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Marianen

Reef Scene. Mariana Islands, Guam.

Die Marianen sind eine Inselgruppe im Pazifik, die geographisch der Inselregion Mikronesien zuzuordnen sind. Sie sind geopolitisch in die beiden US-amerikanischen Außengebiete Guam und Nördliche Marianen aufgeteilt.

Der Inselbogen der Marianen erstreckt sich über eine Strecke von etwa 800 km von der nördlichsten Insel Farallon de Pajaros bis zur südlichsten Insel Cocos Island bei Guam. Die meisten Inseln sind vulkanischen Ursprungs, es gibt jedoch auch Inseln korallinen Ursprungs. Der Marianengraben östlich der Inseln enthält mit einer Maximaltiefe von 11.034 m die tiefste Stelle des Weltmeeres.

Die Inseln im Norden der Marianen, von Farallon de Pajaros bis Anatahan, sind allesamt teils aktive Schichtvulkane. Die Zealandia Bank ist ein aktiver, aufsteigender Vulkan, dessen Gipfel sich etwa auf Meereshöhe befinden. Der Ahyi ist ein untermeerischer Vulkan im nördlichen Gebiet der Inselgruppe, etwa 18 km südöstlich der Insel Farallon de Pajaros.

Bevölkerung

Die vier großen Inseln im Süden − Guam, Rota, Saipan sowie Tinian sind bewohnt, die Eilande im Norden des Inselbogens sind, zumeist wegen des aktiven Vulkanismus, hingegen unbewohnt (die Insel Alamagan seit 2009).

Kultur

Da die am weitesten verbreitete Sprache der Marianen, das Chamorro, nicht zu den mikronesischen Sprachen gehört, wird die Kultur der Marianen in älterer Literatur mitunter unter dem Sammelbegriff „melanesischer Kulturkreis“ geführt.

Geschichte

Am 6. März 1521 entdeckte Ferdinand Magellan als erster Europäer die Inselgruppe und nannte sie Islas de Ladrones, „Ladronen“ oder „Diebesinseln“.

Magellan hatte wenig Gutes über die Inseln zu berichten, die Einwohner erlebte er als diebisch, sogar ein Beiboot wurde ihm gestohlen, das er in einer blutigen Strafexpedition wieder zurückgewann; kurzum er hatte dort nichts als Ärger und konnte nicht einmal frische Vorräte aufnehmen. Angewidert verließ er die Inseln wieder nach einem kurzen Aufenthalt.

 
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/94/Map_Mariana_Islands_volcanoes.gif
Die Nördlichen Marianen und Guam (unten)

Die spanische Kolonialherrschaft der Philippinen ruhte auf der Verbindung von und nach Osten, konkret der Galeonen-Route von Acapulco in Neuspanien (Mexiko) nach Manila. Auf dieser Route sind die ca. 2000 Kilometer vom philippinischen Archipel entfernt gelegenen Inseln in Richtung Osten die nächstgelegene Landmasse und waren bald eine natürliche und übliche Zwischenstation auf dem langen Weg über den Pazifik, um frisches Wasser und Lebensmittel aufzunehmen.

Aus den oben angeführten geographischen Gründen lag es für Madrid aber langfristig auf der Hand, die Inselgruppe der spanischen Herrschaft einzuverleiben, um die Seeverbindung von Manila nach Mexiko organisatorisch besser handhaben zu können. Im Jahr 1667, fast 150 Jahre nach der „Entdeckung“ der Philippinen durch Magellan, wurden deshalb die „Islas de los Ladrones“ offiziell der spanischen Krone unterstellt und auf der Insel Guam die notwendige Infrastruktur für die Versorgung der Galeonen ausgebaut.

Nur die Bezeichnung „Diebesinseln“ war nun nicht mehr so recht geeignet für ein spanisches Territorium und zur näheren Beschreibung der nunmehrigen Untertanen der Krone; ein neuer Name musste her. In Spanien regierte inzwischen König Philipp IV., nach ihm konnte man die Inseln nicht benennen, die Philippinen gab es ja schon. Seine Gattin war Maria Anna von Österreich (1634–1696), Erzherzogin zu Österreich, die Tochter von Kaiser Ferdinand III., spanisch wird sie „Mariana de Austria“ genannt. Ihr zu Ehren wurde die Inselgruppe von den Spaniern nun in „Islas Marianas“ umgetauft, der Name hat sich bis heute gehalten.

Nach dem Spanisch-Amerikanischen Krieg trat Spanien Guam an die USA ab und verkaufte später mit dem Deutsch-Spanischen Vertrag am 12. Februar 1899 den Rest der Marianen, zusammen mit weiteren Inseln in der Südsee, an das Deutsche Reich, fortan wurden sie als Teil der Kolonie Deutsch-Neuguinea verwaltet.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Marianen durch den Völkerbund unter japanische Kontrolle gestellt.

Im Zweiten Weltkrieg eroberten die USA die Inseln in der Schlacht um die Marianen-Inseln. Nach dem Krieg wurde das Gebiet durch die UNO unter Kontrolle der USA gestellt, die ihnen 1978 den Status eines mit den USA assoziierten Staates zubilligten (Nördliche Marianen) außer Guam, das als „dependent territory“ unter direkter Kontrolle der USA steht und nur eine gewisse innere Autonomie besitzt, da es als wichtiger militärischer Stützpunkt der USA dient.


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis