Das Südchinesische Meer (chinesisch 南海 Nán Hǎi ‚Südmeer‘, vietnamesisch Biển Đông, „Ostmeer“) ist ein Teil des Chinesischen Meeres und Randmeer des Pazifischen Ozeans in Asien, zu dem der Golf von Thailand und der Golf von Tonkin gehören.
Das Südchinesische Meer erstreckt sich über eine Fläche von 3.685.000 km². Bei einer mittleren Tiefe von 1.060 Metern ergibt das ein Wasservolumen von 3.907.000 km³.
Die größte Tiefe liegt im China Sea Basin und beträgt 5.016 Meter.
Es liegt zwischen China, der Indochinesischen- und der Malaiischen Halbinsel sowie den Inseln Taiwan,
Luzon, Palawan und Borneo. Anrainerstaaten sind die Volksrepublik China, Republik China (Taiwan),
die Philippinen, Malaysia, Brunei, Indonesien, Singapur, Thailand, Kambodscha und Vietnam.
Das Südchinesische Meer wird im Nordosten durch Taiwan vom Ostchinesischen Meer, im Südosten durch die philippinische Insel Palawan von der Sulusee getrennt, im Osten über die 320 km breite Luzonstraße mit der Philippinensee und im Süden über die Karimata-Straße mit der Javasee verbunden. Im Südwesten schließt sich die Straße von Malakka an.
Gebietsstreitigkeiten
Die Zugehörigkeit vieler der im südchinesischen Meer gelegenen Inseln ist zwischen den Anrainerstaaten umstritten. Immer wieder kommt es zu Zwischenfällen, insbesondere bei den Spratly-Inseln (zwischen der Volksrepublik China und
Vietnam) und Paracel-Inseln, aber auch beim Scarborough-Riff (zwischen den Philippinen und der Volksrepublik China).
Grund dafür ist die strategische Bedeutung als Versorgungsstraße Ostasiens. Neben vermuteten Energieressourcen und Fischvorkommen konzentrieren sich hier einige der international und regional wichtigsten Schifffahrtswege.
Geostrategische Bedeutung
Etwa 80 Prozent der Öl-Lieferungen in
den Nordosten Asiens passieren das Südchinesische Meer und China vermutet unter dem Meeresboden rund 213 Milliarden Barrel Öl sowie 900 Billionen Kubikmeter Erdgas. Neben China haben somit Taiwan, Japan und Südkorea sowie die USA als deren Verbündeter unmittelbare geostrategische Interessen im Südchinesischen Meer.
Gleichzeitig entsteht rund um das Meer mit ASEAN ein neues wirtschaftliches Kraftzentrum, dessen "kombiniertes Bruttoinlandsprodukt (BIP) (...) schon heute jenes von Indien übersteigt"
Da sich auch Indien immer stärker strategisch und politisch Richtung Südostasien orientiert, wird das Südchinesische Meer zunehmend zum Schauplatz geopolitischer/-strategischer Auseinandersetzungen, da hier die Interessen der USA und Indiens mit denen Chinas kollidieren.
Durch die Progonosen für den weiteren wirtschaftlichen Aufstieg Asiens einhergehend mit dem Wachstum der regionalen Militärausgaben ist es wahrscheinlich, dass dieser Konflikte begünstigende Trend anhält.
Chinas Ausbau der Marinebasis Sanya im Norden des Südchinesischen Meeres ist ein Beispiel für diese Entwicklungen.