Louisiana oder (zu französisch Louisiane) ist ein Bundesstaat im Süden der Vereinigten Staaten von Amerika. Louisiana liegt an der
Mündung des Mississippi River in den Golf von Mexiko und hat eine Größe von 134.264 km²,
davon sind 21.440 km² Gewässerflächen. Louisiana hat mehrerer Beinamen: zum einen den offiziellen „Pelican State“, wegen des Wappenvogels
und weitere, z. B. „Bayou State“ – sumpfiges Gebiet, „Child of the Mississippi" Kind des MIssissippi
Der US-Staat Louisiana liegt im
Süden der USA und grenzt an die Bundesstaaten Arkansas im Norden, Mississippi im Osten und Texas im
Westen.
Hauptstadt von Louisiana ist Baton Rouge, größte und bekannteste Stadt ist New Orleans.
Geschichte
Der Name wurde zu Ehren Königs
Ludwig XIV. von Frankreich gewählt. Louisiana wurde früh erforscht;
bereits der Spanier Hernando de Soto erkundete von 1539 bis
1542 das Mississippigebiet, der Franzose Robert Cavelier de
La Salle setzte diese Forschungen 1681 fort, woraufhin
Frankreich das Gebiet für sich beanspruchte und 1699
erstmals dauerhaft besiedelte.
Die Besitzverhältnisse änderten sich
im Laufe der Jahre mehrmals: Auf Grund der Übereinkünfte im
Pariser Frieden kam der westliche Teil 1762 an Spanien, der
östliche ein Jahr später an Großbritannien, das ihn 1783 an
die Vereinigten Staaten abgeben musste. 1800 erwarb Napoleon
I. den spanischen Anteil zurück.
Am 30. April 1803 kaufte
US-Präsident Thomas Jefferson mit dem so genannten Louisiana Purchase die französische Kolonie Louisiana
von Napoleon I. für 15 Mio $. Die Vereinigten Staaten
verdoppelten damit ihr Staatsgebiet auf einen Schlag, denn
das damalige Louisiana umfasste noch große Gebiete
des Mittleren Westens.
Während des Amerikanischen
Bürgerkriegs (1861–1865) gehörte der Staat Louisiana der
Südstaatenunion der Konföderierten Staaten von Amerika an.
Louisiana hat keine offizielle
Amtssprache. Wegen der damaligen starken Präsenz des Französischen wurden bis zum Amerikanischen Bürgerkrieg
offizielle Dokumente sowohl auf Englisch als auch auf Französisch herausgegeben. Die
Verfassung von 1845 und ein Gesetz von 1847 sicherten die
Zweisprachigkeit. Eine weitere sprachliche Minderheit bilden
die Isleños, die im 18. Jahrhundert von den
Kanarischen Inseln nach Louisiana auswanderten. Inzwischen
ist der Anteil der Französischsprecher in Louisiana jedoch
sehr weit zurückgegangen. Im Jahr 2010 rangierte er mit
circa 3 % Sprechern hinter Englisch (91.26 %) und Spanisch
(ca. 4 %) auf dem dritten Platz.
Klima
In Louisiana herrscht subtropisches Klima, das von heißen, schwülen und von durchschnittlich regenreichen Zeiten, sowie überwiegend milden Wintern geprägt ist. Die durchschnittliche Jahrestemperatur in Louisiana beträgt etwa 20,6 Grad Celsius, wobei im Sommer meist Temperaturen von über 30 Grad Celsius überschritten werden. Im Winter fallen die Temperaturen nur sehr selten unter den Gefrierpunkt, sonst sind die durchschnittlichen milden Wintertemperaturen bei 12,6 Grad Celsius. Im ganzen Jahr über gibt es einen großen Niederschlag, bei denen in New Orleans und Baton Rouge über ein Jahr gemeinsam etwa 3.112,2 mm Regen fällt, mit einer durchschnittlichen Anzahl von 8,7 Regentagen pro Monat. Trotz der hohen Anzahl Regentage pro Monat scheint selbst im Januar durchschnittlich 3,9 Stunden pro Tag die Sonne. Im Sommer scheint die Sonne bis zu über acht Stunden pro Tag; der sonnenreichste Monat ist der Juli. In Louisiana herrscht hohe Luftfeuchtigkeit von mindestens über 70 %.
