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Ohio

Panorama of downtown Cincinnati, Ohio

Ohio (engl. Aussprache Zum Anhören bitte klicken!) ist ein Bundesstaat im Mittleren Westen der USA. Im Norden wird er vom Eriesee, der die Grenze zum Nachbarland Kanada bildet, und im Süden vom Ohio-Fluss begrenzt, der Ohio seinen Namen gab. Der Name kommt aus der Sprache der Irokesen und bedeutet „Großer Fluss“.

Die Hauptstadt Ohios ist Columbus; weitere Großstädte sind Cleveland, Cincinnati, Toledo, Akron und Dayton. Der Spitzname Ohios ist „Buckeye State“ (Buckeye tree = Ohio-Rosskastanie).

Basisdaten der U.S. Bundesstaaten

State of Ohio

Buckeye State

Flaggenlink Wappenlink

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Fläche116,096 km²
Einwohner11,614,373
Einwohner pro km²100
HauptstadtColumbus
Postal CodeOH
ISO-3166-2 CodeUS-OH
FIPS Code39
 

 

Lagekarte von Ohio
Lagekarte
 
Landkarte von Ohio
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Foto  Buckeye-Tree, die Ohio-Rosskastanie
Ein Buckeye-Tree (Rosskastanie)

Geographie

Ohio liegt im Mittleren Westen der USA zwischen Pennsylvania im Osten, West Virginia im Südosten, Kentucky im Südwesten, Indiana im Westen und Michigan sowie dem Eriesee im Norden. Im Eriesee grenzt Ohio an die kanadische Provinz Ontario. Die Grenzen zu West Virginia und Kentucky bildet das Nordufer des Ohio River nach seinem Verlauf von 1792, die Grenzen zu Indiana und Pennsylvania verlaufen genau nord-südlich. Die Grenze zu Michigan sollte ursprünglich genau west-östlich verlaufen auf der geographischen Breite der Südspitze des Michigansees.

Geschichte

Beim Eintreffen der Weißen war die Region zwischen dem Ohio River und den Großen Seen, wo heute Ohio liegt, von verschiedenen Indianerstämmen bewohnt, darunter die Miami, Wyandot, Shawnee, Lenni Lenape, Ottawa und Erie. Während der Kolonisation Nord-Amerikas durch Europäer beanspruchten Irokesen aus dem heutigen Bundesstaat New York das Gebiet.

Im 18. Jahrhundert baute Frankreich dort ein System von Handelsposten auf, um den Handel zwischen Europäern und Indianern zu kontrollieren. 1763 trat Frankreich die Kontrolle über das heutige Ohio an die Briten ab.

Das Besiedeln des neu gewonnenen Landes war zunächst durch Königliche Proklamation verboten. Diese verlor allerdings nach der amerikanischen Unabhängigkeit von der britischen Krone an Gültigkeit, woraufhin 1787 das Nordwestterritorium erschlossen wurde, das neben dem Gebiet des heutigen Ohio auch die Gebiete weiterer Bundesstaaten umfasste. Das neue Territorium war das erste Gebiet der Vereinigten Staaten, in dem die Sklaverei offiziell verboten wurde. Als Vorgriff auf die kommende Staatsgründung wurde später das Indiana-Territorium gegründet, das nur noch das heutige Ohio sowie Teile des heutigen Michigan umfasste.

Am 19. Februar 1803 wurde Ohio vom US-Präsidenten Thomas Jefferson als 17. Bundesstaat in die USA aufgenommen. Da ein offizielles Beitrittsdatum neuer Staaten erst seit 1812 vom Kongress bestimmt wurde, bestimmte es US-Präsident Eisenhower 1953 auf den 1. März 1803.

1835 führte Ohio den sogenannten Toledo-Krieg (ein Krieg ohne Tote), in dem es mit dem Michigan-Territorium um das Gebiet um die Stadt Toledo kämpfte. Nach Intervention des Kongresses verzichtete das Michigan-Territorium auf den sogenannten Toledo-Streifen und bekam im Gegenzug Teile der oberen Michigan-Halbinsel zugesprochen, deren Reichtum an Bodenschätzen damals allerdings noch nicht bekannt war.

