Der Begriff Kroatisches Küstenland entstand nach dem
Österreichisch-Ungarischen Ausgleich im Jahr 1867, als Ungarn weitgehende
Unabhängigkeit von Österreich erlangte. Hegemoniale Bestrebungen der
ungarischen Reichshälfte führten zu jener Zeit dazu, dass das Gebiet von
Rijeka bis Karlobag als „Ungarisches Küstenland“ bezeichnet wurde, sozusagen
als gleichbedeutender territorialer Zugang zum Adriatischen Meer, wie dies
das angrenzende Österreichische Küstenland für Österreich darstellte.
Istrien (zu
jener Zeit Österreichisches Küstenland oder auch Österreichische Riviera genannt), und Dalmatien waren seinerzeit verwaltungstechnisch vom übrigen Kroatien getrennte Kronländer und wurden von Wien aus regiert.
Entlang der Küste liegen zahlreiche bedeutende Fremdenverkehrsorte wie Bakar, Bakarac, Kraljevica, Crikvenica, Selce, Bribir, Novi
Vinodolski oder Senj. Vor dem kontinentalen
Küstengebiet befindet sich die Kvarner-Bucht mit den größten Inseln Kroatiens, etwa Krk, Cres und Rab.
Die Kvarner-Bucht wird oft mit dem Begriff des Primorje assoziiert oder als zum Primorje zugehörig angesehen.
Im Osten des engen Küstenstreifen des Primorje erstrecken sich hohe Bergzüge,
wie etwa die Kapela oder der Velebit. Diese Gebirgszüge bilden eine stabile
klimatische Trennlinie zwischen dem mediterranen, kroatischen Küstengebiet und
den Einflüssen des stark-schwankenden Kontinentalklimas. Es ist deshalb nicht
verwunderlich, dass beispielsweise im Frühling an der Küste des Primorje gebadet
werden kann, während wenige Kilometer davon entfernt in den Bergen des Gorski
kotar das Skifahren möglich ist.
Lagekarte