Geographie
Geographische Lage
Flächenmäßig nimmt Wisconsin mit 169.639 km² Rang 23 innerhalb der 50 US-Staaten ein und ist etwa zweieinhalb mal so groß wie Bayern. 28.976 km² (17 %) des Staatsgebietes sind Wasserflächen und 46 % sind von Wald bedeckt. Es gibt rund 15.000 Seen und große Waldgebiete in Wisconsin, so dass zahlreiche Touristen regelmäßig aus dem Großraum Chicago in den nördlich gelegenen Nachbarstaat reisen. Geographisch kann Wisconsin in fünf Regionen untergliedert werden: das nördliche Lake Superior Lowland umfasst ein Gebiet entlang des Oberen Sees. Südlich davon schließen sich die Northern Highlands an, die durch Misch- und Nadelwälder, darunter auch dem Chequamegon-Nicolet National Forest und Tausenden eiszeitlicher Seen geprägt sind. Hier findet sich mit Timms Hill auch der höchstgelegene Punkt des Staatsgebietes. Die Central Plains weisen neben ergiebigem Ackerland einige bemerkenswerte Sandsteinformationen auf. In den Eastern Ridges and Lowlands im Südosten liegen die größten Städte des Staates. Die Western Uplands zeigen einen Wechsel zwischen Wäldern und Ackerland.
Ausdehnung des Staatsgebiets
Wisconsin hat eine Länge von 500 km zwischen 42° 30' N und 47° 3' N und eine Breite von 420 km zwischen 86° 49' W und 92° 54' W.
Nachbarstaaten
Wisconsin grenzt im Norden an den Oberen See und Michigan, im Osten an den Michigansee, im Süden an Illinois und im Westen an Iowa und Minnesota. Klima
Das Klima von Wisconsin weist kaum regionale Unterschiede auf, unter anderem aufgrund der relativ geringen Höhenunterschiede innerhalb des Staats. Nach Köppen befindet sich der südlichste Teil Wisconsins im humiden Kontinentalklima mit heißen Sommern (Dfa). Alle anderen Gebiete Wisconsins liegen im Bereich des humiden Kontinentalklima mit warmen Sommern (Dfb).
Die Sommer Wisconsins sind warm und teils schwül; Temperaturen über 30 Grad kommen vor, sind aber nicht die Regel.
Die Winter von Wisconsin beginnen teilweise bereits im November, wenn sich der farbenfrohe Indian Summer dem Ende entgegen neigt. Im Winter fallen in ganz Wisconsin oft beträchtliche Mengen an Schnee.
Bevölkerung
Mit seinen 5.709.843 Einwohnern (2011) steht Wisconsin in der Reihe der amerikanischen Bundesstaaten an 20. Stelle, hat etwa 400.000 Einwohner weniger als Hessen und ist mit 33,7 Einwohnern pro Quadratkilometer nur halb so dicht besiedelt wie Mecklenburg-Vorpommern.
86,2 % der Bevölkerung sind Weiße, 6,3 % Afroamerikaner, 2,9 % Hispanics, rund 2,3 % Asiaten, ca. 1,0 % indianischer Herkunft und 2,3 % aus anderer Herkunft.
Wisconsin wird regelmäßig als der Bundesstaat erfasst, in dem Afroamerikaner am schlechtesten leben. Wisconsin hat die höchste Kindersterblichkeitsrate der USA unter Schwarzen; in Milwaukee ist sie unter schwarzen Säuglingen doppelt so hoch wie unter weißen. Die schwarze Bevölkerung ist weit überdurchschnittlich oft unter der Armutsgrenze oder in Haft. 70 % der Schwarzen im Bundesstaat leben in Milwaukee, dort wurde fast die Hälfte aller afroamerikanischer Männer zwischen 20 und 40 bereits zu einer Haftstrafe verurteilt. Während des US Census 2010 waren 12,8 % aller schwarzen Männer in Wisconsin in Haft, der höchste Wert in den USA. Dazu kommen besonders strikte Strafgesetze, die überproportional Afroamerikaner treffen.
Geschichtlich gesehen gibt es enge Bezüge zwischen Deutschland und Wisconsin. Fast die Hälfte der Einwohner stammt von deutschen Einwanderern ab. Städtenamen wie Berlin, New Berlin, Kiel, New Holstein und Rhinelander deuten auf die Herkunft der Ortsgründer hin. Vor allem nach der gescheiterten Revolution von 1848 zog es viele enttäuschte und verfolgte deutsche Demokraten in diesen Teil der USA, der erst kurz zuvor zur Besiedlung freigegeben worden war.
Auch die größte Stadt des Bundesstaates, Milwaukee, wurde in ihrer Entwicklung stark von deutschen Einflüssen geprägt. Nach Angaben von Samuel Freemans The Emigrant Handbook gab es 1851 allein sechs deutschsprachige Zeitungen in der Stadt, die den Spitznamen „Deutsches Athen“ trug. Um 1880 waren 27 Prozent der Stadtbevölkerung gebürtige Deutsche.
Ein Erbe der ersten Einwanderergeneration bestand in dem ausgeprägten Gemeinsinn der Bürger Milwaukees. Die Stadt galt in sozialen Belangen stets als sehr fortschrittlich. 1910 wurde Emil Seidel der erste sozialistische Bürgermeister einer größeren Stadt in den USA.
Auf kulinarischem Gebiet haben die deutschen Einwanderer ebenfalls ihre Spuren hinterlassen. Die Großbrauereien Pabst, Blatz, Schlitz und Miller trugen Milwaukee den Ruf der amerikanischen Bierhauptstadt ein. Bratwürste und Sauerkraut sind noch heute sehr beliebt. Selbst die Fast-Food-Kette McDonald’s hatte für kurze Zeit in Wisconsin Bratwürste im Angebot, die meist nur brats genannt werden.
Der Erste Weltkrieg führte jedoch dazu, die Betonung der deutschen Traditionen und den Bezug zur alten Heimat stark einzuschränken. Selbst das Sauerkraut wurde zeitweise in liberty cabbage umbenannt; zum Abschluss gelangte diese teils erzwungene, teils freiwillige Assimilation dann während des Zweiten Weltkrieges.
Jährlich findet in Milwaukee das Germanfest statt.