Ohios zentrale Position spielte im Bürgerkrieg eine bedeutende Rolle. Der Historiker Andrew R. L. Cayton geht davon aus, dass insgesamt 35.000 Bürger aus Ohio im Krieg starben. Die wichtigsten Generäle der Union Ulysses S. Grant, William Tecumseh Sherman und Philip Sheridan stammten alle aus Ohio.

Beim Kent-State-Massaker (englisch Kent State Shootings, Kent State Massacre) wurden am 4. Mai 1970 an der Kent State University in den USA vier Studenten erschossen und neun teils schwer verletzt, als die Nationalgarde des Staates Ohio während einer Demonstration gegen den Vietnamkrieg das Feuer auf die Menge unbewaffneter Demonstranten eröffnete. Bis heute wurde niemand dafür zur Verantwortung gezogen.

Bevölkerung

Ohio hat nach dem US-Zensus von 2010 11.536.504 Einwohner, davon sind 84,5 Prozent Weiße, 13,4 Prozent Schwarze und Afroamerikaner, 0,8 Prozent Indianer, 2,1 Prozent Asiaten und 1,5 Prozent Andere. Ohio steht mit der Bevölkerungszahl im Vergleich der US-Bundesstaaten an siebter Stelle.

Abstammung

2.979.533 Einwohner Ohios gaben bei der American Community Survey 2015 an, deutschstämmige Vorfahren zu haben. Mit einem Anteil von 25,7 Prozent an der Gesamtbevölkerung stellen die Deutschstämmigen damit die größte Bevölkerungsgruppe des Bundesstaates dar. Es folgen mit weitem Abstand die Gruppen der Irisch- (13,4 Prozent) und Englischstämmigen (8,2 Prozent).

Die deutschstämmige Bevölkerungsgruppe hat vor allem im Nordwesten einen hohen Bevölkerungsanteil und hat die Kultur Ohios maßgeblich mitgeprägt. So heißt zum Beispiel ein Stadtteil der Hauptstadt Columbus German Village.

Einwohner mit amerikanischen oder britischen Wurzeln findet man in erster Linie im Süden und der Mitte des Staates. In Cleveland und Cincinnati sind große Bevölkerungsanteile Afroamerikaner. Daneben leben in Cleveland sowie vor allem auch in Toledo viele Hispanics.

Religion

Die mitgliederstärksten Religionsgemeinschaften im Jahre 2000 waren die Römisch-katholische Kirche mit 2.231.832, die United Methodist Church mit 566.084 und die Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika mit 301.749 Anhängern.

Wirtschaft

Die Wirtschaftsleistung Ohios betrug im Jahre 2016 625 Milliarden USD womit es die siebthöchste Wirtschaftsleistung der Bundesstaaten der USA hatte und einen Anteil von 3,39 % an der gesamten amerikanischen Wirtschaft hielt. Als eigenes Land gezählt, wäre die Wirtschaftsleistung Ohios ungefähr so groß wie die von Saudi-Arabien.

Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita real GDP) lag im Jahre 2016 bei USD 53.609 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 57.118; nationaler Rangplatz: 25). Die Arbeitslosenrate lag im November 2017 bei 4,8 % (Landesdurchschnitt: 4,1 %).

Ohio ist einer der führenden Standorte des Maschinenbaus der USA. Zur industriellen Produktion gehören außerdem Transportmittel, Metallverarbeitung, Maschinen, Werkzeuge, Gummiprodukte, Nahrungsmittel und Elektrogeräte.

Durch große Sedimente, meist Schiefer, von Gas und Öl konnte Ohio durch den aufkommenden Fracking-Boom der 2010er Jahre in den USA erheblich wirtschaftlich profitieren.

Als Teil des Corn Belts spielt der Agrarsektor eine große Rolle. Die landwirtschaftliche Produktion umfasst Sojabohnen, Milchprodukte, Mais, Tomaten, Schlachtvieh (Schweine, Rinder), Geflügel und Eier. Am Eriesee wird kommerzieller Fischfang betrieben.

Mit über 2.500 Seen und 72.000 Flusskilometern, wegen seiner abwechslungsreichen Landschaft, seiner Erholungsgebiete und historischen Sehenswürdigkeiten (vor allem archäologische Stätten – Ausgrabungen von indianischen Siedlungen und Grabstätten) ist Ohio touristisch interessant, und der Tourismus gehört zu den Wachstumsbranchen.


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis