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Großsyrien
Großsyrien (arabisch سوريا الكبرى, DMG Sūriyā al-kubrā, auch als Bilad asch-Scham / بلاد الشام / Bilād aš-Šām bezeichnet) war ein vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verfolgtes politisches Konzept des Panarabismus bzw. des Pansyrismus. Das Gebiet, welches historisch als Syrien bezeichnet wurde, schon vor der Aufteilung des arabischen Ostens durch die britischen und französischen Kolonialmächte, umfasst den ganzen westlichen Zweig des Fruchtbaren Halbmonds.
Großsyrien ist eine nichtarabische, vor allem in der westlichen Welt gebräuchliche Wortschöpfung (analog Großarmenien, Großisrael usw.), die sich aus der sinngemäßen arabischen Entsprechung Bilad asch-Scham eigentlich nicht ergibt. Bilad asch-Scham bezeichnet wörtlich nur die einst von Damaskus (alter Name: scham) aus verwalteten Länder und Provinzen; zahlreiche Publikationen verwenden stattdessen eher die Bezeichnung syrisch-palästinensischer Raum bzw. syrisch-palästinensische Region oder allgemein Levante.
Eine wörtliche arabische Entsprechung für die Bezeichnung „Groß-Syrien“ (سوريّة الكبرى / Sūriyya al-kubra) ist eher unüblich. Auch im erweiterten regionalen und historischen Kontext wird zumeist der Begriff „Syrien“ (Suriyya) oder „natürliches Syrien“ (سوريّة الطبيعية / Sūriyya at-tabīʿīya) verwendet, doch ist mit dessen historischen bzw. „natürlichen“ Grenzen dann ein deutlich größeres Gebiet als das Staatsgebiet des heutigen Syrien gemeint.
„Großsyrien“ ist nicht identisch mit der Region des Fruchtbaren Halbmonds. Die Mitte des 20. Jahrhunderts vor allem vom Irak ausgehende politische Konzeption eines vereinten Fruchtbaren Halbmondes spannt einen geographischen Bogen vom Irak über Syrien und Jordanien bis Libanon und Palästina, die meisten Großsyrien-Konzeptionen hingegen schließen den Irak nicht ein. Einige Extremvarianten erstrecken sich jedoch über das gesamte Gebiet der heutigen Staaten Syrien, Libanon, Israel, Jordanien, Irak, Kuwait, Zypern, die Palästinensergebiete sowie Teile der Türkei (die Provinz Hatay), Ägyptens (Sinai), Saudi-Arabiens (Syrische Wüste, Provinz Dschauf) und Irans (Chuzestan).
Siehe auch
Weblinks
Quellen
Bildernachweis