„Erste Welt“ und OECD
Da der Begriff „westliche Welt“ keine verbindliche internationale Definition besitzt, benutzen Regierungen für internationale Verträge andere Definitionen.
„Westliche Welt“ ist oft gleichbedeutend mit „Erste Welt“, um den Unterschied zu den Entwicklungsländern der Dritten Welt zu betonen. Der Ausdruck „der Norden“ hat in einigen Kontexten den Begriff „der Westen“ ersetzt, vor allem wenn es um Kritik und eine stärkere Abgrenzung zwischen West und Ost geht. Der Norden liefert einige geographische Hinweise für die Lage reicher Staaten, von denen die meisten in der nördlichen Hemisphäre liegen. Da aber allgemein die meisten Länder in dieser Region liegen, wurde diese Unterscheidung von einigen als unbrauchbar betrachtet.
Die 34 Staaten in der OECD, zu denen die meisten Mitgliedsländer der EU, Großbritannien, Norwegen, Island, die Schweiz, Kanada, die Vereinigten Staaten, Mexiko, Australien, Neuseeland, die Türkei, Südkorea, Japan, Chile und Israel gehören, sind in etwa mit der „Ersten Welt“ identisch.
Die Existenz von „der Norden“ impliziert die Existenz von „der Süden“ und die sozio-ökonomische Grenze zwischen Norden und Süden. Obwohl Zypern und Taiwan keine OECD-Mitglieder sind, könnten sie auch als westliche oder nördliche Staaten betrachtet werden, da ihre Lebensstandards sowie die sozialen, ökonomischen und politischen Strukturen denen der OECD ähnlich sind.
Westliche Kultur
In akademischen Artikeln wird der Begriff „westliche Welt“ nur im Kontext von Gebieten und Zeiten benutzt, die unter dem direkten Einfluss des Weströmischen Reiches standen. Der Begriff wird außerdem von den Kritikern des westlichen Einflusses und der Geschichte des Imperialismus und Kolonialismus pejorativ benutzt.
Der „Westen“ kann auch auf die kulturellen und sozialen Bedingungen der westlichen Gesellschaft bezogen werden. In diesem Zusammenhang könnte man weite Teile Südamerikas wegen der Hochkultur und Literatur als Teil des Westens auffassen. Ausgenommen davon sind die hochländischen Regionen der Andengemeinschaft, welche sich eine ausgeprägte indigene Kultur bewahrt haben.
Die ehemaligen Kronländer Österreich-Ungarns (Tschechien, Slowakei, Slowenien, Kroatien und Ungarn) werden ebenfalls zur westlichen Welt gezählt. Diese Staaten wurden sehr stark durch die mitteleuropäische Kultur geprägt. Dieses spiegelt sich heute noch im alltäglichen Leben der Gesellschaft und Geschichte dieser Länder wider. Obwohl Ungarn, Tschechien und die Slowakei von 1945 bis 1990 Teil des Ostblocks, sowie Slowenien und Kroatien Bestandteil des ehemaligen Jugoslawien, und damit Teil der blockfreien Bewegung waren.
Im Nahen und Mittleren Osten (beide relativ zum westlich gelegenen Europa) ist die Unterscheidung zwischen West- und Osteuropa weniger bedeutend; Länder, die Westeuropäer als Teil von Osteuropa ansehen (z. B. Russland), zählen im Mittleren Osten als westlich in dem Sinne, dass sie sowohl europäisch als auch christlich sind.
Siehe auch
Weblinks
Quellen
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