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Banda-Inseln

Die Banda-Inseln (indonesisch: Kepulauan Banda) sind eine indonesische Inselgruppe im Archipel der südlichen Molukken, Provinz Maluku und liegen in der Bandasee. Da der Muskatnussbaum früher nur hier wuchs, gehörten sie zu den für ihren Reichtum weltbekannten „Gewürzinseln“.

Die Inseln liegen etwa 2.000 Kilometer östlich von Jakarta, ungefähr 160 Kilometer nördlich befinden sich die Inseln Seram und Ambon. Im Osten liegen die Gorom-, Watubela-, Kei- und Tanimbarinseln. Über 100 Kilometer im Süden liegt die Insel Manuk mit dem aktiven und 282 m hohen Vulkan Gunung Manuk.

Inseln

Die Angaben in der Literatur schwanken von zumeist sechs bis zehn Vulkan- und Koralleninseln, die sich in West-Ost-Richtung erstrecken.

Zentrale Inseln

Die drei größeren zentralen Inseln liegen nah beieinander. Hinzu kommen einige kleine Nebeninseln.

  • Banda Neira ist die Hauptinsel. Hier befinden sich ein kleiner Flugplatz und der gleichnamige Hauptort, mit etwa 7000 Einwohnern der größte Ort der Inselgruppe. Das holländische Fort Belgica ist mittlerweile vollständig restauriert.
  • Banda Besar, 800 Meter südlich von Banda Neira, ist mit 12 Kilometer Länge und 3 Kilometer Breite die größte der Inseln. Andere Namen für die Insel sind Lontar oder Lonthoir. Die größten Siedlungen sind Lonthoir, Selamon und Waer. Vor der nordöstlichen Spitze von Banda Besar befindet sich mit 1,2 Kilometer Abstand die kleine, ungefähr einen Kilometer lange Insel Pulau Pisang, auch Pulau Syahrir genannt. Nochmals etwas nordwestlich liegt das Inselchen Batu Kapal.
  • Banda Api liegt westlich von Banda Neira und ist an der engsten Stelle nur 230 Meter von der Nachbarinsel entfernt. Die annähernd runde Insel mit etwa 3 Kilometer Durchmesser besteht aus einem 640 m hohen aktiven Vulkan (auch Vuurberg genannt), bei dessen letztem Ausbruch 1988 die Bewohner evakuiert werden mussten. Etwa 500 Meter nördlich von Banda Api befindet sich das kleine, knapp 300 Meter lange Inselchen Pulau Keraka (oder Pulau Kraka).

Die zentralen Inseln gruppieren sich um zwei ineinander geschachtelte Calderen. Die kleinere Caldera mit drei Kilometer Durchmesser liegt im Inneren der größeren Caldera mit sieben Kilometer Durchmesser. Die bogenförmige Insel Banda Besar und das Inselchen Pisang (Syahrir) liegen am Süd- und Ostrand der größeren Caldera. Banda Neira bildet den Ostrand der inneren Caldera. Der Vulkankegel von Banda Api liegt in der Mitte der inneren Caldera.

Westliche Inseln

  • Ganz im Westen liegt die knapp 4 Kilometer lange und bis zu 1,3 Kilometer breite Insel Run. 700 Meter nördlich befindet sich das kleine, knapp 300 Meter lange Inselchen Pulau Nailaka.
  • Ungefähr 8 Kilometer östlich befindet sich Insel Ai, die ähnlich groß wie Run ist. Der Ort Ai liegt an der Nordküste. Der Abstand zu den zentralen Inseln Banda Api und Banda Besar beträgt jeweils etwa 9 Kilometer.
  • 30 Kilometer nördlich von Run liegt Manukang, auch Suanggi genannt, eine kreisförmige Insel mit ungefähr 1 Kilometer Durchmesser.

Östliche Inseln

  • Im Osten, knapp 10 Kilometer östlich von Banda Besar, befindet sich die Insel Hatta (früher Rozengain), die ähnlich groß wie Run ist.
  • 4 Kilometer weiter südöstlich befindet sich eine kleine, ungefähr 800 Meter lange Insel.

Erdbeben

Erdbeben sind im Bereich der Banda-Inseln häufig; mehrfach war die Inselgruppe von Tsunamis betroffen. Beispielsweise löste im August 1629 ein Erdbeben einen Tsunami mit einer 16 Meter hohen Flutwelle auf Banda Neira aus. Im November 1852 starben 60 Menschen infolge eines Tsunamis mit einer zwei Meter hohen Flutwelle.

Meeresleuchten

Im Juni, August und September kann man zwischen Ost-Seram und den Banda-Inseln ein Meeresleuchten beobachten, die sogenannte „weiße See“. Die Ursache des Meeresleuchtens sind Mikroorganismus, die nahe der Wasseroberfläche schwimmen.


Lage innerhalb der Molukken

Lagekarte Banda-Inseln

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Karte der Bandainseln

Karte der Bandainseln

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Foto des Vulkan Banda Api

Foto des Vulkan Banda Api

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Geschichte

Auf den Banda-Inseln wurde bereits vor Jahrtausenden von Ureinwohnern Muskatnuss geerntet, um damit mit den größeren Molukken-Inseln Handel zu treiben, welche ihrerseits Palmsago anzubieten hatten. Der Gewürzbaum wuchs damals nur auf den Banda-Inseln.

Anfang des 16. Jahrhunderts erreichten die Portugiesen die Inseln. Die Einheimischen konnten sich erfolgreich gegen die portugiesischen Versuche wehren, einen Stützpunkt auf den Inseln zu errichten und den katholischen Glauben zu verbreiten.

Als Ende des 16. Jahrhunderts die Niederländer die Inseln erreichten, waren diese für die Einheimischen zunächst willkommene Bündnispartner gegen die Portugiesen. In dem sich entwickelnden Wettlauf mit den anderen Nationen gründete Holland 1602 die Niederländische Ostindien-Kompanie (VOC). Als die VOC die Portugiesen vertrieben und einen Stützpunkt auf Banda Neira errichtet hatte, verlangte sie von den Bandanesen, nur noch mit ihr Handel zu treiben. Doch die verkauften weiterhin auch an Händler aus Java, Makassar (Sulawesi) und England. Es kam zu Konflikten; 1615/1616 eroberten die Holländer gegen heftigen Widerstand die Insel Ai. Die Einheimischen flohen auf die Nachbarinsel Run.

Die Engländer hatten auf dem Inselchen Nailaka nördlich von Run einen Stützpunkt errichtet und danach Run besetzt. Nach jahrelanger Belagerung durch die Niederländer unterlagen die Engländer im Jahr 1620 und verließen Run. Die Niederländer vernichteten später die Muskatnussbäume auf Run.

Nach der holländischen Eroberung der Inseln im Jahr 1621 wurde die gesamte Bevölkerung der Inseln getötet oder versklavt, soweit sie nicht auf andere Inseln fliehen konnte. Für die Arbeit auf den Plantagen wurden Sklaven aus anderen Teilen Indonesiens hierher verschleppt. Heute werden diese Vorgänge als eines der dunkelsten Kapitel in der niederländischen Kolonialgeschichte betrachtet.

Das zu den Banda-Inseln gehörende Run tauschten die Holländer 1667 aus wirtschaftlichen Gründen von den Engländern gegen die Insel Manhattan ein. Der Anbau von Muskatnuss ist weiterhin der wichtigste Wirtschaftszweig.

Bevölkerung

Die heutigen Einwohner sind Nachfahren der Sklaven, die die Holländer nach dem Genozid an der Einheimischen Bevölkerung zum Arbeiten auf die Inseln brachten. Die jetzigen Bewohner der Inseln werden aber immer noch Bandanesen genannt. Im Jahr 2020 lebten 20.924 Menschen auf den Inseln.

Wirtschaft

Der Anbau von Muskatnuss ist weiterhin der wichtigste Wirtschaftszweig. Bis auf Banda Api wird er auf allen Inseln betrieben. Auf den zahlreichen, schon seit Jahrhunderten betriebenen Plantagen werden die Büsche im Schatten der hohen Kanariabäume gepflanzt und störendes Unterholz entfernt.

Segler, Angler und vor allem Taucher besuchen die Inseln wegen der außergewöhnlichen Fischwelt.

Verkehrswege

Die Inselkette ist über das Verwaltungszentrum der Molukken, die Stadt Ambon, zu erreichen. Die meisten Besucher landen mit kleinen zweimotorigen Flugzeugen am einzigen Flughafen in der Region in der Stadt Bandaneira. Die Inseln werden durch Boote (Inseltaxis) verbunden, Bandaneira bildet den Knotenpunkt.

Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis