603,716 Quadratkilometern Mallorca.

Der Name der Inselgruppe leitet sich vom altgriechischen βάλλειν bállein ‚werfen‘ ab, womit die in der Antike gefürchteten Steinschleuderer Els Foners Balears, griechisch Baliarides, der Inseln gemeint waren, die sich als Söldner auf den Kriegsschauplätzen der Antike verdingten.

Illes Balears (kat.)

Islas Baleares (span.)

Balearische Inseln
Basisdaten
Land:Spanien
Verwaltungssitz:Palma de Mallorca
Fläche:4.992 km²
Einwohner:1.115.999 (1. Januar 2017)
Bevölkerungsdichte:223,6 Einw./km²
Ausdehnung:
Nord–Süd: ca. 77,4 km
West–Ost: ca. 96,1 km
ISO 3166-2:ES-IB
Website:caib.es
Politik und Verwaltung
Amtssprache:Spanisch, Katalanisch
Autonomie seit:1. März 1983
Vertretung in den Cortes Generales:Kongress: 8 Sitze
Senat: 5 direkt, 2 indirekt gewählte Sitze
Gliederung:3 teilautonome Gebiete,
67 Gemeinden

File:Balearic Islands map-de.svg

Geographie

Die Balearischen Inseln sind die abgesprengte Fortsetzung des andalusischen Felsengebirges, das sich von Gibraltar über die Sierra Nevada hinzieht. Ein etwa 1500 Meter tiefer Meeresgraben trennt die Inseln vom spanischen Festland. Die gebirgigen Inseln liegen zwischen 90 und 200 km östlich vom spanischen Festland entfernt.

Bevölkerung

Die Einwohnerzahl beläuft sich auf 1.103.442 Personen (Stand: 2014), das entspricht etwas mehr als 2,3 Prozent der spanischen Gesamtbevölkerung. Rund 79 Prozent davon, 869.067 Einwohner, fallen auf die mit Abstand größte Insel Mallorca. Mit einer Bevölkerungsdichte von 221,1 Einwohner pro km² sind die Balearen für spanische Verhältnisse recht dicht besiedelt.

Die Bevölkerungsdichte ist mehr als doppelt so hoch wie der Landesdurchschnitt (82,7 E/km²) und auch im Vergleich zur Europäischen Union (119 E/km²) beachtlich. Dazu kommen etwa zehn Millionen Touristen, die jährlich die Balearen besuchen. Der Großteil davon, rund neun Millionen, reisen ausschließlich auf die Insel Mallorca. 167.751 Ausländer sind auf den Balearen ansässig, was 16,76 % der Gesamtbevölkerung entspricht.

Deutsche Bevölkerungsanteile

Laut der Bevölkerungserhebung aus dem Jahre 2006 waren 26.293 Deutsche mit Wohnsitz auf den Balearen offiziell gemeldet (zum Vergleich: 17.637 Briten). Sie stellen etwa 16 % aller auf den Balearen lebenden Ausländer und rund 31 % der aus Europa stammenden Zuwanderer. Unter Berücksichtigung der saisonal bewohnten Zweitwohnungen geht man sogar davon aus, dass tatsächlich mehr als 60.000 Deutsche permanent oder temporär auf den Balearen leben, rund 80 Prozent davon auf Mallorca.

Politik

Die Balearen sind als eine der 17 autonomen Gemeinschaften (comunidades autónomas) Spaniens teilautonom. Als gemeinsame Institution verfügen die Balearen über ein Parlament, eine Regierung (Govern) und einen Präsidenten der autonomen Gemeinschaft. Die Verwaltung der einzelnen Inseln obliegt den jeweiligen Inselräten (consells insulars). Alle bewohnten Inseln verfügen über einen eigenen Inselrat, Formentera erst seit 2007. Die untere Verwaltungsebene wird von den 67 Gemeinden mit Verwaltungssitz (municipis) gebildet, in denen jeweils ein Gemeinderat besteht.

Die wichtigsten Kompetenzen der Autonomen Gemeinschaft sind Bildung und Gesundheit. Außerdem besitzt sie Zuständigkeiten u.a. in den Bereichen Umweltschutz, Tourismus, Soziales, Industrie, Handel und Energieversorgung, ihre Kompetenzen finden sich in den Art. 30 bis 38 des Autonomiestatuts. Nach Art. 33 besteht auch die Möglichkeit der Bildung einer eigenen Polizei (Policía Autonómica), was bis jetzt allerdings noch nicht umgesetzt wurde.

Wirtschaft

Mit dem Ausbau der Tourismuswirtschaft ging eine starke Steigerung der Wirtschaftskraft der balearischen Inseln einher. Das Pro-Kopf-Einkommen der Einwohner der Balearen ist eines der höchsten in ganz Spanien und beträgt etwa 118 % des Landesdurchschnitts. Im Vergleich mit dem Bruttoinlandsprodukt der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichte die Region im Jahr 2006 einen Index von 115 (EU-27:100).

Zentraler Beschäftigungsfaktor ist der Tourismus mit einer Beherbergungskapazität von insgesamt über 410.000 Plätzen. 2016 kamen mehr als 15 Millionen Touristen aus der ganzen Welt auf die Balearen, davon allein 4,5 Millionen aus Deutschland.

Von der Zunahme des Tourismus hat vor allem auch die Bauwirtschaft profitiert. Einhergehend mit dem starken Bevölkerungswachstum durch Zuzug auch aus anderen Landesteilen Spaniens stieg der Bedarf an Wohngebäuden deutlich an. Inzwischen existieren auf den Balearen über eine halbe Million Wohneinheiten.

Die negativen Folgen des Massentourismus sind aber aller Orten spürbar: Der Umwelteinfluss auf Strand und Grünflächen, Luftverschmutzung, Lärmbelästigung, Gentrifizierung der urbanen Räume, chronische Überlastung, ein Mangel an bezahlbarem Wohnraum, schlechte Arbeitsbedingungen für Einheimische sowie die Zerstörung der traditionellen Wirtschaftszweige und des belaearischen Lebensstils.


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis