Geschichte
Auf den Banda-Inseln wurde bereits vor Jahrtausenden von Ureinwohnern Muskatnuss geerntet, um damit mit den größeren
Molukken-Inseln Handel zu treiben, welche ihrerseits Palmsago anzubieten hatten. Der Gewürzbaum wuchs damals
nur auf den Banda-Inseln.
Anfang des 16. Jahrhunderts erreichten die Portugiesen die Inseln. Die Einheimischen konnten sich erfolgreich gegen die portugiesischen Versuche wehren, einen Stützpunkt auf den Inseln zu errichten und den katholischen Glauben zu verbreiten.
Als Ende des 16. Jahrhunderts die Niederländer die Inseln erreichten, waren diese für die Einheimischen zunächst willkommene Bündnispartner gegen die Portugiesen. In dem sich entwickelnden Wettlauf mit den anderen Nationen gründete Holland 1602 die Niederländische Ostindien-Kompanie (VOC). Als die VOC die Portugiesen vertrieben und einen Stützpunkt auf Banda Neira errichtet hatte, verlangte sie von den Bandanesen, nur noch mit ihr Handel zu treiben. Doch die verkauften weiterhin auch an Händler aus Java, Makassar (Sulawesi) und England. Es kam zu Konflikten; 1615/1616 eroberten die Holländer gegen heftigen Widerstand die Insel Ai. Die Einheimischen flohen auf die Nachbarinsel Run.
Die Engländer hatten auf dem Inselchen Nailaka nördlich von Run einen Stützpunkt errichtet und danach Run besetzt. Nach jahrelanger Belagerung durch die Niederländer unterlagen die Engländer im Jahr 1620 und verließen Run. Die Niederländer vernichteten später die Muskatnussbäume auf Run.
Nach der holländischen Eroberung der Inseln im Jahr 1621 wurde die gesamte Bevölkerung der Inseln getötet oder versklavt, soweit sie nicht auf andere Inseln fliehen konnte. Für die Arbeit auf den Plantagen wurden Sklaven aus anderen Teilen Indonesiens hierher verschleppt. Heute werden diese Vorgänge als eines der dunkelsten Kapitel in der
niederländischen Kolonialgeschichte betrachtet.
Das zu den Banda-Inseln gehörende Run tauschten die Holländer 1667 aus wirtschaftlichen Gründen von
den Engländern gegen die Insel Manhattan ein. Der Anbau von Muskatnuss ist weiterhin der wichtigste
Wirtschaftszweig.
Bevölkerung
Die heutigen Einwohner sind Nachfahren der Sklaven, die die Holländer nach dem Genozid an der Einheimischen Bevölkerung zum Arbeiten auf die Inseln brachten. Die jetzigen Bewohner der Inseln werden aber immer noch Bandanesen genannt. Im Jahr 2020 lebten 20.924 Menschen auf den Inseln.
Wirtschaft
Der Anbau von Muskatnuss ist weiterhin der wichtigste Wirtschaftszweig. Bis auf Banda Api wird er auf allen Inseln betrieben. Auf den zahlreichen, schon seit Jahrhunderten betriebenen Plantagen werden die Büsche im Schatten der hohen Kanariabäume gepflanzt und störendes Unterholz entfernt.
Segler, Angler und vor allem Taucher besuchen die Inseln wegen der außergewöhnlichen Fischwelt.
Verkehrswege
Die Inselkette ist über das Verwaltungszentrum der Molukken, die Stadt
Ambon, zu erreichen. Die meisten Besucher landen mit kleinen zweimotorigen Flugzeugen am einzigen Flughafen in der Region in der Stadt Bandaneira. Die Inseln werden durch Boote (Inseltaxis) verbunden, Bandaneira bildet den Knotenpunkt.
Siehe auch
Weblinks
Quellen
Bildernachweis