Die spanische Kolonialherrschaft der Philippinen ruhte auf der Verbindung von und nach Osten,
konkret der Galeonen-Route von Acapulco in Neuspanien (Mexiko)
nach Manila. Auf dieser Route sind die ca. 2000 Kilometer vom
philippinischen Archipel entfernt gelegenen Inseln in Richtung
Osten die nächstgelegene Landmasse und waren bald eine
natürliche und übliche Zwischenstation auf dem langen Weg über
den Pazifik, um frisches Wasser und Lebensmittel aufzunehmen.
Aus den oben angeführten geographischen
Gründen lag es für Madrid aber langfristig auf der Hand, die
Inselgruppe der spanischen Herrschaft einzuverleiben, um die
Seeverbindung von Manila nach Mexiko organisatorisch besser
handhaben zu können. Im Jahr 1667, fast 150 Jahre nach der „Entdeckung“
der Philippinen durch Magellan, wurden deshalb die „Islas de los
Ladrones“ offiziell der spanischen Krone unterstellt und auf der
Insel Guam die notwendige Infrastruktur für die Versorgung der
Galeonen ausgebaut.
Nur die Bezeichnung „Diebesinseln“ war
nun nicht mehr so recht geeignet für ein spanisches Territorium
und zur näheren Beschreibung der nunmehrigen Untertanen der
Krone; ein neuer Name musste her. In Spanien regierte inzwischen
König Philipp IV., nach ihm konnte man die Inseln nicht benennen,
die Philippinen gab es ja schon. Seine Gattin war Maria Anna
von Österreich (1634–1696), Erzherzogin zu Österreich, die
Tochter von Kaiser Ferdinand III., spanisch wird sie „Mariana de
Austria“ genannt. Ihr zu Ehren wurde die Inselgruppe von den
Spaniern nun in „Islas Marianas“ umgetauft, der
Name hat sich bis heute gehalten.
Nach dem Spanisch-Amerikanischen
Krieg trat Spanien Guam an die USA ab und verkaufte später mit dem Deutsch-Spanischen
Vertrag am 12. Februar 1899 den Rest der
Marianen, zusammen mit weiteren Inseln in der Südsee, an das Deutsche Reich, fortan wurden sie als Teil der Kolonie Deutsch-Neuguinea verwaltet.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Marianen durch den Völkerbund unter japanische Kontrolle gestellt.
Im Zweiten Weltkrieg eroberten die USA die Inseln in der Schlacht um die
Marianen-Inseln. Nach dem Krieg wurde das Gebiet durch
die UNO unter Kontrolle der USA gestellt, die ihnen 1978 den
Status eines mit den USA assoziierten Staates zubilligten (Nördliche
Marianen) außer Guam, das als „dependent territory“ unter direkter Kontrolle
der USA steht und nur eine gewisse innere Autonomie besitzt, da
es als wichtiger militärischer Stützpunkt der USA dient.
Siehe auch
Weblinks
Quellen
Bildernachweis