Bevölkerung
Nachdem Census von 2010 haate Louisiana 4.533.372 Einwohner, davon waren 60,3 % Weiße, 32,0 % Afroamerikaner, 4,2 % Hispanics oder Latinos, 1,5 % Asiatische Amerikaner und 0,7 % Indianer. Die Mehrheit der Weißen hat französische bzw. kreolische Vorfahren, doch nur noch 4,5 % sprechen Französisch als Muttersprache. 5,4% der Bevölkerung im Alter von 5 Jahren und älter haben zu Hause Spanisch gesprochen (gegenüber 3,5% im Jahr 2000).
Das United States Census Bureau schätzt, dass die Bevölkerung von Louisiana am 1. Juli 2015 4.670.724 betrug, ein Anstieg von 3,03% seit der US-Volkszählung von 2010.
Wirtschaft
Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita real GDP) lag im Jahre 2016 bei USD 50.219 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 57.118; nationaler Rangplatz: 32).
Reiche Lagerstätten an Erdöl und Erdgas (auch Offshoreförderung) sowie an Schwefel und Steinsalz sind Grundlagen der überwiegend energieintensiven Industrie. In der Landwirtschaft werden auf fruchtbaren Böden Sojabohnen, Gurken, Baumwolle, Zuckerrohr, Süßkartoffeln und Reis erzeugt. Große Bedeutung haben Fleisch- und Milchviehhaltung, Geflügelzucht und Fischerei (Garnelen, Austern) sowie Pelzproduktion durch Fallenstellen (Nerze, Otter, Bisamratte, Opossum, Nutria). Die Wälder liefern Bauholz und den Rohstoff für Papiererzeugung. Der Tourismus ist bedeutend.
Wichtigste Wirtschaftszweige im Überblick:
- Chemische und petrochemische Industrie (Erdöl, Erdgas, Schwefel)
- Papierindustrie
- Aluminiumindustrie
- Tourismus (v. a. New Orleans mit dem größten Hafen der Golfküste)
- Anbau von Baumwolle, Zuckerrohr, Reis, Gemüse, Tabak
- Rinderzucht (v. a. Milchwirtschaft)
- Fischerei
- Holzgewinnung
Louisiana ist seit Ende des 20. Jahrhunderts der zweitgrößte Erdöl- und Erdgasproduzent der USA; um 2014 erreichte die Förderung einen Höhepunkt. Durch den Verfall des Ölpreises kam es seit 2014 zu einem massiven Arbeitsplatzabbau. Allein 2015 gingen 12.000 Arbeitsplätze in der Ölindustrie und 7.000 in der von billiger Energie stark abhängigen verarbeitenden Industrie verloren. Eine wirtschaftliche Förderung ist erst wieder ab ca. 60 US-Dollar pro Barrel möglich.
Infrastruktur
Straßen
Wichtige Fernverbindungen sind die Interstate 10 und Interstate 20 in West-Ost- sowie die Interstate 49 und Interstate 55 in Nord-Süd-Richtung.
Eisenbahn
Der Passagierverkehr von Amtrak verbindet New Orleans, Schriever, New Iberia, Lafayette und Lake Charles mit Mississippi, Texas und der Pazifikküste. Der Güterverkehr wird von zahlreichen Gesellschaften abgewickelt.
Luftverkehr
Louisiana verfügt über Flughäfen u. a. in Alexandria, Baton Rouge, Monroe, Shreveport sowie über den internationalen Louis Armstrong New Orleans International Airport, der sich in der Stadt Kenner bei New Orleans befindet.
Häfen und Wasserstraßen
Der Hafen New Orleans ist einer der modernsten Hochseehäfen der USA, über die ein großer Teil der Lebensmittelexporte erfolgt. Er liegt 160 Kilometer oberhalb der Mündung des Mississippi. Der Hafen von Baton Rouge ist der am weitesten im Landesinneren gelegene Hochseehafen am Mississippi. Hier werden vor allem Erzeugnisse der Petrochemie auf Schubverbände umgeschlagen.